Forum: Ernährung - Rotes Fleisch
Da sprichst du echt etwas Wichtiges an! Es ist schon frustrierend, wie oft in den Medien die Wirkung einzelner Inhaltsstoffe so vereinfacht dargestellt wird. Nur weil TVA in rotem Fleisch eine krebsprotektive Wirkung haben könnte, heißt das ja noch lange nicht, dass rotes Fleisch als Ganzes das gleiche tut. Gerade bei rotem Fleisch spielen so viele Faktoren eine Rolle, die den Körper belasten können, vor allem, wenn es im Übermaß gegessen wird. Das Thema Eisen ist ein super Beispiel: Für Leute mit Eisenmangel kann das natürlich ein Vorteil sein, aber für alle anderen kann zu viel Eisen eher das Gegenteil bewirken und die Stoffwechselprozesse beeinflussen – zum Beispiel, indem es mTOR aktiviert und AMPK hemmt, was langfristig Insulinresistenz fördern kann. Genau solche Zusammenhänge werden in den meisten Berichten kaum erwähnt, was echt schade ist, weil es ein sehr komplexes Thema ist.
Noch etwas zu „wenn auch nicht gerade bei der Krebsproblematik“:
In unserem Körper entstehen ständig Krebszellen, die vom Immunsystem beseitigt werden müssen. Wenn ich überzeugt bin, dass bestimmte Lebensmittel für mich nicht gut wären, wenn bei mir Krebs diagnostiziert worden wäre, dann esse ich sie auch ohne Diagnose nicht.
Erst recht lasse ich mir auch nichts einspritzen, das angeblich(!) etwas bekämpft, was mein Immunsystem selber erledigen kann, wenn ich es gut pflege. Besonders schlimm, wenn durch diese Spritzerei das Immunsystem sogar geschädigt wird, wie wir an den vielen „Einzelfällen“ sehen.
Da ich ja vorher geschrieben hatte, dass die Milch sowohl schützende als auch fördernde Bestandteile für Krebs hat, hätte Dir, Thomas, klar sein können, dass „Schützt oder verhindert die Milch nun Krebs? “ natürlich ein rhetorische Frage war, auf die es keine richtige oder falsche Antwort gibt. Das muss und darf jeder für sich entscheiden. Und beim Fleisch ist es genauso.
Aber die Milch enthält auch den Wachstumsfaktor IGF-1. Schützt oder verhindert die Milch nun Krebs?
Milch ist für Erwachsene eher nicht sinnvoll, enthält es doch viele wachstumsfördernde Substanzen und miRNA, die im Gegensatz zur mRNA...;)... wirklich auf die Genetik wirkt. Bei einem sich entwickelnden Krebs, wirkt Milch sicher fördernde und nicht mindernd.
Fermentierte Milchprodukte, sind positiver zu bewerten wenn auch nicht gerade bei der Krebsproblematik.
Zum Thema Studien zu Fleisch, hier ein kurzer Abriss von C.Michalk
https://www.instagram.com/p/DBdrX7cNXoe/?igsh=MWllYWRmMjVqeXhiYQ==
Kuhmilch und auch die Milch von anderen Wiederkäuern enthält ebenfalls den Bestandteil „mit dem zugegeben komplizierten Namen transvaccenic acid“ (?) TVA (vaccenic vom lateinischen vacca für Kuh).
Aber die Milch enthält auch den Wachstumsfaktor IGF-1. Schützt oder verhindert die Milch nun Krebs?
Fermentierte Milch enthält noch IGF-1, aber ist durch die bei der Fermentation entstehenden Probiotika sehr wertvoll für unser Darm-Mikrobiom.
Aus der Graphik in Roberts (ja, ohne Apostroph!) News lese ich ab:
Wenn man den Mäusen einen Tumor injiziert (!) und gleichzeitig TVA, dann wächst der Tumor langsamer als ohne TVA. Dann ist der Tumor mit TVA „erst“ nach 18 Tagen so groß wie ohne TVA nach 13 Tagen.
Leider weiß man allein mit dieser Versuchanordnung noch nicht, ob es eventuell auch Stoffe im roten Fleisch gibt, die das Wachsen von Krebszellen begünstigen. Deshalb kann man hiermit auch nicht behaupten:
„Rotes Fleisch schützt vor Krebs!
Das ist doch mal eine interessante Schlagzeile, oder? Und das Schöne ist, dass sie sogar wahr […] ist“
In der heutgen News ("Rotes Fleisch schützt vor Krebs") wird mal wieder ein klassischer Interpretationsfehler begangen.
Da wird die Wirkung eines isolierten Inhaltsstoffs (TVA) eines Nahrungsmittels (rotes Fleisch) gleichgesetz, mit der Wirkung im Kontext des kompletten Nahrungsmittles. Weil TVA als Einzelsubstanz eine krebsprotektive Wirkung hat, muss das für rotes Fleisch aber noch lange nicht gelten. Rotes Fleisch, exzessiv und im Übermaß genossen, kann sehr wohl gesundheitlich problematisch wirken; im entsprechenden Kontext. Große Menge hoch bioverfügbaren Eisens mögen für eher anämische Menschen durchaus vorteilhaft sein, nicht aber unbedinggt für normal oder gut mit eisen versorgte Menschen.
Eisen aktiviert mTor und hemm AMPK. Eisen hat Einfluß auf den Kohlehydratstoffwechsel und kann Insulinresistenz fördern.
Mehr dazu z.B. hier:
https://genetisches-maximum.de/ernaehrung/rotes-fleisch-ein-zweischneidiges-schwert/