Forum: Ernährung - Studie zu Lebensmitteln in Supermärkten, schlimmer geht's nimmer
Hallo zusammen!
ich glaube ehrlich gesagt nicht, daß die Leute früher nach dem Krieg gesünder waren als heute. Vor 20-30 Jahren war es "normal" mit 60-70 das Zeitliche zu segnen. Zumindest in meiner näheren Umgebung. Heute sind die Leute mit 70 zwar nicht mehr fit, aber dafür auch nicht tot. Das fängt dann so ab 80 an. Viele meiner Verwandten haben die Früherkennungsuntersuchungen und bessere Behandlungsmethoden bei Krebs und Herzerkrankungen nochmal gerettet. Früher vor 30 Jahren wären die einfach gestorben. Früher wurde auch vielmehr geraucht und Alkohol getrunken, das ist heute auch nicht mehr so. Wir ernähren uns auch fast nur von Bio-Lebensmittel und ich sogar Low carb und seit 4 stolzen Tagen no carb, aber wirklich den Durchbruch hat es jetzt nicht gegeben. Mein Ziel ist es, ohne größere Probleme wenigstens meine Rente noch zu erleben und meine Kinder aufwachsen zu sehen und vielleicht meine Enkel noch einigermaßen fit zu erleben. Extrem alt zu werden ohne Partner im Altenheim und mit großen Einschränkungen ist für mich jetzt auch nicht das Gelbe vom Ei.
Ich glaube, unser Essen wenn es denn Bio ist, ist nicht schlechter als früher. Vielleicht ist unser Essen niemals optimal gewesen. So eine Mangelernährung wie es sie früher zu Hungerszeiten gegeben hat, ist bestimmt auch nicht positiv für die Lebenserwartung. Ich denke, besser als heute ist es uns nie gegangen. Man sollte sich zuckerarm ernähren, so wenig wie möglich Industriezeugs essen, nicht rauchen, nicht trinken, Sport machen, zufrieden sein und vielleicht ab und an beim Doc Bluttuning machen. Alles andere hat man nicht wirklich in der Hand.
Liebe Grüße, Nina
@Robert und @all
Die Diskussionen kenne ich... wobei dieses plötzliche Bio schon sehr skeptisch, kritsch zu betrachten ist... Wo soll das denn alles herkommen, wenn die Böden und Co. ... ...
"Denn da schließt sich die spannende Frage an: SInd wir Verbraucher Schuld daran, dass es diesen Müll gibt? Oder die Industrie?"
Dass es diesen Müll, jedenfalls an Anfang, gibt, nicht unbedingt - wir haben ihn ja nicht eingefordert. Rüberbeschwappt aus den USA? Die Industrie und Co. ist nur auf Gewinn aus. Alles andere interessiert nicht. Auf jeden Fall tragen wir (End)Verbraucher - da kommt eine völlig irre Bedeutung dem Wort EndVerbraucher zu - dazu bei, dass diese Gesellschaft so läuft wie sie es tut, denn wir müssen ja nicht alles konsumieren und mitmachen... ...
Thema Eigenverantwortung! Denken! Hinterfragen! Gegen diese unsinnigen gesellschaftlichen Abläufe, Zwänge, kämpfe ich mein Leben lang... rege mich auf... wurde nie verstanden. Weder als Kind, noch heute. Wir sollten für unsere wirkliche Freitheit, Selbstbestimmung kämpfen und einfordern... damit meine ich insbesondere so leben zu können, dürfen, Leben gestalten können, wie es einem gut tut... ... Die Meisten da draußen leben völlig fremdbestimmt und lassen sich lenken, leiten, manipulieren... ... Wie traurig der Mensch doch ist. Die Masse versteht sich... es gibt einige Ausnahmen...
Ich wünschte mir wäre das alles egal und würde mich nicht so oft aufregen... ... Cortisol läßt in hohem Maße grüßen... frisst mich auf... gar nicht gut... gefühlt wird es besser... Dank Mr. Strunz! Mercí! Hoffentlich auch mein Kieferknochen!!
Auch bevor ich dies gelesen habe, habe ich es mir schon gedacht.
Geht nur einmal durch einen E...-Laden.
Reihenweise Alkohol, reihenweise Zuckerprodukte - ohne Zucker gibt es fast nichts.
Aber in der Obstabteilung gibt es teilweise gesunde Produkte.
Ja, schlimmer geht’s immer! Da stehen ja einen schon die Haare zu Berge.
Ach weißt du, ich denke es tut sich ja schon viel..... es dauert bloß immer, bis die Informationen wirklich überall angekommen sind und die Leute dann auch was ändern.
Wenn ich sehe, was heute schon alles für Bienen gemacht wird, dann bin ich eigentlich überzeugt, dass wir das Problem in 1-2 Jahren im Griff haben.
Menschen ändern ihre Gewohnheiten aber deutlich langsamer. Ich selber habe etwa 20 Jahre gebraucht von der Erkenntnis, dass ich täglich Sport machen muss, bis zur Umsetzung. Und auch mit Ernährung habe ich mich nur befasst weil jemand nahes sehr krank geworden ist.
Auch andere Leute werden krank. Die ältere Generation wird vielleicht endgültig abgehängt, aber die Jüngeren zumindest wissen das Internet zu bemühen.
Sogar bei meinen Eltern tut sich langsam was - mein Vater mag kein Brot mehr essen, hat bei seinem letzten Besuch bei den Eiern und Erdbeeren ordentlich zugeschlagen und spricht ganz wichtig über Epigenetik. :-)
Und auch wenn es kurzfristig manchmal frustrierend ist - wir hier reden uns ja sicherlich alle im Umfeld den Mund fusselig, und über kurz oder lang werden sich Dinge ändern.
Hallo Christine,
ja, grundsätzlich seh ich das genauso. Nur das mit dem Ändern würd ich eher so formulieren:
Wenn die Leute sich bezüglich ihrer Ernährungsgewohnheiten deutlich mehr disziplinieren würden, hätte dies eine größeren Effekt - auch mit AldiLidletc - als wenn man versucht die Ereuger zu zwingen dem Verbraucher bessere Produkte anzubieten.
Man kann das Volk eben nicht zu seinem Glück zwingen. Und die, die sich jettz schon im Griff haben, finden auch jetzt schon einen Weg.
Das mit dem Diziplinieren klappt aber vermutlich am besten bei den Kindern. Je früher desto besser. Und hier seh ich auch den Staat in der Pflicht, dieses Thema umfangreicher über die Erziehung in den Schulen zu vermitteln.
Wenn ich mal vergleiche, wie das zu meiner Shculzeit war und was man damals an Informationsmöglichkeiten hatte, dann ist das heute zwar besser, im Verhältnis aber immer noch ein Armutszeugnis.
Der Lebensmittelindustrie in den Arsch zutreten und die Faulheit des Verbrauchers damit zu unterstützen, halte ich nicht für Zielführen. Dafür ich bin eben zu sehr Darwinist.![]()
![]()
Jeder finde seinen eigenen Weg.
LG
Martin
"Schaut euch mal die Lebensmittelversorgung in Bangladesh oder im Kongo an....geht in Euch....und erkennt demütig auf welch hohem Niveau wir hier alle jammern."
Absolut richtig, sehe ich genauso! Und genau das hat sich die Kriegs-/Nachkriegsgeneration auch gedacht und deswegen haben wir heute die Probleme die wir haben.
Nebenan bei mir wohnt eine alte Frau, die schon in diesem Dorf geboren ist und den Krieg erlebt hat. Sie ist Kind einer armen Bauernfamilie.
Was macht die Frau also im hohen Alter? Sie ist total froh über ihre Freiheit, auch wenn sie ihren verstorbenen Mann vermisst und jeden Tag auf den Friedhof geht. Sie ist froh, dass da niemand mehr ist, den sie bekochen muss. Sie ist sehr aktiv, gerne unterwegs, und ihr Essen besteht überwiegend aus Brot und Kuchen.
Nun ja, und den Rest kannst du dir denken. 120 wird sie wohl nicht mehr, den ersten Schlaganfall hatte sie vor kurzem - und das als relativ fitte Alte (78), die immerhin jeden Tag bestimmt mindestens 20km Fahrrad fuhr....
Ich weiß was du meinst, und du hast schon Recht damit. Deswegen können wir aber trotzdem nicht alles so lassen wie es ist!
Ich erinnere mich da an die verzweifelte Aussage eines Arztes: "Nach dem Krieg waren alle gesund! (anders als heute)" - Sie waren es wohl vor allem deswegen, weil sie zwar wenig zu essen hatten, aber das Wenige wird wohl direkt vom Feld gekommen sein.
Nach dem Krieg hatten nämlich alle ihren kleinen Garten. Und weil das Mühe macht und weil man in der schönen neuen Welt keine Mühe mehr haben wollte war man froh, ab sofort alles kaufen zu können.....
Die alte Dame nebenan hat immerhin noch ihre eigenen Tomaten und Bohnen. Ihr Bruder, wohnt ein Haus weiter: "Ach lass das doch, das kannst du doch alles im Supermarkt kaufen!"
Sic.
ach ja, einen hab ich noch.
Direkt zum Thema dieses Threads: Schlimmer gehts nimmer.....
Geht es doch!!!!!!!
Schaut euch mal die Lebensmittelversorgung in Bangladesh oder im Kongo an....geht in Euch....und erkennt demütig auf welch hohem Niveau wir hier alle jammern.
Ich glaube fest daran: die dort würden sich mit maximaler Begeisterung "die Kugel geben", sich "von Freunden ein Küsschen" geben lassen und "Piemont Kirschen" (auch mein Lieblingsobst) in sich reinschaufeln. Zumindest wenn die Alternative Verhungern ist!
So, das waren jetzt mindestens 20€ ins "Phrasenschwein" (klimper).![]()
![]()
LG
Martin
Ich versuche mal meine ursprüngliche Aussage zu entschärfen und streiche das Wort "Schuld".
Unser aktueller Lebensmittelangebot/Verbraucherzustand ist schließlich schleichend entstanden. Möglicherweise besonders getriggert durch den Mangel in der Nachkriegszeit, Wirtschaftskrise, etc.
Damals hat man eben versucht schnellstmöglich die Bevölkerung am verhungern zu hindern und dafür nach Lösungen gesucht. Ergebnis:
Industriealisierte Landwirtschaft, Massentierhaltung, haltbare Lebensmittelkonserven, usw.
Sind wir mal realistisch: 7Mrd Menschen mit Bio zu füttern geht nicht. da haben wirs wieder. Der Darwinismus findet einen Weg, genau wie die Natur bzw. das Leben (Jeff Goldblum in Jurrasic Park).
Schuld ist also eigentlich niemand oder alle...so jetzt wirds mir zu philosophisch. Jetzt hör ich auf.
LG
Martin
Hallo Stefan,
ich bin auch grundsätzlich bei Dir. Nur hab ich eher das Gefühl (Achtung!!! Männer reden über Gefühle
), dass die Industrie hier der statistischen Nachfrage folgt. Und die geht in Deutschland sehr stark über den Preis.
"Ars Vivendi" und "Art de Vivre", also die Kunst zu Leben, sieht anderswo anders aus. Frag die Franzosen mal, wüfür die Deutschen bekannt sind und Du kriegst als Antwort: für dicke Autos.
Wir haben eben andere Prioritäten. Und wenn Du nicht zu den "Besserverdienenden" gehörts, aber trotzdem 1-3 Kinder hast, dann gibts eben kein Bio. Zu teuer, kommt nicht in Frage. Der Urlaub auf Malle(oder sonstwo) muss ja auch bezahlt werden können.
Und dann haben wir in D auch noch ein Nord/Süd Gefälle beim Durchschnittseinkommen. Ich wohn in Stuttgart und hab hier bald den Eindruck, dass Porsche und AMG der Standard für Arbeitnehmer geworden ist.
Die stehen aber alle vor Aldi und Lidl. Vor dem "Frischeparadies" parken die Bentleys und Co.
Daran sieht man auch, wieviele - von denen die es sich leisten könnten - trotzdem kein Bio kaufen.
Deutschland ißt eben billig....statistisch gesehen....die einen weil sie wollen, die anderen weil sie müssen(und können). Ich sehe das nicht als Problem, man kann sich ja entscheiden. Wird ja beides angeboten. Und es gibt keinen Rechtanspruch auf die gesündesten Lebensmittel.
Und darüber hinaus: googled mal in welchen Ländern Aldi und Lidl schon Filialen haben. Und dann wie invasiv ausländische Supermarktketten sind. Ist wirklich interessant und wäre nicht möglich, wenns der Verbraucher nicht wollte.
LG
Martin
P.S.
Letztendlich kauft der Verbraucher was Ihm schmeckt. Und nicht was gesund ist. Ich hatte auch schon Biokarotten die auffallend schlechter (bitter!! Wenn Karotten bitter schmecken war zuviel Stickstoff im Boden) schmeckten als Normale.....Fake?!?!?