über Gesundheit, über gesundes Essen, über erfolgreichen Umgang mit Krankheiten, kurz: Wissen über das Wichtigste in Ihrem Leben wird Ihnen - auch in den deutschen Medien - vermittelt. Glauben Sie. Tatsächlich ist alles hier vermittelte Gesundheits-wissen eher ein Nebenprodukt, ein Abfallprodukt. Beabsichtigt wird ganz etwas Anderes: Auflage. Und die erzielt man nicht mit hilfreicher Aufklärung, mit liebevoller Beratung, mit all dem, was Sie - meist ahnungslos - erwarten.

Worum es den Medien tatsächlich geht, hat uns soeben Ulrich Schwarz so prägnant verraten. Schwarz war der Spiegel-Journalist, der 1989 Gregor Gysi interviewt hat. Und der heute über dieses Interview spricht. Lauschen Sie doch einmal seinen entlarvenden Worten:

Frage:Im Vermerk...heißt es, Gysi habe während des Gespräches "ständig das Gefühl" gehabt, von Ihnen "nur in Fallen gelockt zu werden". Ist das eine zutreffende Beschreibung?

Antwort:Wahrscheinlich stimmt das. Allerdings muss man dazu sagen, dass es ja geradezu die Regel war bei "Spiegel"-Gesprächen, dass wir unsere Interviewpartner piesackten. Auch in der Bundesrepublik hatten viele den Eindruck, sie sollten in "Fallen" gelockt werden. Deswegen glaube ich nicht, dass mein Kollege Axel Jeschke und ich bei diesem Gespräch irgendwie anders vorgegangen sind als bei sonstigen Interviews.

Frage:Sie sollen laut Vermerk versucht haben, Ihren Gesprächspartner "in eine Kontraposition zum Staat zu zwingen". Trifft das zu?

Antwort:...Der Spiegel hat, wenn er Gespräche gemacht hat, immer versucht, seine Gesprächspartner in Kontrapositionen zu irgendwas zu bringen...

Entlarvend. Was für eine Geisteshaltung. Spalten statt versöhnen. Und es ging zugegebenermaßen nie um die Sache, sondern schlussendlich nur um Auflage.

Aber auch ich muss lesen. Die deutschen Medien. Von oben bis unten. Natürlich auch den Spiegel. Natürlich auch andere Zeitungen und Zeitschriften. Weiß freilich, was die wirklich wollen.

Mit Sicherheit nicht ihnen helfen, Sie liebevoll informieren. Keiner. Sondern die wollen "in Fallen locken".

So dürfen Sie auch "Die Vitaminlüge" im Spiegel Nr. 3/2012 verstehen. Hat mit objektiver Wahrheit nichts zu tun. Hat mit Hilfe, hat mit Ihrer Gesundheit nichts zu tun.

Zitiert habe ich, weil Sie mich so häufig nach dem Grund meiner Abneigung gegen die Medien fragen. Tja. Unsere Gesellschaft, die Welt leidet in erster Linie an...Unehrlichkeit.