Forum: Ernährung - L C H F ist S U P E R !

0 Lesezeichen
Anonym 344 Kommentare Angemeldet am: 02.06.2005

Hallo Thomas,

wie sieht dann Deine Zyklus über die Woche aus? 4 Tage katabol, 3 Tage anabol? Täglicher Wechsel? Baust Du auch Fastentage ein? Oder Gibt es einen langen Zyklus über Wochen? Z.B. 4 Wochen LCHF und 2 Wochen HC? Ich halte nix von Getreide. Kartoffeln und Nudeln sind auch so ne Sache. Es finden sich darin jede Menge besagter Lektine:

"Lektine können in unserem Körper Schaden anrichten, besonders wenn unser Körper bereits geschwächt ist. Durch ihre universelle Präsenz können wir den Kontakt mit ihnen nicht komplett vermeiden, da wir uns von irgendwas ernähren müssen. Um den Schaden aber so gering wie möglich zu halten, versucht die Paleo-Ernährung Lebensmittel mit besonders hohen Mengen an Lektinen zu reduzieren bzw. ganz auszuschließen.

Dazu gehören Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Milchprodukte sowie Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Auberginen und Tomaten). Die vorhandenen Lektine sind allerdings nicht der einzige Grund warum diese Lebensmittel vermieden werden sollten. Sie enthalten noch weitere Inhaltsstoffe (Phytinsäure, Gluten, Laktose), die gesundheitlich bedenklich sind."

"https://www.paleo360.de/gesunde-ernaehrung/lektine-sind-schaedlich/"

Wieviel Unverträglichkeiten und Allergien auf Fleisch gibt es? So gut wie keine! Die häufigsten Allergien gibt es im Zusammenhang mit Milch und Getreide. Sollte uns zu denken geben. Da bleibt nur noch Trockenobst als HC-Lebensmittel. Ach ja Fructose wird ja auch nicht vertragen. Merkst Du was? Ohne stark verarbeitete Lebensmittel, gibt es kein High Carb.

 

2 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
chris790 308 Kommentare Angemeldet am: 16.09.2017

@Hubert:

"Ich stelle mir gerade vor, wie unsere Höhlen Vorfahren in der letzten Eiszeit mit Zuckerstangen, Lebkuchen und Punsch ums Feuer saßen. Ja, das muss wirklich herrlich gewesen sein! Das entspricht bestimmt dem menschlichen Naturell am Besten!?"

Ich wette mit dir, damals, als es ums nackte Überleben ging und Essen nicht im Überfluss vorhanden war, wenn reife Früchte an den Bäumen oder Sträuchern hingen, wurden die gegessen! Und zwar massig.

Gestern hatte ich z.B. 30g Kohlenhydrate (und 200 kcal gesamt) an Aufnahme, bei ca. 5500 kcal Verbrauch. Heute waren es zum Frühstück (natürlich nach dem Fitnessstudio) dafür schon > 200g Kohlenhydrate. In der Steinzeit wäre ich gestern vor dem Säbelzahntiger weggelaufen und heute hätte ich einen Obstbaum gefunden ;)

@Thomas V:

"Das schöne ist auch, wenn man unterwegs ist, kann man auch mal "normal" essen gehen. Das hake ich dann unter metabolischer Flexibilität ab;-)"

Das schöne ist auch, wenn man unterwegs ist, kann man auch einfach mal nichts essen. Das hake ich dann unter metabolischer Flexibiltät ab ;-)

 

3 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Anonym 344 Kommentare Angemeldet am: 02.06.2005

Den "Obstbaum" der letzten Eiszeit möchte ich sehen. War wohl eher ein Obsteis am Stiel? {#emotions_dlg.laughing}

4 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
chris790 308 Kommentare Angemeldet am: 16.09.2017

In der Geschichte der Menschheit lag die mittlere globale Temperatur bei 10-25 Grad. Aktuell sind es ca. 15 Grad. In der letzten Eiszeit war es also ca. 5 Grad kälter als jetzt. Da verwandeln sich die Brombeeren im Sommer natürlich zu Eis {#emotions_dlg.tongue_out}

1 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Thomas V. 5682 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

Hubert, mein Ernährungszyklus ist völlig flexibel. Mal mach ich es so, wie du es darstelltest. dann wieder trainiere ich mal weniger, laufe dafür mehr, oder auch das weniger und esse dann mehr LC. Wenn mir danach ist, ess ich auch ruhig mal etwas mit Kohlenhydraten. Oder ich mach krafttraining und ess vorher LC. danach gibt es dann die große Ladung. geht auch. Den Nachtdienst, den ich ca. 1x die Woche mache, nutze ich gern zum intermetierendem Fasten. da ess ich im Nachtdienst gegen 20h die letzte Mahlzeit und ess dann nächsten Mittag, wenn ich aufstehe das erste mal wieder. Tagsüber ess ich dann wirder nichts, dafür dann gegen abend Eiweiss satt. Am liebsten 200g Feta mit reichlich Chili, dazu 200g Rinderhack und das ganze dann mit Käse überbacken.

Zu deiner These, High carb geht nur mit verarbeiteten Lebensmitteln. Muss nicht sein. Ich zähle mal auf: Cashews 30% Kh, Kidneybohnen 16%, Kh, Linsen 20%, Kichererbsen 61%.

Aber du hast natürlich recht, richtig Masse bringen natürlich Getreide und Co.

Nur schau die mal die Kichererbsen an...klingt viel, 61%. Der Witz ist nur, die 61% sind größtenteils resistente Stärken. Die kann der Körper gar nicht aufspalten und baut sie ab in 2 Aminosäuren und in Buttersäure, die wiederum Top für den Darm ist.

Haferkleie ist auch so ein Beispiel. Überwiegend resistente Stärken, binden Cholesterin und bauen die Darmflora auf. 80% der Mineralien des Hafers sind darin enthalten!

Wie kommst du darauf, Naturvölker haben keine Carbbomben gekannt? Maniok der Amazonasindianer, Kartoffeln, Mais, Tomaten...haben wir alles von den Indianern erhalten, denen Dr Strunz nachsagt, kaum an Krebs erkrankt zu sein;)

Da gibt es die Kitava, die ernähren sich fast ausschliesslich von Carbs und sind Kerngesund.

Naturvölker trinken keine Milch? Die Massai ziehen mit ihren Ziegenherden durch die Gegend und ernähren sich vom Fleisch UND von der Milch!

Zum Thema Lektine und Phytinsäure...alles böse. Beispiel Phytinsäure, scheidet Mineralien aus. Aber...ist auch hochpotent gegen Tumorzellen! Es hat eben alles 2 Seiten.

Ich ess z.b. am Tag 100-200g Nüsse - reich an Phytinsäure. trotzdem liegen meine Mineralwerte nachgemessen bestens innerhalb der Referenzwerte.

Ich glaube es gibt kein Lebensmittel, gegen das ich keine gesundheitsschädlichen Argumente finden kann.

9 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Nur um die Sache abzurunden, die News von heute direkt zum Thema (25.1.18)...mit Zitat:

"Glauben Sie bitte nur einem Praktiker. Einem Menschen, der jahrelang verschiedene Ernährungsformen selbst ausprobiert hat. Reingefallen ist. Jahrelang „Diäten“ ausprobiert hat, dabei dürr und unschön ausgesehen hat. Ausführlich ketogene Diät getestet hat. Und gemerkt hat – bitte hören Sie zu – dass dieser Hungerzustand seinen Sinn hat in bestimmten Extremsituationen, aber sicher keine Dauereinrichtung ist."

q.e.d. ...genau das, was Thorsten seit Monaten predigt. Ich lese auch zufällig gerade das Buch von C.M. ...interessant, wenn auch nicht 100% zugänglich an vielen Stellen. Und das, obwohl man voll im Thema drin ist.

Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
:-) 6555 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Eine der Besten News der letzten Zeit.

Inhaltlich und formal. Differenzierend und undogmatisch. Man weiß sofort, wo Dr. Strunz zitiert und wo er seine Meinung dazu gibt.

"q.e.d. ...genau das, was Thorsten seit Monaten predigt."
So isses {#emotions_dlg.wink}

 

Und was den Praktiker angeht (Chris Michalk), der ist eben nicht nur Praktiker , sondern auch daran interessiert, das "Warum", die zugrundeliegende Biochemie zu ergründen, zu diskutieren, zu vermitteln. Eine, wie ich finde, sehr sinnvolle Kombination: Erfahrung, Biochemie, Kontext.

 

LG,
Thorsten

Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Herbert A. 102 Kommentare Angemeldet am: 08.07.2013

Hallo Thorsten,

ich habe mir vor einiger Zeit die Mühe gemacht, das gesamte Bundle zu checken. Chris Michalk liefert sehr gute Beiträge. Gute Zusammenfassung übrigens zur Fettleber (Mariendistel und Soja-Lecithin müsste man noch ergänzen) sowie zur Schilddrüse. Sein Problem ist sein Bias - persönliche Erfahrung und, so vermute ich, eine Klientel (Sportler), die ich aus Erfahrung zu den Prädiabetikern zähle. Hinzu kommt die metatheoretische Ebene: Auch Ideologiefreiheit kann Ideologie sein. Man muss da sehr aufpassen. Auch "Flexibilität" kann zum reinen Schlagwort verkommen. (Den konzeptuellen Missbrauch erleben wir heute nicht nur auf der individuellen, sondern auch auf der gesellschaftlichen Ebene. Reflektiert wird das nicht mehr. Aufklärung geht anders.)

Nimm als Beispiel die Arbeit von Muoio, "Metabolic inflexibility: when mitochondrial indecision leads to metabolic gridlock" (2014). Der erste Satz lautet: "Normal energy metabolism is characterized by periodic shifts in glucose and fat oxidation, as the mitochondrial machinery responsible for carbon combustion switches freely between alternative fuels ...". Was, bitte, versteckt sich hinter "normal", dem allerersten Begriff? Und wieso "freely", falls es eine Substratpräferenz gibt? Und welche Substrate? Ist Laktat (Cori-Zyklus) einbezogen, ist die Glukoneogenese berücksichtigt? Da mache ich mir schon mal schwer Gedanken, ob ich weiterlesen soll oder nicht. PUBMED enthält 27 Millionen Titel.

Michalks Steckenpferd ist die (physiologische) Insulinresistenz. Das hat durchaus seine Berechtigung, ist aber durch den Bias bedingt. Mich interessiert die Frage, ob Lowcarb (die Grenze ziehe ich bei 60 g (VLC also), nicht 120 g) eine IR erzeugen kann. Ich praktiziere VLC (anfänglich sogar streng ketogen) seit fünf Jahren und finde in meinem Blutbild nicht einen einzigen Hinweis auf IR. Dabei supplementiere ich komplett und konsequent, betrachte also immer das Gesamtsystem und achte auf die Symptomatik.

Unstreitig dürfte sein, dass eine physiologische IR nicht tolerierbar wäre. Aus evolutionärer Perspektive kann es nie darum gehen, ein Körperorgan (ob Bauchspeicheldrüse oder Schilddrüse) zu "ersetzen" bzw. funktionell lahmzulegen (per Insulin, Thyroxin). Doch während Michalk meines Erachtens die IR hypostasiert und übergeneralisiert, lässt sich Dr. Strunz auf das Thema gar nicht erst ein.

Über die Leistungsfähigkeit eines Systems kann man eigentlich nur unter Hochlast eine valide Aussage treffen. Folglich ist Leistungs-, speziell Ausdauersport gefragt. Das Maß der Dinge ist für mich der Marathon - und das heißt tägliches Training im Umfang von etwa 25 km. Dies ist die Basis, intensive Vorbereitungsphasen sorgen so für einen Jahresumfang von etwa 9000 km (alles exakt protokolliert). Ich praktiziere das systematisch so (null "Flexibilität", „chronisch“, um ein weiteres Schlagwort zu nennen). Der Körper dankt es, die Psyche noch mehr. Regeneration bemisst sich an einer etwa sechsstündigen nächtlichen Erholung (siehe LDH-5). Danach ist die Energie und somit die Motivation wieder da. Ist das nicht der Fitness-Indikator schlechthin? Auch nach Wettkämpfen werfe ich keine KH ein und bin am Folgetag dennoch (oder vielleicht deswegen) katerfrei und lauffreudig. Von Verschleiß spüre ich glücklicherweise nichts, im Gegenteil - obwohl ich seit Jugendtagen ein absolut trainingsbesessener Typ bin. Soo falsch kann das also nicht gewesen sein. Sport halte ich überdies für charakterbildend. Mir hat er wunderbare Erfahrungen und eine Intensität geschenkt, die man anderswo nicht finden kann - und tut es noch.

Hochlast korreliert ja auch mit dem "genetischen Maximum" (wobei man besser von "epigenetisch" sprechen sollte). Gerade in diesem Rahmen finde ich Michalks Fokussierung auf das endogene System und den nachlässig-süffisanten Umgang mit Vitamin C & Co. irritierend. Niemand wird die zentrale Bedeutung von Glutathionperoxidase und Dismutasen bestreiten. Darüber hinaus aber sind alle Mikronährstoffe gefragt (zB auch Mangan, Kupfer und Chrom). Infektfreiheit unter Hochlast über Jahre - das ist das Ziel und Hauptkriterium. Für Sofasitzer reicht natürlich viel, viel weniger. Wenn das die bewusste Präferenz ist, OK.

Abschließend noch eine Bemerkung zu HF: Fett ist das wichtigste, da effizienteste Energiesubstrat, doch tut man wahrscheinlich gut daran, auf isokalorische oder leicht hypokalorische Zufuhr zu achten. Eine Fettleber (erhöhte Transaminasen) könnte unter Lowcarb-Bedingungen durch ein Überangebot an gesättigten Fettsäuren bedingt sein, ist dann aber - siehe Michalk - leicht rückgängig zu machen. 

 

4 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Christine S. 650 Kommentare Angemeldet am: 27.09.2017

Herzlichen Dank für deinen Beitrag, Herbert, sehr bereichernd!

2 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Martin G. 46 Kommentare Angemeldet am: 17.04.2014

Herbert klasse Beitrag. Auch Deine 9000km Hut ab. Nach "Deiner Marathonzeit" frage ich jetzt nicht...kann mir sie ja schon denken.

1 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Copyright © 2013-gegenwärtig Magento, Inc. Alle Rechte vorbehalten.