Forum: Ernährung - Studie zu Lebensmitteln in Supermärkten, schlimmer geht's nimmer
Ok Stefan, an deiner Sichtweise ist natürlich auch was dran. Vermutlich wird es ein Mix aus deiner Blickrichtung sein und den Verbraucherwünschen.
Was wünscht der Verbraucher? In erster Linie noch immer-billig! Wenn ich schon sehe, wie Aldi und Co die Milchpreise drücken! Mir ist es völlig egal, ob ein Produkt 10 cent mehr kostet, oder nicht. Leider stellt sich ein Gewöhnungseffekt ein, bei dem die Qualitätshersteller schnell alt aussehen.
Wenn ich es gewohnt bin, mein Fleisch an der Supermarkttheke zu kaufen, dann mach ich erstmal große Augen, wenn ich sehe, dass ich für die Bioqualität das Dreifache hinlegen darf! Dann kommen noch die Qualitäts-und Preisunterschieden hinzu, je nachdem, ob ich Bio im Supermarkt kaufe, oder mit dem Demeterlabel.
In den 60-ger Jahren wurde Fett verteufelt und durch Zucker ersetzt. Heute sind "alle" auf Zucker angefixt., beginnt bei den Kindern. Früchtequark/Joghurt schmeckt jedem Kind besser, als Quark, dem man Früchte zusetzt...und den Zucker weglässt, den der Fertigquark beinhaltet.
Ich machte mal Fruchtquark und gab 20% (!) Zucker hinzu..mit einem Mal fanden die Kinder den SUPER:-/...20% bedeutet, auf 100g Quark, ein gehäufter Esslöffel Zucker! D.h. essen Kinder jeden Tag, so einen Joghurt/Quark, nur 100g, dann essen die im Monat - nur über diesen "Nachtisch" - 600g Zucker!
Jetzt kann man den schwarzen Peter der Industrie zuschieben, ich aber sage, der Fehler liegt bei uns! Jeder, ...Jeder kann selbst denken, diese Produkte meiden und damit die Lebensmittelindustrie zwingen, ihre Produkte zu ändern.
Nur...denken, scheint für viele ein Fremdwort zu sein;-)
REWE machte vor kurzem gerade ein Experiment. Die boten beliebt, zuckerhaltige Joghurts, Puddings und Co mit unterschiedlichem Zuckergehalt an (3 verschieden Varianten). Grund: Man wollte anhand der Verkaufszahlen testen, welche Minimalzuckermengen vom Verbraucher noch toleriert werden.
Wir hatte vor kurzem schon mal Ken Jebsen hier im Forum. Da hatte ich den Thread auch ignoriert.
Nun kam kam er aus einer ganz anderen Ecke wieder in meinen Fokus. Zum Thema der hier besprochenen Studie habe ich über uncut-news.ch dieses Video gefunden Ken Jebsen: 73 Jahre Kriegsende – Ich bin nicht friedlich!
Tja, es lebe die Subsistenz-Wirtschaft.
Eigener Garten, eigene Kartoffeln, Bohnen, etc. ,eigene Hühner. Überschüsse kann man dann mit anderen Tauschen oder sich "echte" Biomilch von der Milchtankstelle mitbringen lassen.
Kann ich nur empfehlen, wenn man die Möglichkeiten dazu hat oder schaffen kann.
LG,
Thorsten
Hallo Martin, absolut richtig: "ich würd sagen: ganz klar => der Verbraucher ist schuld!!!"
Ich sag immer, was für ein Auto ich fahre, welche Klamotten ich trage, dass sieht jeder. Das, was bei mir auf den Tisch kommt, sieht niemand (...)
Wenn es um das Thema Essen geht, geht es bei den meisten doch nur darum, ob man davon dick wird, oder nicht. Biolebensmittel? Was die von konventionellen Lebensmitteln in der Zusammensetzung unterscheidet, das wissen und interessiert die wenigsten.
So lange die Menschen nicht wissen, was gute von schlechten Lebensmitteln unterscheidet und wie diese auf den Organismus wirken, so lange werden sie auch nicht bereit sein, für besseres mehr zu investieren.
"Sind wir Verbraucher Schuld daran, dass es diesen Müll gibt? Oder die Industrie?"
ich würd sagen: ganz klar => der Verbraucher ist schuld!!!
Nach "mein Haus, mein Auto, mein Boot, ..., meine Pf.......innen" (Aufzählung mit eingeschränkt abfallender Priorität) ist eben nicht mehr viel übrig für Futter.
Das muss dann billigbillig...
Die Industrie beliefert die Nachfrage (und manchmal erzeugt sie sie auch...siehe diverse Smartphones, Markenklamotten, sonstiges Spielzeug, etc....)
Noch Fragen?!?!?!
LG
Martin
P.S.
Wie war das nochmal mit der Eigenverantwortung?!?!?!?!
Absolut wichtige Diskussion! Genau das ist der springende Punkt - und meiner Ansicht nach der, der uns alle in diese Situation gebracht hat, in der wir sind.
"Vater Staat ist zuständig!" - das ist aus irgendeinem Grund das Credo der Nachkriegsgeneration. Verantwortung abgeben. An Industrie und Politik.
Eine Spätfolge der Vorkriegspolitik? Ein Resultat der Kriegs- und Nachkriegszeit mit diesem unendlichen Leid und Chaos? Ich weiß es nicht - aber genau diese sture Haltung beobachte ich auch an meiner Elterngeneration. Wobei es wie immer Ausnahmen gibt.
Das ist in der Tat ein Thema, wo ich mich schon oft mit meinem Paps gestritten habe ;-) ...Thema:
1) Ich sage: Kauf doch bitte Bio und hochpreisig. Dann bekommst Du gesunde Produkte.
2) Er: Wieso soll ich mehr Geld ausgeben; der Staat muss doch dafür sorgen, dass die Produkte gesund sind. Ich kaufe preisbewusst.
3) Ich: Tut er aber nicht...goto 1) ...das geht dann mit genau diesen Argumenten so lange bis ich auf einen timeout laufe und keine Lust mehr habe ;-)
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Denn da schließt sich die spannende Frage an: SInd wir Verbraucher Schuld daran, dass es diesen Müll gibt? Oder die Industrie?
Hier ist der Link zum Original
http://nutrition-impacts.org/index.php/cardioprotective-food
Da gibt es dann auch noch das PDF.
"Deshalb erhoben sie in allen großen Warenhäusern, Supermärkten und Discountern der Stadt Halle (Saale) das Angebot für sämtliche Fleisch-, Milch- und Eiprodukte. Speziell schaute die Forschergruppe, ob sich unter den Lebensmitteln solche finden lassen, die laut Lebensmittelrecht mit gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen angereichert sind. Das Ergebnis: Von den 6.281 Fleischprodukten waren nur 118 potentiell herzgesund, bei den 12.417 erhobenen Milch- und Eierprodukten waren es 198."
Unglaublich. Wollen die uns umbringen? Ich mein, nicht jeder kann sich Bio im täglichen Leben leisten.
Von 6000 Fleischprodukten sind 120 gesund, bzw. von 12000 Milch/Eierprodukten 200.
Sag ich doch schon lange, dass man im Supermarkt eigentlich nur Müll zu kaufen kriegt.
ALDIpositas ist gut! X-D
Das ist dann die Ursache für die typische ALDIpositas. ![]()
LG Uli