Kennen Sie Glückskekse? Per definitionem handelt es sich dabei um „knuspriges Süßgebäck, in dessen Inneren sich ein Papierstreifen mit einem Sinnspruch oder einer Zukunftsbedeutung befindet“. Eine nette Umschreibung für „süße Mehlpampe mit Klospruch“.

Aber wie ich auch zu meiner morgendlichen Belustigung täglich mein Horoskop in der Zeitung lese, so schaute ich natürlich auch auf den „Sinnspruch“ im Glückskeks, den mir meine superliebe Nachbarin in allerbester Absicht zum Weihnachtsgeschenk dazu gelegt hatte. Und tatsächlich fand ich den darin enthaltenen Spruch phänomenal:


„Gewohnheiten sind zuerst Spinnweben, dann Drähte.“ stand da zu lesen!


Wow, so viel geballte Wahrheit auf einem so kleinen Schnipsel Papier.

Ob die Sprüchemacher die 2009 im European Journal of Social Psychology veröffentlichte Studie kennen, die sich genau mit dieser Frage beschäftigt hat:


Wie lange braucht es, bis ein Mensch eine neue Gewohnheit etabliert hat?


Die Antwort: im Durchschnitt 66 Tage!


Bei einigen Menschen geht es schneller (nur 18 Tage) bei manchen dauert es deutlich länger (stolze 254 Tage), aber dann ist der Ablauf automatisiert.


Was heißt das für Sie? Wenn Sie sich vorgenommen haben, Ihre guten Vorsätze für das neue Jahr in die Tat umzusetzen, dann müssen Sie dranbleiben. Täglich möglichst zur gleichen Tageszeit bestimmte Dinge tun oder lassen. Also morgens vor der Arbeit täglich die Turnschuhe schnüren oder nachmittags den geliebten Schokoriegel durch einen Eiweißshake ersetzen.

Wer hat´s schon immer gewusst? „Unser“ Dr. Strunz, der schon vor fast 35 Jahren empfahl, sich seine gesamten Sportklamotten samt Laufschuhen direkt vor sein Bett zu stellen, morgens quasi in diese hineinzufallen und ohne weiteres Duschen oder Zähneputzen einfach loszulaufen. Einen „Laufreflex“ entwickeln nannte er das.

Wach werden kann man beim Joggen und um die Kosmetik kümmert man sich hinterher. So einfach, so genial. Keine Zeit für Ausreden. Einfach TUN! Und irgendwann - wie gesagt bei einem nach 18 Tagen bei anderen nach 254 Tagen-, ist das Ritual dann ganz normal.

Es ist wie das tägliche Zähneputzen, da diskutieren Sie ja auch nicht mit ihrem inneren Schweinehund drüber. Sie tun es einfach.

Aber dennoch: Was braucht man für die Umsetzung eines Entschlusses? Willen und Disziplin. Ein altmodisches Wort, früher mal positiv besetzt. Heute, so habe ich das Gefühl, darf es nicht sein, dass der eine mehr Erfolg hat als der andere. Niemand darf ja benachteiligt werden, alle sind gleich und sollen denselben Erfolg haben.


Dass man sich anstrengen muss, um ein Ziel zu erreichen, war mir persönlich immer klar.


Meinen Patienten aber oft nicht. Sehr vorwurfsvoll höre ich manchmal von Ihnen schon nach 14 Tagen Ernährungsumstellung, dass Sie ja „nur 3 Pfund“ Gewicht verloren hätten. Und das, obwohl sie sich an alles halten würden. Sie seien „enttäuscht“, hätten da „mehr erwartet“. Warum das denn nicht zügiger ginge? Im Fernsehen, bei Formaten wie „Biggest Loser“, ginge das alles viel schneller.

Ich lächle dann meistens in mich hinein. Aber manchmal - ich bin ja für meine ehrlichen Worte bekannt und gefürchtet- spreche ich es auch aus und sage:

„Was erwarten Sie eigentlich? Sie haben Ihrem Körper in den letzten 20 Jahren Übles angetan. Ihn mit Industriezucker, fast food und Alkohol gemästet. Und da erwarten Sie, dass sich nach 2 Wochen alles ändert? Sie sind auf dem richtigen Weg, aber Sie müssen dran bleiben!“.


Und da sind wir wieder beim Glückskeks-Spruch. Machen Sie erstmal aus Ihren Spinnweben Drähte, der Erfolg kommt dann von ganz allein!


Link zum Abstract der erwähnten Studie:

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/ejsp.674


Über die Autorin:


"Die Biologin Ursula Bien, Jahrgang 1963, ging nach ihrer Zeit am Institut für Biotechnologie des Forschungszentrums Jülich in die Pharmaindustrie und war zuletzt 15 Jahre lang Geschäftsführerin eines kleinen forschenden Pharmaunternehmens. Ihr Arbeitsschwerpunkt lag dabei immer im Bereich der Hämatologie und Onkologie (Blutkrebs, Stammzelltransplantation, Tumore). Motiviert durch Fragen krebskranker Patienten, begann sie sich mit alternativen und komplementären Therapieverfahren zu beschäftigen. Sie absolvierte eine Zusatzausbildung als Heilpraktikerin und bildete sich über viele Jahre intensiv zu den Themen orthomolekulare Medizin und Ernährungsmedizin weiter. Nicht zuletzt durch den wissenschaftlichen Austausch mit Dr. med. Ulrich Strunz fand sie zum Thema Epigenetik und Bluttuning. Mittlerweile gibt sie die „Strunzsche Philosophie“ in eigener Praxis voller Überzeugung auch an ihre Patienten weiter.
Das sagt sie selbst zu ihrer Tätigkeit:

„So sinnvoll die Schulmedizin in vielen Bereichen auch ist, darf es bei chronischen Erkrankungen nicht das Ziel sein, Symptome zu unterdrücken. Es gilt, die Ursachen einer Erkrankung zu finden und abzustellen. Was durch Ernährungsumstellung, gezielte Zufuhr fehlender Mikronährstoffe und Bewegung erreicht werden kann, ist immer wieder verblüffend. Ich bin Dr. Strunz für das, was ich von ihm lernen durfte unendlich dankbar und freue mich für jeden Menschen, der am eigenen Leibe erfahren darf, dass manche Krankheiten nicht nur Schicksal sind.“