Wir alle haben da eine so merkwürdige Angewohnheit: Selbstgespräche. Wir plaudern mit uns selbst. Unaufhörlich. Und wiederholen in der Regel – ich tu das nämlich seit 2 Tagen - unangenehme Erlebnisse, scheußliche Aufgaben, mit denen wir uns beschäftigen sollten. Viel schlimmer, weil unbemerkt: Wir zementieren unser momentanes Leben. Beschäftigen uns gedanklich, innerlich mit den Routine-Aufgaben, die uns tagtäglich bevorstehen. Stecken mitten im Sumpf. Freilich: Wenn Ihnen das gefällt…? Wenn Sie zufrieden sind? Keine Einwände. Falls aber nicht… dann gibt es einen Weg hinaus. Ein Ausbrechen. Ein Türchen öffnen. Also los (ab jetzt Zitat):

  • Gehen Sie einen anderen Weg!
  • Finden Sie heraus, wie Sie sich gut fühlen könnten.

In diesem Satz versteckt ist eine Aufgabe. Es steht nicht da: „Fühlen Sie sich doch endlich besser.“ Stattdessen steht da: „Finden Sie heraus!“ Das ist die Aufgabe. Eigenverantwortliches Handeln statt reiner Einbildung. Selbst ausprobieren statt Rezept abholen. Gefällt mir. Herausfinden, wie man sich gut fühlen kann. Das ist eine Technik.

Führt bei mir zu den üblichen Fragen:

  • Was muss bei Ihnen auf Tisch und Teller kommen, damit Sie sich gut fühlen? Grünes Gemüse mit Spiegelei zum Beispiel?
  • Wie federn Sie am liebsten durch den Tag? Auf Laufschuhen? Mit Tanzschuhen? Oder nach ein paar Bahnen im Ammersee?
  • Wie kriegen Sie den Stress aus dem Kopf? Auf der Kirchenbank? Am Klavier? Beim Kochen? Oder ganz anders: Beim Musikhören, in der Sauna, beim Lesen, beim Telefonieren, in der Werkstatt, beim Friseur, am Schachbrett, im Café oder in der Badewanne?

Wir können hier ruhig mal einen Schritt weiterdenken:

  • Mit wem wollen Sie Ihre Zeit verbringen? (Und mit wem lieber nicht mehr?).
  • Wie und wo wollen Sie leben? (In welcher Form lieber nicht mehr?).
  • Was und wo und vor allem: Wie lange wollen Sie täglich arbeiten? (Und was wollen Sie sich nicht mehr antun?).

Sie werden staunen. Der wirkliche Trick an dieser Technik sind ja nicht Ihre - vorhersehbaren - Vorstellungen, sondern die Gefühle dahinter. Gefühls-Sprache, nicht etwa Bildersprache, ist das eigentliche Geheimnis, sein Unterbewusstsein zu beeinflussen. Also die stärkste gestaltende Kraft Ihrer Existenz.

Änderung, wirkliche Änderung, oft in unmerklichen Schritten, kommt durch die Zugkraft der Gefühle, die in Ihnen bei der obigen Übung aufsteigen. Glücksgefühle. Erfüllung. Das Leben, was Sie immer leben wollten.

Und plötzlich ändert sich alles. Das muss noch gar nicht einmal real geschehen, sondern ganz einfach durch einen anderen Blickwinkel auf das gleiche Leben. Versuchen Sie bitte, diesen Gedanken zu verstehen.

Quelle: „Strategien der Selbstheilung“ NEU. Erscheint 9. Mai 2016