Glückliche Kurznachricht: Der Bestseller „Blut“ wurde soeben ins chinesische übersetzt. Ist damit schon das dritte Buch, dem diese Ehre zuteilwird.

Davor war es „Laufend gesund“, meine Liebeserklärung an meditatives Laufen. Das hab ich verstanden. Aber „Blut“? Schon dieser martialische Titel. Hab da lange gezögert. Hab mir die deutsche Hausfrau vorgestellt an der Kasse von Thalia. Und da liegt ein Stapel „Blut“. In blutrot. Vampire? Denkt sie. Kriegsgreuel? Ein Aufruf des Roten Kreuzes? Nö. Molekularmedizin. Ach, wie langweilig… also dann: Was finden die Chinesen daran?

Drei ist eine Glückszahl. Soeben erfahre ich, dass das dritte Buch zum Spiegel-Bestseller wurde, nämlich das Nudelbuch. Nach „Wunder der Heilung“ und „Blut“. Spiegel-Bestseller ist eine Ehre in der deutschen Schriftsteller-Welt. Ein Stempel. Ein Orden.

Zu dieser elitären Gemeinschaft gab es bisher für mich keinen Zugang. War nämlich nur Ratgeber-Autor. Da zuckt der Spiegel verächtlich mit der Schulter. Das wird gar nicht bewertet. Bin jetzt befördert worden zum „Sachbuch-Autor“. Bin also angekommen. Werde akzeptiert.

Wissen Sie: Den Spiegel lese ich jetzt schon 56 Jahre. Jede Woche. Mit heimlicher Abscheu (siehe Kommentar Dr. Kohl). Weil ich mich – ein bisschen Selbstkritik ist schon noch da – eben doch in dieser überheblichen Gedankenwelt wiederfinde. Will sagen: Ich steh auch nicht drüber.

Fazit: Drei Mal China, drei Mal Spiegel. Erfülltes Leben?