Forum: Fitness - 9000 Schritte am Tag - Frage zur heutigen Krug'schen News

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Patricia 62 Kommentare Angemeldet am: 23.12.2024

@SK, ja, das ist eine stimmige Erklärung für mich! Je weniger Leute zur Datenerhebung da sind, desto größer ist das Wahrscheinlichkeitsfenster. Wie Du schreibst, deuted darauf auch die vorsichtige Formulierung ("Plateau bei mehr Schritten") der Autoren hin.

@Roger, der Link von Dir ist ja recht interessant, allerdings steht da nirgends, dass Azidose, Versteifung Zellmembran, Blutstau etc. irgendetwas mit Sport oder gar Übertraining zu tun hat. Außerdem bezweifle ich, daß man als gesunder Mensch unter 70 mit Gehen - egal ob 10 TSchritte oder 15 TSchritte - in einen Zustand des Übertrainings kommen könnte.

@Patricia D., ja, ich fand es auch sehr schade, daß aus der Studie nicht hervorgeht, in welchem Alter die Probanden sind/waren. 

viele Grüße,
Patricia (ohne D.)

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Patricia D. 1085 Kommentare Angemeldet am: 17.07.2020

Hallo SK,

ABER: Die Sterbewahrscheinlichkeit aufgrund eines kardiovaskulären Ereignisses
muss kleiner oder gleich der allgemeinen Sterbewahrscheinlichkeit seein, da sie darin
enthalten ist.

Fazit: Letzteres kann nicht größer sein als ersteres.



Dass dies nicht richtig ist, zeige ich an einem ganz einfachen Zahlenbeispiel:

Annahme, es gäbe nur 3 Krankheiten A, B und C, an denen man versterben kann.

Die Sterbewahrscheinlichkeit für A sei 20%, also 20 von 100 Menschen sterben in einer bestimmten Zeit an der Krankheit A.
Die Sterbewahrscheinlichkeit für B sei 10%, also 10 von 100 Menschen sterben in der selben Zeit an der Krankheit B.
Die Sterbewahrscheinlichkeit für C wäre dann 70%, also 70 von 100 Menschen sterben in der selben Zeit an der Krankheit C.

In genau dieser Zeit sterben dann (20 + 10 + 70) von 300, also ca. 33% der Menschen.



Deine Aussage wäre nur richtig, wenn Du schriebest: Die Anzahl der Menschen, die aufgrund eines kardiovaskulären Ereignisses sterben, muss kleiner als die Gesamtzahl der Gestorbenen sein, da sie darin enthalten ist.“

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SK 276 Kommentare Angemeldet am: 11.11.2024

Mir ist noch eine Ergänzung eingefallen:

Das Bild links zeigt die Sterbewahrscheinlichkeit überhaupt
und das Bild rechts die Sterbewahrscheinlichkeit aufgrund kardiovaskulären
Ereignisses.

Die Kuve rechts steigt an mit größerem Konfidenzintervall, während die Kurve
links flach bleibt mit kleinerm Konfidenzintervall als rechts.

ABER: Die Sterbewahrscheinlichkeit aufgrund eines kardiovaskulären Ereignisses
muss kleiner oder gleich der allgemeinen Sterbewahrscheinlichkeit seein, da sie darin
enthalten ist.

Fazit: Letzteres kann nicht größer sein als ersteres.

Übrigens ist Ozzy Osbourne auf seinem Crosstrainer verstorben.
Spricht dies nun gegen die Benutzung von Crosstrainern?
Eher nicht. Es spricht eher dafür, dass die Zeit. in der er gebrechlich
und sich pflegen lassen musste, quasi 0 war.
Und dass regelmäßiger Sport dafür gesorgt hat, dass ertrotz ungesunden
Lebensstils ein relativ langes Leben hatte.

Wie schaltet man eigentlich die Schriftgröße ein?
Das finde ich nicht....

Viele Grüße
SK 

 

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SK 276 Kommentare Angemeldet am: 11.11.2024

Hallo Patricia,

die Studie findet sich hier auch im Original:

https://www.researchgate.net/publication/387937205_Associations_of_daily_step_count_with_all-cause_mortality_and_cardiovascular_mortality_in_hypertensive_US_adults_a_cohort_study_from_NHANES_2005-2006

Es geht dabei um:

Associations of daily step count with all-cause mortality and cardiovascular mortality in hypertensive US adults: a cohort study from NHANES 2005–2006

Also um Leute, die an Bluthochdruck leiden.

Im Detail habe ich die Studie noch nicht gelesen.

Der rosa umschriebene Bereich ist das statistische Konfidenzintervall,
je breiter es wird, desto weniger Daten liegen vor und man muss extrapolieren.

Ich denke, es gab sehr wenig Leute, die tatsächlich 16000 Schritte oder mehr pro Tag gingen.

Results Over an average follow-up of 12.57 years, 370 deaths occurred, of which 177 were due to cardiovascular
causes. We observed non-linear associations between daily step count and mortality. Mortality risks were signicantly
reduced with step counts to 8,250 steps/day for all-cause mortality and 9,700 steps/day for cardiovascular mortality.
Beyond these thresholds, the benets plateaued.
 
Die Autoren schreiben selbst von einem Plateau bei mehr Schritten, nicht von einem Zunehmen der Sterblichkeit,
formulieren also vorsichtiger.
 
Viele Grüße
SK

 

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Roger 1444 Kommentare Angemeldet am: 18.04.2020

Hallo Patricia,

der linke Herzmuskel, das Gehirn und die Beine neigen leider zur Azidose: evtl. Vergrößerung der roten Blutkörperchen und Versteifung der Zellmembran sowie Blutstau in den Kapillaren. Eine Überlastung des Körpers kann deshalb schwere Folgen haben (Übertraining ist schädlich für den Körper): https://www.semmelweis.de/images/downloads/SANUM-Post/02/kern.pdf . Zu viel Ehrgeiz und/oder Stress wäre deshalb nicht zu empfehlen. Viele Grüße!

Roger

 

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Patricia D. 1085 Kommentare Angemeldet am: 17.07.2020

Aus meiner Sicht fehlt in Roberts (ja, ohne Apostroph, auch wenn das zehnmal so häufig falsch wie richtig geschrieben wird) News etwas ganz Wesentliches:

In welchem Alter waren denn die Probanden? Für meine Enkel ergäbe sich doch etwas ganz anderes als für meine 102jährige Mutter.

Was vermuten Sie, wie sehr erhöht sich Ihr Risiko, wenn Sie nur 3000 anstatt 9000 Schritte am Tag gehen? Ein klein wenig? ….. Denn tatsächlich steigt das Risiko, in den kommenden 20 Jahren zu sterben, massiv.

Meine Mutter läuft zwar noch täglich so viel wie möglich, aber sicher höchstens 3.000 Schritte. Sie hat also ein großes Risiko, in den nächsten 20 Jahren zu sterben ... 

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Patricia D. 1085 Kommentare Angemeldet am: 17.07.2020

Hallo Namensschwester,

Wenn man sich die von Krug veröffentlichten Diagramme der Studie anschaut, dann sieht man, daß die Mortalität ab 10 TSchritte leicht und ab 15 TSchritte schon fast dramatisch wieder ansteigt.

Die gemessenen Werte liegen in dem pinkfarbenen Bereich, d.h. die differieren sehr stark, da die Sterbewahrscheinlichkeit ja noch von vielen weiteren Parametern abhängt.

Die rote Kurve zeigt den durchschnittlichen Wert aller Teilnehmer an und die bleibt bei mehr als ca. 9k Schritten konstant, wenn es um die Sterblichkeit beliebiger Ursache geht, und bei kardiovaskulären Erkrankungen steigt die Sterbewahrscheinlichkeit tatsächlich an. Vielleicht werden nicht so leistungsfähige Herzen zu stark beansprucht durch zu viel Schritte.

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Patricia 62 Kommentare Angemeldet am: 23.12.2024

Wenn man sich die von Krug veröffentlichten Diagramme der Studie anschaut, dann sieht man, daß die Mortalität ab 10 TSchritte leicht und ab 15 TSchritte schon fast dramatisch wieder ansteigt.

Hat jemand eine Erklärung dafür?
Lies'chen Müller würde sagen "Naja, ab 15 TSchritte steigt die Wahrscheinlichkeit, vom Auto überfahren zu werden oder Opfer eines Überfalls zu werden, dramatisch." Aber ich fürchte, so einfach ist die Erklärung dann doch nicht.

Ich hab' mal versucht, die Orginalstudie zu lesen, bekomme aber nur die Zusammenfassung, wo der Anstieg ab 10 TSchritte leider nicht erklärt wird.

Fragende Grüße
Patricia (ohne D.)

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