Forum: Ernährung - Hat sich der Doc vergaloppiert?

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Thomas V. 5656 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

Ich Frage mich allmählich, ob sich der Doc mit seinen lowcarb-thesen vergallopiert hat.

Nachdem wir hier im forum feststellten, dass eine langfristige ketose oder lowcarb-ernährung in eine physiologische Insulinresistenz führt, hat sich der Doc zu dieser Problematik noch nie geäußert. Das einzige, was er mal verlauten ließ war, gegen die gluconeogenese zu laufen. Dieses senkt zwar den zuckerspiegel, wirkt aber nicht der Resistenz entgegen...zumindest nicht bei mir.

Langfristig erreicht man mit einer lowcarb-/ketoernährung lediglich, dass der zuckerspiegel kontinuierlich über 100 steigt, nach dem Sport fällt und sich dann allmählich wieder erhöht durch die eiweissverstoffwechselung. Im Endeffekt liegt man/ich höher als mit einer moderaten carbzufuhr.

Meiner Meinung nach, ist die oprimalere Variante, zwischen lowcarb-ernährung und erhöhter carbzufuhr zu wechseln. Welche Rhythmen dafür notwendig sind musste man austreten...gibt es da Erfahrungswerte?

Auf eduboly wird das sehr anschaulich dargestellt: metabolische flexibilität, wechsel zwischen anabolen und katabolen Phasen.

 

Mich wundert einfach, dass der Doc sich zu diesem Thema überhaupt nicht äußert. Gerade vor kurzem brachte er einen post über ketose, die angeblich dick machen soll. Das wäre doch die optimale Gelegenheit, auch mal die Gefahr der physiologischen Insulinresistenz zu kommunizieren.

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Andrea G. 63 Kommentare Angemeldet am: 02.08.2014

Hallo Thomas,

so eine Stellungnahme würde ich mir auch wünschen. Kommt sicher noch.

Was Dein Thema angeht, "... zwischen lowcarb-ernährung und erhöhter carbzufuhr zu wechseln. Welche Rhythmen dafür notwendig sind musste man austreten...gibt es da Erfahrungswerte?"

habe ich gleich an die "slow carb"-Ernährung von Tim Ferriss in "Der 4-Stunden-Körper" gedacht. Langsame Kohlenhydrate (Menge entsprechend deiner Zielsetzung) essen sorgt für einen moderaten Blutzuckeranstieg und eine Grundzufuhr an KHs, dazu viel Eiweiß, viel Gemüse, und entsprechend die daran angepaßte Menge Fett. Er empfiehlt zu jeder Mahlzeit mind. 30 gr Eiweiß (plus Gmüse, z.B. Hülsenfrüchte (für die KHs) und/oder Spinat)

Einmal die Woche gibt es einen "Cheat Day", an dem man soviel essen kann, wie man möchte, auch KHs bzw. generell eine deutlich erhöhte Kalorienzufuhr, das sollte dann aber immer noch gesund sein, also keinen Schrott essen (wobei das optional auch geht, je nach Zielsetzung {#emotions_dlg.cool}).

Der "Schummeltag" sorgt dafür, daß der Grundumsatz nicht sinkt Er räumt ein, daß er nicht wöchentlich 1 x sein muß, sondern auch 2x sein kann, oder nur alle 14 Tage, das muß man wohl selbst rausfinden.

Ich selbst mache es inzwischen so, daß ich jeden Tag bewußt 1-2mal eine gewisse Menge an KHs esse, damit der Körper sich wieder an KHs gewöhnt und das mit dem Insulin wieder besser klappt. Getreide esse ich aber immer noch nicht, bzw. nur ganz selten. Ich finde da grad meinen eigenen Rhythmus... auch angepaßt an mein jeweiliges Trainingsprofil (von gar nichts {#emotions_dlg.cry}bis regelmäßig Kraft und Ausdauer {#emotions_dlg.laughing}).

Intermittierendes Fasten ist auch eine interessante Möglichkeit, kann man auch auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. War mir nach einiger Erprobung aber etwas lästig, da ich abends sehr viel zu tun habe und dann nicht essensmüde sein will, aber das hängt von jedem selbst ab, wie es paßt oder wie man es sich passend macht.

Viele (Profi)Sportler variieren ihre tägliche Kalorien-Zufuhr auch, also z.B. an einem Tag 500 Kalorien mehr, am nächsten 1000 weniger, dann wieder mehr...  Zusammensetzung entsprechend was sie brauchen.

Es scheint, daß die "einfachen" Lösungen immer mind. einen Haken haben und man für sich selbst herausfinden muß, was gut ist, weshalb ich für die Edubily-Seite sehr dankbar bin.

Bin gespannt, was die anderen so schreiben und wie die Erfahrungen so sind!

Beste Grüße,

Andrea

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Thomas V. 5656 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

Der springende Punkt ist doch, dass lowcarb-ernährung vom Doc als genetisch korrekte kost bezeichnet wird. Da stellt sich doch die Frage, warum die Genetik den Glucosestoffwechsel so bevorzugt behandelt und wenn keine mehr zugeführt wird, das essentielle eiweiss in Glucose verwandelt...noch vor dem fett. Erst wenn wenig eiweiss, wenig glucose aber viel fett vorhanden ist, geht es in die Fettverbrennung!

Die Fettverbrennung scheint danach das letzte Aufgebot des Körpers zu sein, seine Energien aufrecht zu erhalten, nicht aber die optimale Variante.

Wenn wir uns jetzt erst in die physiologische und langfristig sogar in die pathologische Insulinresistenz reinfuttern, halte ich das genetisch für nicht korrekt, sondern wie das Wort schon sagt, für genetisch pathologisch! 

Die Genetik ist darauf ausgelegt, bei Glucosemangel die Insulinrezeptoren zu desensibilisieren und Glucose zu sparen...nicht eiweiss!

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Thomas V. 5656 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

Nachtrag: das ist meine laienhaften Sicht auf die Problematik. Ich bin kein Mediziner oder Biologe, ich ziehe nur meine Schüsse aus den Erkenntnissen die ich selbst machte oder bei anderen nachlesen kann.

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GüntherS 145 Kommentare Angemeldet am: 21.08.2015

Sodala, jetzt schalte ich mich auch wieder einmal ein und sondere eine gehörige Portion „Senf“ ab :-).

Hallo, Thomas und Andrea, diese Stellungnahme vom Doc gibt es bereits. Nämlich in seinem neuen Buch „forever schlank“. Da empfiehlt er zum Beispiel nach erfolgter Keto-Adaption bis zu 2g KH pro Kilo Körpergewicht. Und das ist alles andere als „ketogenic“ oder „low carb“, sondern eher „moderate carb“.

Zur groben Übersicht: bis 0,5 Gramm KH pro Kilogramm an magerer/fettfreier Körpermasse (!) ist „ketogen“, 0,5 bis 1 Gramm ist „very low carb“, 1 bis 1,5 Gramm ist „low carb“, 1,5 bis 2,5 Gramm ist „moderate carb“ bzw. „carb reduced“, alles über 2,5 Gramm pro Kilogramm an magerer Körpermasse ist … naja, normale DGE-Ernährung halt J. Auf die magere/fettfreie Körpermasse anstelle des Körpergewichts abzuzielen, hat übrigens den Vorteil, dass man dann nicht zu viel füttert, wenn man (noch) zu viel Extrafett auf den Hüften mit sich herumschleppt. Es gibt nämlich keinen logischen Grund, warum ein idealgewichtiger Mensch – ceteris paribus - weniger KHs zu sich nehmen sollte, als ein Übergewichtiger, der zwar die gleiche fettfreie Körpermasse wie dieser Idealgewichtige aufweist, aber beispielsweise 20 Kilo Extrafett an sich trägt und somit entsprechend höheres Körpergewicht hat. Daher lieber die fettfreie/magere Körpermasse als Bezugsgröße heranziehen. Gilt übrigens auch für den Proteinkonsum.

Nur, damit es nicht wieder zu Missverständnissen kommt: das ist bloß ein bewährter Vorschlag für eine Klassifizierung, damit man im Zuge von Diskussionen nicht ständig aneinander vorbei redet, aber es ist keine Empfehlung, in welchem Bereich man sich aufhalten solle. Das ist individuell verschieden und hängt von den jeweiligen Zielen und Lebensumständen ab. Der größte „Lebensumstand“ ist übrigens das Geschlecht :-) . Nein, Männer und Frauen sind eben – zumindest in diesem Punkt – NICHT gleich! Das wird bei dieser ganzen Keto-Diskussion immer gerne vergessen. Frauen sind viel sensibler in Bezug auf Kohlenhydratrestriktion (was sich entwicklungsgeschichtlich auch sehr leicht erklären lässt) und würde ich daher Frauen niemals empfehlen, dauerhafte Ketose anzustreben (schon gar nicht, wenn sie sich fortpflanzen wollen). Aber selbst bei Männern ist es nicht nötig, ständig in Ketose zu bleiben (schreibt auch der Doc. im aktuellen Buch). Die Ketose ist ein ganz natürlicher, harmloser Stoffwechselzustand, der es unseren Vorfahren überhaupt erst ermöglicht hat, in einer Welt geprägt von Unsicherheit (insbesondere in Hinblick auf das Nahrungsangebot) zu überleben. Für unsere Jäger&Sammler-Vorfahren war es ein Leichtes, in Ketose zu leben, wenn dies notwendig war. Aber sie haben diesen Zustand niemals freiwillig und just for fun angestrebt („hey, Jungs, esst ihr mal ruhig das leckere Reh, ich bleibe aus gesundheitlichen Gründen lieber noch in Ketose – weil ich fühl mich dann immer so schön leicht!“). Im Gegenteil: wenn es etwas zu futtern gab, dann haben die gefuttert. Aber sowas von! Art deVany beschrieb dies mit „fauler Vielfraß“. Das trifft es sehr gut.

Aber wenn es mal nichts oder zumindest nichts Nahrhaftes gab, dann konnten die superlocker per Ketose gedeihen. Und dabei hat sich ihr Stoffwechsel selbstverständlich angepasst. Und dann wurden sie phasenweise „physiologisch insulinresistent“. Das gilt auch noch für uns heute. Nur leider … ich hoffe, dass es irgendwann einmal ein besseres Wort für diese sogenannte „physiologische Insulinresistenz“ geben wird. Denn bei diesem Wort denkt man natürlich sofort an einen krankhaften Zustand. Das ist es aber nicht! Es ist vielmehr eine ganz normale, biologische Adaption, um die Glukosevorräte und die Muskelmasse zu schonen. Diese „physiologische Insulinresistenz“ ist etwas, was per definitionem nur den – in Hinblick auf den Glukose- bzw. Fettstoffwechsel – Gesunden treffen kann. Der in Bezug auf den Glukose-/Fettstoffwechsel bereits Erkrankte (Diabetes Typ I oder II) kann niemals „physiologisch insulinresistent“ werden, denn dieser ist bereits pathologisch insulinresistent! Nur der Gesunde kann und wird im Falle einer zeitweiligen, deutlichen KH-Restriktion diese Anpassung zur Schonung der Glukose- und Muskelvorräte erleben. Diese ist aber reversibel! Ja, diese „physiologische“ („temporäre“ wäre vielleicht ein etwas besseres Wort) Insulinresistenz wird sogar so definiert.

Eine Schreiberin („Cordula P.“) hat hier mal davon berichtet, dass sie, seit sie low carb macht, einen etwas erhöhten Nüchternblutzucker hat, dieser aber wieder sinkt, wenn sie am Vorabend reichlich KHs gegessen hatte. Das konnte sie sich nicht erklären, zumal bei ihr eine Insulinresistenz (welche Form eigentlich?) diagnostiziert worden war. Ihre in diesem Zusammenhang wichtigste Beobachtung war aber, dass ihr HbA1c (also das Gedächtnis für den dauerhaften/ durchschnittlichen Zucker) jedoch relativ gut war. Wäre sie pathologisch insulinresistent, würde entweder die Bauchspeicheldrüse auch bei plötzlich wieder höherem KH-Angebot zu wenig arbeiten oder/und ihre Muskeln (Leber) mit dem Insulinsignal nichts anfangen können, worauf ihr Blutzuckerspiegel tendenziell hoch wäre. Insulinresistenz eben. Beim Gesunden jedoch, der zeitweilig sehr wenig Kohlenhydrate zu sich nimmt, kommt es zu einer ganz normalen und sinnvollen Anpassung (nicht Erkrankung!), indem die Bauchspeicheldrüse weniger Insulin ausschüttet (und dadurch als angenehmer Nebeneffekt auch noch gewissermaßen geschont wird und nicht so schnell ausbrennt) und andererseits die Muskeln (und die Leber) nicht ganz so gierig auf Zucker im Speziellen und Nährstoffe im Allgemeinen sind. Nämlich, um die wenige vorhandene Glukose für das Gehirn zu schonen (übrigens auch ein Grund, warum Muskelaufbau während Ketose so schlecht funktioniert). Dass die Bauspeicheldrüse aber auf standby ist, sieht man daher, dass sie sofort einsatzbereit ist, wenn mal doch unerwartete Mengen an Glukosevorstufen (Carbs und/oder Proteine) daherkommen. Und sie dann ihren verdammten Job macht. Beim Gesunden eben! Beim dann lediglich „physiologisch“ und „temporär“ Insulinresistenten. Nicht aber beim „pathologisch“ Insulinresistenten.

Daher zum Nachdenken: der Nüchternblutzucker ist zwar schön und gut und das Einzige, was Otto Normalverbraucher bis vor relativ kurzer Zeit zur Verfügung hatte. Weil man im Normalfall nichts anderes hatte, hat man „gesund“ und „krank“ daran festgemacht. Und wie hat man das gemacht? Naja, ganz grob, indem man Gesunden die normale DGE-Diät gegeben hat. Also reichlich Kohlenhydrate zum Abendessen. Der in Bezug auf seine Bauchspeicheldrüse und seine Zellen noch Gesunde hat darauf sofort ordentlich Insulin ausgeschüttet und am nächsten Morgen dann – aufgrund dieser reichlichen Insulinausschüttung – einen Nüchternblutzucker von, sagen wir mal, 70 bis 90 gehabt. Seine Bauchspeicheldrüse hat nämlich während der Nacht tüchtig und gründlich gearbeitet. Das macht sie bei jedem Gesunden, der DGE-Ernährung genießt – zumindest, solange sie das durchhält -, sodass man diese 70 bis 90 einfach als „normal“ bezeichnet hatte. Und man hat es folglich als genauso „normal“ eingestuft, wenn diese Personen dann in der Regel schon in der Früh wieder Hunger hatten (vielleicht sind ja 70 bis 90 doch gar nicht so normal, sondern schon eher ein „Unterzucker“) und hat ihnen daher per Ernährungsempfehlung ein „herzhaftes“, an Kohlenhydraten reiches Frühstück nahegelegt. Aber kann es bei der nächtlichen Schwerarbeit der Bauchspeicheldrüse nicht auch zu einer Art Überkompensation gekommen sein, die dann nicht notwendig wäre und nach gewisser Adaption dann auch nicht mehr stattfände, wenn man sich generell sehr kohlenhydratarm ernährte? Und dass bei diesen Leuten dann Nüchternblutzuckerwerte im Bereich 100 bis 110 (vielleicht auch 120) üblich und somit ebenso „normal“ wären? Wenn es also zu keiner nächtlichen Überkompensation mehr käme, weil der Körper „wüsste“, dass da nicht plötzlich große Mengen Glukose daherkommen würden, weil die nie oder nur sehr selten kämen?

Und hier kommt der HbA1c ins Spiel. Denn: viel aussagefähiger als der Nüchternblutzucker, der genau in der Früh und nur in der Früh vorherrscht, ist doch der dauerhafte Verlauf des Blutzuckers. Auch die jeweils postprandialen Werte (also der Anstieg nach dem Essen) sind relevant. Wenn dieser HbA1c eher niedrig ist, weil der Blutzucker über den Tag verteilt eher niedrig und frei von carb-induzierten Spitzen ist, ist mir mein angeblich leicht abnormal erhöhter Nüchternblutzucker sowas von wurscht! Insbesondere dann, wenn dieser sofort wieder relevant sinkt, nachdem ich ausnahmsweise mal am Vortag (Vorabend) Kohlenhydrate gegessen hatte. Denn dann weiß ich, dass ich nur „physiologisch“ insulinresistent (also pumperlgsund) bin und nicht „pathologisch“ insulinresistent. Der Nüchternblutzucker alleine kann da in die Irre führen und einem einreden, man wäre krank, und dazu führen, dass man etwas grundsätzlich Gesundes (mit Einschränkungen, wie gesagt), wie ein Low-Carb-Leben wieder verwirft.

Wie macht man es also richtig? Man erinnert sich an Art de Vany („Der Mensch ist ein fauler Vielfraß“) und an den Doc. („Der Mensch ist ein adaptiver Mechanismus“) und ahmt die Lebensumstände unserer Vorfahren nach. Soll heißen: man vermeidet jede allzu große Regelmäßigkeit - sowohl in Bezug auf die Ernährung als auch in Bezug auf die Bewegung (Sport). Also nicht immer 2.218,4 kcal mit dem immer gleichen Verhältnis an Makronährstoffen täglich zu mir nehmen, weil ich das mal irgendwo ausgerechnet hatte. Nicht täglich die gleichen NEMs schlucken, weil ich sonst womöglich etwas vergessen könnte. Und nicht sechs Mal die Woche die immer gleiche Runde um den Block joggen, weil ich da die genaue Distanz kenne. Nein, immer wieder anders, immer wieder etwas Neues, auch mal so richtig faul sein; auch mal hungern. Ketose – insbesondere in Kombination mit intermittierendem Fasten - über einen gewissen Zeitraum ist super (vor allem für den Mann). Aber hin und wieder darf/ muss man (zumindest der Gesunde und insbesondere die Frau) auch über die Stränge schlagen. Dann dürfen es auch mal – schockartig - mehr Carbs und mehr Proteine sein. Gerne auch mal die neuerdings in Mode kommende (weil gut zu vermarktende) resistente Stärke. Aber der Fokus sollte auf (very) low carb liegen bleiben (einfach, weil es das ist, was unsere Vorfahren i.d.R. und zwangsläufig machen mussten, wenn sie nicht ausnahmsweise in tropischen Gebieten lebten, und was unsere Gene auch heute noch „lieben“). Drum halte ich nicht viel davon, wenn man sog. „metabolische Flexibilität“ anstrebt – auch wenn das prinzipiell richtig ist -, denn da könnte man zu leicht auf einen Weg geraten, der zu viel von regelmäßigen Zugeständnissen hinsichtlich Kohlenhydratverzehr geprägt ist. Im Sinne von: „ich mache Keto; außer an meinen wöchentlich vier Refeed-Tagen und wenn mir mein Körper zwischendurch mal sagt, dass er Kohlenhydrate braucht – ich bin ja metabolisch flexibel“ :-) . Da ist mir der Tim Ferris ebenfalls lieber, wenn man mal von seiner Vorliebe für Hülsenfrüchte absieht - aber das ist wieder ein anderes Thema.

Der Doc. hat sich also nicht vergaloppiert (sic!, mit einem „l“ und zwei „p“, auch wenn dem Threadersteller scheinbar die Galle übergegangen war ;-) ), tät ich sagen. Wir neigen lediglich dazu, uns in Details und Kleinigkeiten zu verbeißen und das große Bild aus den Augen zu verlieren. Dieses lautet: „Lebe in Bezug auf Ernährung, Bewegung (inkl. Sport) und die sonstigen Lebensumstände (Schlaf, Sonnenexposition etc.) so, wie es unsere Vorfahren tun mussten, also genetisch korrekt – im Spannungsbogen von Unregelmäßigkeit, Vielfalt und Einfachheit!“

Ich bin aber auch nur ein Laie ;-).

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GregP 516 Kommentare Angemeldet am: 23.10.2013

Hallo Günter,

ICH DANKE DIR VIELMAS FÜR DEINEN INPUT. Endlich mal JEMAND der versteht um was es geht, die Ansätze des DOC versteht und ins richtige Licht rückt.

Es geht nie um chronisches "NO carb" oder was auch immer da rein interpretiert wird. Nur wenn ich halt übergewichtig und gesundheitlich angeschlagen bin, dann verzichte ich halt mal, eine zeitlang, auf KH. PUNKT...

Wenn Alles wieder passt, dann nehme ich halt wieder KH zu mir...im gesunden Maße...

Auch Chris Michalk sagt klip und klar...ketogene Ernhärung ja um mein überschüssiges und ungesundes Fett loszuwerden...nur nicht chronsich.

Gruss

Greg

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GüntherS 145 Kommentare Angemeldet am: 21.08.2015

Lieber Greg, danke für das Lob ;-) ! Liebe Gundula, ja, mir wurde dies hier zu anstrengend und zu zeitraubend und ich hatte daher beschlossen, mich wieder mehr vor allem um die Leute aus meinem "real life" zu kümmern und sie mit meinem Halbwissen zu nerven - so sie dies denn wollten. Die News des Doc. habe ich aber nach wie vor nahezu täglich gelesen. Und auch immer wieder hier im Forum mitgelesen. Weil ich aber in letzter Zeit feststellen musste, dass sich hier eine Meinung in Bezug auf Ketose, low carb und so genannter "physiologischer Insulinresistenz" verfestigte, die Suchende, die noch nicht über ein großes physiologisches und metabolisches Detailwissen verfügen, abschrecken könnte (und weil ich gerade Zeit hatte), hab ich mir erlaubt, ausnahmsweise wiedermal zu senf-en. Aber keine Angst, daraus wird keine Dauerbeglückung werden! :-)

Liebe Grüße,

Günther

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GüntherS 145 Kommentare Angemeldet am: 21.08.2015

Gundula, beim Dr. Davis geht es nicht so sehr um Low Carb, sondern insbesondere um die Wirkung des modernen Weizens auf viele (ich behaupte: die meisten) Menschen. Drum heißt sein Hauptbuch auch "Weizenwampe" und nicht "Getreidewampe" oder noch allgemeiner "Carb-Wampe". Da es neben dem Gluten aber auch noch andere Schutzstoffe bei vielen Pflanzen (insbesondere jenen mit höherem KH-Anteil, wie z.B. Hülsenfrüchten) gibt, die dem Menschen nicht so zuträglich sind, führt die Auseinandersetzung mit dem Weizen und sonstigen Pflanzenschutzstoffen oft zu einer generellen low carb Ernährung (es fällt dann einfach vieles weg).

Ja, ja, immer diese Versuchungen ;-). Wir sind halt noch Jäger und Sammler und als solche ein fauler Vielfraß. Nur, dass wir im Gegensatz zu unseren steinzeitlichen Vorfahren und den noch ursprünglich lebenden Tieren ("jeder Aff´ weiß Bescheid" :-) ) halt so Errungenschaften wie Supermärkte und ein nicht enden wollendes 24/7-Angebot an Nahrung (stark carb-lastig) haben, dem wir mit unserem - steinzeitlich gesehen, sinnvollem - "süßen Zahn" fast hilflos ausgesetzt sind.

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Luisa 77 Kommentare Angemeldet am: 21.08.2015

 

Ich selbst habe auch gerade das neue Buch vom Doc vor mir liegen. Darin zeigt er deutlich das in Stufe 2 und 3 wieder Kohlenhydrate in geringen Mengen erlaubt sind. Aber vorher muss man den Hahn erst einmal zudrehen!

Ich denke man muss es so sehen "No Carb" ist ein Ansporn ist die Herausforderung, das Ziel das er uns vorzugeben versucht. Ein Zustand denn wir für begrenzte Zeit erreichen können. Und wenn wir unseren Weg dauerhaft "Low Carb" einschlagen ist der Doc schon ganz zufrieden mit uns!

Ich guter Freund von mir war schon mehrfach bei ihm, durch den Doc hat er zu laufen begonnen und seine Ernährung grundlegend verändert. Als er dann wieder einmal bei ihm war hat er ihm erzählt das er es nun schafft täglich 30 min laufen zu gehen. Dies tut er meist in seiner Mittagspause und am Wochenende ist er flexibel.

Der Doc sagte daraufhin zu ihm: Wenn du es schaffts täglich eine halbe Stunde zu laufen, dann kannst du auch einen Marathon laufen.

Seine Worte spuckten ihm daraufhin ständig im Kopf herum und er begann seine Laufzeiten zu verlängern, mit Mühe auf eine Stunde und mir sehr großer Anstrengung lief er nach einiger Trainingszeit an intensiven Tagen mehr als 2 Stunden.

Dann hat er sich zu einem großen Marathon angemeldet, er wollte es wissen, er wollte über sich hinaus wachsen.

Und er hat es geschafft den Marathon zu laufen!

Bei einem weiteren Besuch beim Doc hat er ihm von seinem großen Erfolg erzählt und er hat auch zu ihm gesagt: Sie haben mich belogen, es stimmt gar nicht das man wenn man täglich eine halbe Stunde läuft dann auch einen Marathon laufen kann. Es war verdammt harte Arbeit und ich war mehrfach kurz davor aufzugeben.

Daraufhin lehnte sich der Doc langsam und mit einem süffisanten Lächeln in seinen Stuhl zurück und schaute in ruhig an bevor er sagte: Sind sie nun einen Marathon gelaufen oder nicht?

Und ich denke genau das ist es...

LG Luisa

 

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Thomas V. 5656 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

Für mich lesen sich die News des Doc aber so, dass er Lowcarb als Dauerlösung vorsieht. Man möge mir einen Link setzen, in dem er in seinen News etwas anderes sagt, als das Carbs absolut überflüssig sind.

ZU seinem Keto-Abnehmbuch: in seinen Büchern äussert er sich immer anders zu den Carbs, als in den News. Er begründete es mal damit, dass er schrieb, seine Bücher wenden sich an die 99% nicht Carbaufgeklärter  Menschen  (…)

Außerdem ist es etwas anderes, ob ich mit Keto abnehmen möchte, oder ob ich kein Fett am Körper habe und Keto/Lowcarb  praktiziere. Möchte ich kein Gewicht verlieren, dann muss ich die durch fehlenden Carbs wegfallenden Kalorien durch Fette ersetzen.

Bei Erhöhung der Carbs müssen die Fette wieder gesenkt werden und das  zuvor reduzierte Eiweiss wieder angehoben werden. Dadurch erhalte ich mir meine Insulinsensitivität. Ob die Erhöhung auf 2g pro kilo Körpergewicht ausreichend ist, muss jeder selbst ermessen/messen. Bei mir waren das definitiv zu wenig. ich musste schon auf 3 bis 3,5g gehen, war aber auch schon in der physiologischen/temporären Insulinresistenz.

@Markus: Du schriebst ja von der temporären Insulinresistenz, als etwas völlig normales, gesundes. Das ist sicher richtig…nur…irgendwann ist es mit der Stand by – Funktion der Bauchspeicheldrüse vorbei, dann ist die OFF. Und das ist die große Gefahr, die ich sehe, wenn man nicht switcht zwischen einer katabolen Stoffwechsellage (Low Carb) und der anabolen High Carbvariante.

Gut nachzulesen bei Chris Michalk von Edubily, wie er nach 5 Jahren Keto/Low Carb mit der Problematik der physiologischen Resistenz zu kämpfen hatte, bei der die Bauchspeicheldrüse nicht mehr im Stand By war.

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