Soso. Das "böse, böse" Cholesterien entsteht also, genetisch vorgegeben, durch den Verzehr und das Verstoffwechseln von Mehl und Zucker, also den noch viel böseren Kohlenhydraten. Wie wäre es denn mit dem Hinweis, dass Cholesterin als solches erst mal gar nicht das Problem ist?!?
Kurz angeklungen ist das ja bei der Bemerkung, dass Dr. Strunz' Cholesterinspiegel "jahrzehntelange 362mg war." Und das allem Anschein nach ohne gesundheitliche Probleme.

Schaut man sich das schöne, übergroße Schaubild an, so sieht man, dass unmittelbar vor dem Kasten mit "Triglycerid- u. Cholesterinwerte steigen, Übergewicht" der Kasten "Acetyl-CoA Rohstoff für Fett- und Cholesterinsynthese" steht. Gespeist von einer Kette weitere Kästchen die als Start-Ursache / Start-Kästchen "Weißmehlprodukte" stehen hat.
Da stellt sich mir erst mal die Frage, ist das die einzige Kette, die zu Acetyl-CoA führt? Oder komme ich noch anders zu Acetyl-CoA?

Um das Rätselraten zu beenden, natürlich gibt es auch andere Wege, Acetyl-CoA im Körper zu erzeugen:
Acetyl-CoA
Acetyl-Coenzym A (kurz Acetyl-CoA) ist ein „aktivierter“ Essigsäurerest (CH3CO-). Dieser ist an die SH-Gruppe des Cysteamin-Anteils von Coenzym A gebunden.

Acetyl-CoA entsteht im Organismus bei mehreren Stoffwechselvorgängen:

  • Zum einen wird es durch die sogenannte oxidative Decarboxylierung von Pyruvat, welches seinerseits als Endprodukt der Glykolyse anfällt, gebildet, aber auch durch den Abbau von Aminosäuren (wie z. B. L-Alanin). Die oxidative Decarboxylierung des Pyruvats findet im Mitochondrium statt. Dort katalysiert der Pyruvatdehydrogenase-Enzymkomplex die Abspaltung von Kohlendioxid CO2 (die Carboxygruppe wird abgespalten, daher „Decarboxylierung“) und gleichzeitig die Verknüpfung des übrigbleibenden Acetylrests mit der SH-Gruppe des Coenzym A. Dabei wird das ursprünglich mittlere C-Atom des Pyruvats oxidiert (daher „oxidativ“)
  •  Außerdem entsteht Acetyl-CoA beim Abbau von Fettsäuren im Rahmen der β-Oxidation. Hier werden von der Fettsäure nacheinander immer zwei Kohlenstoffatome in Form     von Acetyl-CoA abgespalten. So entstehen z. B. beim Abbau von Palmitinsäure mit 16 C-Atomen im Rahmen der β-Oxidation acht Moleküle Acetyl-CoA.     Auch dieser Vorgang findet in der Mitochondrien-Matrix statt.
  • Im assimilatorischen Stoffwechsel vieler Anaerobier tritt es außerdem als Produkt des reduktiven Acetyl-CoA-Wegs sowie des reduktiven Citratzyklus auf.


Das gebildete Acetyl-CoA kann im Mitochondrium durch Citratzyklus und Atmungskette komplett zu CO2 und H2O abgebaut werden oder aber erneut zur Synthese energiereicher Verbindungen wie Triglyceride, Ketonkörper oder Cholesterin herangezogen werden. Diese anabolen Prozesse finden teils im Zytosol statt (z. B Fettsäuresynthese), jedoch kann das Acetyl-CoA nicht ohne weiteres das Mitochondrium verlassen und auch die Transportwege für längerkettige Carbonsäuren (s. u.) sind ihm versperrt. Für den Transport von Acetyl-CoA aus dem Mitochondrium in das Zytosol gibt es daher ein spezielles Transportsystem, das sogenannte Citrat-Shuttle.

[https://de.wikipedia.org/wiki/Coenzym_A#Acetyl-CoA]


Und dann war da noch:
Ketokörper oder auch Ketonkörper ist die Sammelbezeichnung für drei Verbindungen, die vor allem in katabolen Stoffwechsellagen (also Hunger, Reduktionsdiät oder kohlenhydrat­arme Ernährung) gebildet werden und unter Umständen zu einer Ketose führen. Unter Ketokörpern fasst man Acetoacetat (auch Acetacetat genannt), Aceton und β-Hydroxybutyrat bzw. 3-Hydroxybutyrat zusammen. Letztere Verbindung ist die bedeutendste der drei.
Die Ketokörper Aceton, Acetessigsäure und β-Hydroxybutansäure

Die Ketokörper werden in der Leber aus Acetyl-CoA gebildet, welches aus der β-Oxidation stammt. Sie stellen eine transportable Form des Acetyl-CoAs
im menschlichen Körper dar. Zur Verwertung der Ketokörper müssen sich Gehirn und Muskeln aber zunächst umstellen, indem sie Enzyme exprimieren, die
zur Rückwandlung von Ketokörpern in Acetyl-CoA benötigt werden.

[https://de.wikipedia.org/wiki/Ketok%C3%B6rper]



Acetyl-CoA ist also ganz offensichtlich eine wichtige Substanz im Energiestoffwechsel der menschlichen Körpers; keinesfalls ein Problemstoff, wie uns Dr. Strunz in seiner News mit dem großen Schaubild aus [Dr. Dirk Klante „Mir geht’s gut“] zu verdeutlichen versucht.

Acetyl-CoA entsteht sowohl beim Verstoffwechseln von Kohlenhydraten, als auch beim Verstoffwechseln von Fett und Eiweiß/Aminosäuren und ist Ausgantsstoff für die Bildung der Ketonkörper für die allseits gehypte Ketose.


Wird das jemals verstanden?

LG,
Thorsten