Forum: Bluttuning - Aminosäureprofil

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Herbert A. 102 Kommentare Angemeldet am: 08.07.2013

Du hast das sehr gut beschrieben, Robert, im Positiven wie im Negativen. Du selbst hast jedoch ebenfalls ein mutiges Beispiel gesetzt. Habe das verfolgt, freue mich über Deinen Erfolg und wünsche Dir weiterhin gutes Vorankommen, vor allem auch viel Spaß beim Sport.

Teile völlig Deine Meinung über Strunz. Er spielt in einer eigenen Liga, wie auch die beiden fulminanten Artikel von heute beweisen. Von mir jedenfalls hat er schon immer eine Carte blanche. Strunz kritisiere ich nicht. Das gilt nur für ganz wenige andere Zeitgenossen. Es ist nicht meine Aufgabe, die missratenen Egos von Ignoranten zu pflegen.

Für das Ganze – das In-dividuum – ist jeder selbst zuständig. Lesen genügt nicht. Man muss verstehen können, Zusammenhänge schaffen. Früher einmal war das eine hohe Kunst. Wissenschaftshistorisch ist das mit der Hermeneutik (Gadamer zB) zum Abschluss gekommen. Der herrschende Szientismus ist im Grunde ein Anachronismus.

Die Sache mit dem (Lebens-)Plan ist weniger schwierig, als man glauben mag – jedenfalls dann, wenn man ihn mal in groben Zügen hat. Welche Entlastung, wenn man NICHT zwischen allen Stühlen sitzt, NICHT zappelnd im Netz hängt, grundlegende Dinge NICHT immer wieder neu entscheiden muss, NICHT immer wieder ins Dilemma kommt, sei es mit sich, sei es mit anderen. Unabdingbare Voraussetzung: die Perspektive des FUTUR II.

Carnitin: Danke für den Hinweis, Robert! Bei Burgerstein ist das aber nur ein „Tipp“. Natürlich mache ich die Menge von der Trainingsintensität abhängig. Da ich mit dem Training aber nie pausiere, werde ich auf Carnitin auch nicht komplett verzichten. Es geht entscheidend um Regeneration! Gröber warnt keineswegs. Er weist darauf hin, dass die Biosynthese von Carnitin lediglich etwa 10 % des Bedarfs abdeckt und dass seine Toxizität „außerordentlich gering“ ist, folglich seien toxische Wirkungen „beim Menschen nicht zu erwarten“. Davon abgesehen habe ich mit Carnitin nur beste Erfahrungen gemacht, und ich denke, dass mein Aminogramm dies ziemlich gut bestätigt. Auf die Teilkomponenten Lysin und Methionin will ich auf keinen Fall verzichten. Carnitin, Vitamin C, Magnesium, Kalium – das sind Anker, ohne die es nicht geht, wenn man intensiv Sport treibt.

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Herbert,

ich ziehe zunächst einmal meinen Hut vor so viel Konsequenz wie bei Deinem Dosierplan. Und dann wird es auch fast philosophisch: Du skizzierst ja ein fast perfekten Menschen. Natürlich wäre das ein Vorbild, was oder wer denn bitte sonst ;-)

Wo findet man so etwas...nun ja, schon, aber nicht in der Öffentlichkeit. Die breite Masse mag einfache Lösungen, keine komplizierten und schon gar nicht dafür arbeiten. Von daher sind solche Leute nicht wirklich in der Öffentlichkeit präsent.

Der Doc ist übrigens hier und da so ein Vorbild. Ich kenne ihn nicht persönlich, von daher kann ich es nicht abschließend sagen. Aber was Konsequenz angeht, wie z.B. den Ultraman zu gewinnen und sich dabei einen Stein in die Ferse zu laufen, die anschleßend per OP rausoperiert werden muss...oder mit gebrochen Schienbein weiterzulaufen. Das sind die Typen, die mir zusagen. Positiv Irre. Mit denen kann ich arbeiten, mit denen kann mein eine Schlacht gewinnen.

Mit der breiten Masse nicht, die hat nicht die allergeringste Lust, sich für irgendwas anzustrengen. Da ist der Verzicht auf Gluten/Weizen/Carbs schon deutlich zu viel verlangt. Sie möchten eine Pille und dann bitte aber aussehen wie ein Personal Trainer im Gym. Und natürlich gesund 85 werden. Eben eine einfache Lösung...die es nicht gibt. Was man aber nicht hören möchte!

Es gibt sie aber, die kleinen Helden. Von meinem Blickwinkel aus sind das sind all die Spezialisten und Techniker, die fleissig ein Produkt zur Markreife bringen. Die man aber nie kennenlernt. Es sind i.d.R. nicht die vollkommen unfähigen Vorgesetzten, die sich dann, wenn es gelingt, ins Scheinwerferlicht drängen und somit präsent sind. Von daher...ist z. B. Dilbert auch überhaupt nicht witzig ;-)

Aber zurück zum Eigentlichen. Ich habe eine Anmerkung: Nimmst Du Carnitin durchgängig? Laut Burgerstein soll man da immer mal wieder eine Pause einlegen...

VG

Robert

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Herbert A. 102 Kommentare Angemeldet am: 08.07.2013

D’accord, lieber Thorsten, ich stimme vielen Deiner Überlegungen gern zu!

Methodisch und in den Grundpositionen liegen wir nicht weit auseinander. Klar, „das Gesamtpaket aus Ernährung, Bewegung/Sport und Lebensweise muss passen“. Die inhaltliche Ausgestaltung (Sinngebung) ist eine individuelle Angelegenheit und soll es auch bleiben. Selbstsicherheit und eine ruhige Hand bekommt man aber wohl nur durch Option 1: intensive, durchaus undogmatische Beschäftigung mit dem Thema. Am Ende muss aber doch so etwas wie ein Regime herauskommen. Dein Ausrufezeichen ist übrigens mehr als berechtigt. Das Expertenwesen – die Diktatur der Engstirnigen, Oberflächlichen, Horizontlosen, Systemfunktionalisten – ist die Krankheit unserer Zeit.

Die Optionen 2 und 3 werden schwierig sein, aus genanntem Grund. Ein gutes Körpergefühl setzt möglicherweise voraus, dass man die eigenen Grenzen kennt, sie folglich ausgetestet haben muss. Durch eine ständige Mittellage, den „Wohlfühlbereich“ gepaart mit Willkür, wird das erfolgreich verhindert. Ich halte grundsätzlich nichts von Mittelmaß. Das kann es nicht gewesen sein. Das heißt aber gerade nicht, dass man einem Hype nachlaufen sollte. Es kommt vielmehr darauf an, sein eigenes Talent zu nutzen. Aus dem Können folgt das Wollen, nicht umgekehrt!

Die gedankenlos-unsouveräne „Methode“ klingt simpel, ist jedoch ein Widerspruch in sich und wird aus Systemgründen scheitern. Wenn wir über etwas heute genau Bescheid wissen können, dann ist es die Verfaßtheit des modernen Individuums: seine Abhängigkeit, Charakterlosigkeit, Verführbarkeit. Stichwort Vermassung.

Man kann hier auch die Statistik bemühen: Angesichts der Zivilisationskrankheiten kann die Verhaltensregel Nr. 1 nur lauten: Weg vom Median, hinein in die Peripherie. Also Nonkonformismus, es auf jeden Fall anders machen. Aber wie? Siehe oben. Braucht es da noch eine Altersforschung?

Peripherie schließt eben auch das sportliche Extrem oder Maximum ein. Das sind aber keine absoluten Begriffe, sondern immer auf die individuelle Leistungsfähigkeit bezogen. Für sehr sinnvoll halte ich eine über lange Zeit erarbeitete hohe Plattform als Normalform. Das aber, wie Du sagt, im Rahmen einer Periodisierung, so dass „dauerhafte Extreme“ ja vermieden werden. Ich unterscheide drei messbar aufeinander abgestimmte Ebenen: kurzfristig (Tag), mittelfristig (Jahr), langfristig (5 Jahre). Das ist kein freiheitsraubendes Korsett. Vielmehr geht es um Selbstbestimmung, also einen kaum zu überschätzenden Wert. Zugleich erhält man täglich(!) Rückmeldung, ob der Körper die Belastung verträgt oder nicht. Übertraining möchte auch ich vermeiden. Wenn ich mir jedoch die üblichen 7 Symptome anschaue, stelle ich fest, dass kein einziges auf mich zutrifft.

Noch ein kleiner Punkt: Sklavische Fixierung ist sicherlich nicht erforderlich. Wobei ich die Prophylaxe von der Therapie unterscheiden würde. Therapeutische Stoffe und Dosen (etwa nach Gröber) sollte man eher genau handhaben.

Wer reflektiert genug ist, wird nicht nur andere, sondern auch sich selbst sehr genau beobachten. Zweitens wird er seine Erfahrungen auswerten und „rücksichtslos“ Änderungen vornehmen. Souveränität beweist sich daran, dass man das nicht jeden zweiten Tag tun muss, sondern vielleicht dreimal im Leben. Stabilität und Offenheit sind gefragt. Meiner Erfahrung nach hat das eine Menge mit Glück und Stolz auf sich selbst zu tun. Wo, Thorsten, findet man heute solche Vorbilder (denn es sind wirklich welche)? Das Wertvollste an einem solchen „Individualismus“ schließlich ist seine soziale Funktion. Es geht nicht um Worte, sondern um Tat und das tägliche Sein. Das wird gesehen! Noch viel schöner als der eigene Erfolg ist es, anderen Halt und Stütze zu sein, Kraft und Sicherheit zu geben. Im Familienkreis kann, ja muss jeder wirken. Ausreden gibt es längst keine mehr.

 

 

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:-) 6549 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Lieber Herbert,

ja, das Video enthält eine Menge Stückwerk und auch ein paar fragwürdige Aussagen (z.B. zum Thema Vitamine). Ich sagte ja bereits, dass ich nicht mit allen Aussagen konform gehe.
Das Fachgebiet von Madeo ist ja die Altersforschung und speziell hier finde ich die Ausführungen zum Thema Autophagie höchst interessant. Vor allem, unter welchen Bedingungen dieser Mechanismus anspringt und zum Tragen kommt.
Bzw. unter welchen Bedingungen er eben nicht anspringt und es dadurch langfristig zu Problemen kommt/kommen kann.

Es bestätigt einmal mehr, dass der menschliche Körper von Zyklen lebt, auf Zyklen angewiesen ist. Ein ewig gleiches vermeintlich "optimales" Versorgen des Körpers ist nach meiner Überzeugung nicht Zielführend; egal für welches Ziel.
Jeder Form von Training liegen sinnvollerweise Zyklen / Perioden zu Grunde; Belastung/Stress gefolgt von Erholung/Regeneration.
Das gilt meiner Ansicht nach auch und vor allem für Ernährung und Stoffwechsel. Deswegen halte ich nichts von einer "Dauer-Optimalversorgung" und auch nichts von einer einsteig ausgerichteten Dauerernährungsform; egal ob Dauer-LC, Dauer-Keto, Dauer-HC oder Dauer-XYZ.
Der Schlüssel liegt auch hier in Zyklen / Perioden.

Über die ideale Zyklenlänge und Zyklenabfolge kann man sicher diskutieren. Und "Oma-Rageln" sind da in vielen Fällen gar nicht so verkehrt; beruhen sie doch oft genug auf Jahrzehnte lange bis Generationen lange Erfahrung(!).

Mit IF (12/12) und Nüchtern-Training machst du da schon einiges ziemlich richtig. Ich halte deine Supplematationsliste auch nicht für übertrieben oder unsinnig; ganz im Gegenteil. Mir kam es darauf an das Ganze in einen Zyklen-Kontext einzufügen. Das Thema hatte ich auch schon hier (https://www.strunz.com/de/forum/kh-strunzedubily?sort=1) aufgegriffen.


Um dieses Spiel souverän zu beherrschen gibt es zwei Möglichkeiten:
* Sehr(!) umfangreiches, spezifisches (Fach)Wissen
* Ein gutes Körpergefühl und eine gute Intuiton, was der Körper gerade braucht / verträgt

Als dritte Möglichkeit, allerdings ohne Souveränität (setzt bewustes Handeln voraus), würde wohl auch
* Gedankenlose omnivore, saisonale Ernährung und Lebensweise, ohne Industriefutter
funktionieren

Ich für mein Teil versuche mich in einem möglichst optimalen Bereich dieser drei Aspekte zu positionieren.
Wissen, wie der Körper, der Stoffwechsel "tickt"; ohne mich bis zum Fachidioten Bilden zu müssen (meine Interessenschwerpunkte sind eigentlich andere).
Lernen, auf die Bedürfnisse und Befindlichkeiten meines Körpers zu hören und entsprechend zu handeln.
Undogmatisch an das Thema Ernährung herangehen und sich nicht ständig selbst damit verrückt machen, "was man heute wieder falsch gemacht hat" oder ob man irgend ein Supplement vergessen hat zu nehmen.

Das Gesamtpackt aus Ernährung, Bewegung/Sport und Lebensweise muss passen; ohne in jedem Teilbereich zwanghaft das Maximum anstreben zu müssen/wollen; dabei dauerhafte Extreme meiden.

Selbstbetrug sehe ich eher bei den (Ernährungs)Ideologen, die nur ihre (eingeschränkte) Ernährungsweise für den heiligen Gral halten; egal ob aus moralischen oder vermeintlich gesundheitlichen Erwägungen heraus.

Entspannte Grüße,
Thorsten

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Herbert A. 102 Kommentare Angemeldet am: 08.07.2013

Die Sache mit dem Aufräumen will ich überhaupt nicht in Abrede stellen, lieber Thorsten. Ein Verfechter des natürlichen Fastens (Nahrungskarenz möglichst zwischen 18 und 6 Uhr) bin ich sowieso. Längeres Fasten über Tage ist meines Erachtens aber der falsche Fokus. Man sollte vielmehr systematisch und ganzheitlich verfahren, etwa im Sinn der Trias. Ernährung ist da lediglich eine von drei Komponenten.

Im Grunde ist doch immer nur von Otto Normalverbraucher die Rede. Der ist zunächst einmal mit FDH gut beraten. Dann muss aber noch eine ganze Menge folgen, wenn auch nur der Hauch eines gesunden Lebenstils erreicht werden soll. Mit ein paar flapsigen Omaregeln ist da nichts gewonnen.

Die von mir angegebenen Spannen muss man natürlich nicht ständig ausreizen. Whey, Kreatin und Arginin zB nehme ich vergleichsweise wenig. Andererseits gehe ich fast täglich ans Limit und erfreue mich daran. Du darfst mir aber glauben, dass ich abends beim letzten Zehner auch die letzten Körner suche und mir oft denke: OK, jetzt ist aber Schluss. Das gilt vor allem fürs Solotraining. Es ist erstaunlich, was man demgegenüber im Gruppentraining noch immer an Kräften freisetzen kann.

Hinzu kommt, dass ich vor dem morgendlichen Training normalerweise wenig esse und absichtlich keine Shakes nehme, speziell nicht vor den samstäglichen langen Läufen über oft vier Stunden, auch mit Endbeschleunigung. Die Shakes sind vor allem ein wichtiger Teil der Regeneration. Was ja auch heißt, dass ich darauf achten muss, dass der Körper alles hat, was er braucht. Das Aminogramm ist, meine ich, eine wertvolle Hilfe.

Zum Video: Ich finde das in summa einfach nur frech, Stückwert, moderne (Pseudo-)Wissenschaft schlimmster Machart. Oder siehst Du das wirklich anders? Hältst Du so etwas für gut, ausgewogen, hilfreich, kompetent, motivierend? Mal ganz davon abgesehen, dass die Zielgruppe offenkundig der Durchschnittsmensch ist: laborierend, übergewichtig, unmotiviert, inkompetent, jenseits von allem, was mit Disziplin und – insbesondere - Maß und Mäßigkeit zu tun hat. Das sind doch genau jene, die meinen, einmal im Jahr zwei Wochen lang auf Alkohol verzichten zu müssen, um dann wieder fünfzig Wochen lang über die Stränge hauen zu dürfen.

Kennst Du einen, Thorsten, der als „Allesfresser“ das Spiel mit den Komponenten souverän beherrscht? Oder ist das in Wahrheit nicht das, was ich vermute: Selbstbetrug und gerne akzeptierte Ideologie, da es ja glücklicherweise alle irgendwie so nonchalant handhaben, Kritik folglich nicht zu befürchten ist?

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:-) 6549 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Ab und zu aber bitte auch mal Fasten-Phasen mit Eiweißrestriktion einbauen, damit das körpereigene Recycling (Autophagie) von Alt- und Schrott-Eiweißstrukturen anspringen kann und sich "verschlissener" Proteinmüll nicht  unnötig ansammelt.

Interessant in diesem Zusammenhang, der Vortrag von Dr. Frank Madeo zum Thema Langlebigkeit (auch wenn ich nicht alle seiner Ausführungen teile); die ersten 5:00 sind nur Vorgeplänkel.

LG,
Thorsten

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Herbert A. 102 Kommentare Angemeldet am: 08.07.2013

Mein Bedarf stellt sich in etwa so dar:

2-3 Portionen Eiweißpulver (ca. 70 g)

BCAA 5-10 g

Carnitin 3-5 g

Taurin 5 g

Glutamin 5-10 g

Cystein (NAC) 1-2 g

Lysin 5-6 g

Methionin 500-1.000 mg

Whey 15-20 g

Kreatin 4 g

AAKG 2-3 g

Glycin 2-3 g

Tryptophan 1-2 g

In der Summe ergibt das etwa 140 g, abhängig von der Trainingsintensität. Carnitin, Glutamin und BCAA kann man in puncto Regeneration ja kaum überschätzen.

Den Gesamtbedarf an Eiweiß sehe ich in intensiven Trainingsphasen bei mindestens dem dreifachen Körpergewicht (in Gramm). Bei mir wären das etwa 190 g. Das sind lediglich etwa 800 kcal, die im Prinzip aber natürlich nicht zur Energiegewinnung dienen sollen.

Ich bezweifle, dass es Sinn ergibt, beim Eiweiß auf Obergrenzen herumzuhacken. Falscher Fokus, denn der Regelfall ist wohl Mangel. Das entscheidende Kriterium heißt Regenerationsfähigkeit über Nacht.

Und immer zu bedenken: Glutathion (GSH) entsteht aus Glutamin, Cystein (NAC) und Glycin. Diverse andere Vitalstoffe müssen natürlich noch hinzukommen, v.a. Selen und Alphaliponsäure.

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Herbert A. 102 Kommentare Angemeldet am: 08.07.2013

Ich werde in dem Zusammenhang mal prüfen, inwieweit mein Konsum noch mit meinem ursprünglichen Plan übereinstimmt. Bei Vitaminen & Co. verfahre ich nach wie vor ziemlich strikt, bei Eiweiß und Fett bin ich variabler. Im Zweifel lieber mehr als zu wenig, vor allem beim Eiweiß. Ein Zuviel an gesättigten Fettsäuren (und somit Kalorien) ergäbe keinen Sinn; andererseits renne ich allein schon im Training fast 2000 kcal oder mehr weg. Das Input-Output-Verhältnis sollte stimmen.

Du hast einen guten Ansatz, Asgard. Ich verfahre ganz ähnlich. Finde, dass darüber hinaus die Biochemie-Lehrbücher eine so nützliche wie spannende Lektüre darstellen – wissenschaftlich-technische Rationalität im besten Sinn, wenn man’s richtig einordnet. Schön zu hören, dass es auch Dir gelang, Defizite zu vermeiden. Folglich geht es vor allem um Optimierung.

Bei den Referenzen würde ich Kuklinski noch hinzunehmen. Freilich ist er – in meiner Terminologie – ein aufgeklärter Drohmediziner, der sich gern seitenlang in Symptomatik ergeht. Super natürlich, was er – hart und spöttisch – zum Thema Cholesterin sagt. Die Unwahrheit (besser: Unrichtigkeit im Sinne von Mangel) liegt wie immer nicht darin, was einer sagt, sondern darin, was er verschweigt (da sind wir natürlich ganz schnell bei fundamentalen linguistischen und sprachphilosophischen Problemen). Die Biosynthese von Cholesterin hat wenig bis nichts mit der Ernährung zu tun. Die Frage ist offenkundig, warum der Körper das Antioxidans Cholesterin (speziell HDL) produziert. Möglicherweise ja als Ersatzhandlung. Möglicherweise aus Mangel an Antioxidantien generell. Möglicherweise aus Mangel an Selen speziell. Zweierlei ist mir bei Kuklinski besonders im Gedächtnis geblieben: B12 sei immer im Defizit gewesen, B7 fast immer. Die eigentliche Überraschung ist Biotin.

Noch zu einigen Schlussfolgerungen aus meinem Aminogramm: Mit glukogenen Aminos (Alanin, Isoleucin, Phenylalanin, Valin) bin ich offenkundig so gut versorgt (Überangebot), dass Glukoneogenese gewährleistet ist, jedoch nicht zu Lasten des Immunsystems und des Organ- und Muskelerhalts. Andererseits sind auch Lysin und Threonin sehr gut vertreten. Nur diese beiden sind im strengsten Sinn essenziell. Nicht unwichtig sicherlich auch, dass Stoffe wie Homocystin oder Sarcosin ein Nullergebnis zeigen oder nur geringfügig vertreten sind. Wie siehst Du das?

Neben Fettsäuren und Glukoneogenese bin ich zur optimalen Energiegewinnung zudem auf eine gute Laktatnutzung (also den Cori-Zyklus) angewiesen. Der LDH-Wert zeigt, dass das funktioniert. Darin enthalten ist ja auch LDH-5, ein muskelbezogenes Enzym, das sich binnen acht bis zwölf Stunden abbauen sollte. Passt exakt. Dies dürfte also erklären, weshalb ich auch in harten Trainingsphasen nach sechs Stunden Schlaf vollkommen erholt bin und niemals Muskelkater habe. Woraus ich weiter ableite: Es gibt weder ein Laktat- noch ein Pyruvatproblem (Pyruvatstau vor dem Citratzyklus), folglich auch kein ATP- bzw. Mitochondrienproblem (ganz im Gegenteil).

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Asgard 114 Kommentare Angemeldet am: 13.08.2013

Hallo Herbert A,

Gröber ist mein täglich Brot,unter vielen anderen, Edubily lese ich staunend, wenn auch oftmals mit Skepsis verbunden, und Dr.Strunz sowieso, seit vielen Jahren. War auch schon mehrmals beim Bluttuning. Gravierende Defizite im Aminogramm hatte ich nie, drehe aber immer an der Optimierungsschraube.

Vielleicht könntest du uns ein Tagesprofil deines Aminokonsumes zu Verfügung stellen, mit Grammangaben der einzelnen Aminos. Nicht zur Nachahmung aber doch zur groben Orientierung. Würde gerne aus deinem Wissensfundus schöpfen.

Liebe Grüße und herzlichen Dank!

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Herbert A. 102 Kommentare Angemeldet am: 08.07.2013

Hallo Asgard,

da es immer ums Gesamtsystem geht, und das langfristig, lässt sich zu diesen Mengen schwer etwas sagen. Sie liegen über dem, was Gröber als allgemeine Obergrenze angibt. Ich glaube jedoch nicht, dass man Aminos überdosieren kann, schon gar nicht am Anfang.

Dennoch sollte man versuchen, alles gut aufeinander abzustimmen. 1) Schau Dir mal die vielen verschiedenen Funktionen an, die jeder einzelnen Aminosäure zukommen (ebenso wie den übrigen Vitalstoffen). Daran wirst Du schon erkennen, wo ein Defizit bestehen könnte. 2) Schau Dir die Mangelsymptome (Defizitindikatoren) an. 3) Schau Dir die Wechselwirkungen (inkl. Transportkonkurrenz) der einzelnen Stoffe an. 4) Bewerte Deine Belastungs-, mithin Verbrauchssituation. 5) Ziehe die vorzüglichen Indikationen von Gröber, Strunz & Co. heran. Bei allen Stoffen findest Du auch genaue Angaben zu Nebenwirkungen, Toxizität und sicheren Obergrenzen.

Die von Dir genannten Stoffe hängen eng miteinander zusammen, insbesondere Lysin, Arginin und Citrullin. Das Thema wurde in den letzten Monaten ja intensiv diskutiert: Strunz, Edubily, Greif. NO ist ein zentraler Stoff, kann aber auch überschießen (Nitrostress), wenn der Körper in Schieflage ist. Das Problem liegt dann auf der anderen Seite: bei den NO-Fängern (B12, Vit. C …).

Es lohnt sich, hart und aufmerksam dranzubleiben. Auch die besten Lehrwerke irren mitunter, weil der Wissensstand sich verbessert. Beispiel: Psoriasis, die unheilbarste aller „unheilbaren“ Krankheiten. Alles perfekt, was Gröber und Burgerstein angeben. Eindeutig kontraproduktiv scheint mir jedoch die Warnung vor gesättigten Fettsäuren, tierischen Fetten und Eiweiß generell zu sein. Was wiederum zeigt, dass Eiweiß ein absoluter Schlüssel ist, nicht zuletzt bei Allergien jedweder Art. Es ist immer fatal, wenn man an den falschen Schrauben dreht, Mikro und Makro nicht versteht und das System nur noch mehr in Schieflage bringt. 

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