Wir haben hier in den News ja schon viele Probleme beim Verzehr von Zucker beschrieben. Wir wissen, dass die Kraftwerke (Mitochondrien) wie auch das Immunsystem durch den Verzehr von Zucker geschwächt werden. Heute lernen wir eine weitere negative Eigenschaft, nämlich die Entstehung der Fettleber und infolge sogar den begründeten Verdacht, dass so ein „Leaky Gut“ entstehen kann. Im folgenden Bild sehen Sie den Stoffwechselprozess für Fruktose, also 50 Prozent vom verzehrten Haushaltszucker:



Wir brauchen natürlich nicht alle Details und Reaktionen durchgehen und konzentrieren uns auf die messbaren Endprodukte: VLDL, ein Eiweiß zum Transport von Fett und eine Vorstufe von LDL sowie Glukose, die in diesem Stoffwechselprozess vermehrt von der Leber abgegeben wird.

Doch als weitaus schlimmer sieht Astrid Spruss die Auswirkungen auf den Darm, in dem es zum sogenannten SIBO (Small intestinal bacterial overgrowth) kommen kann. Das bedeutet, es nisten sich die falschen Bakterien im Dünndarm an, wo sie nicht hingehören und wo sie toxische Stoffwechselprodukte (sog. Endotoxine, auf Deutsch im Körper hergestellte Gifte) durch die Umwandlung von Fruktose generieren, was ebenfalls in der Leber entgiftet werden muss:



Die Entgiftung der Endotoxine in der Leber führt dazu, dass ROS (Sauerstoffradikale) entstehen, die ebenfalls in der Leber über viele „teure“ Enzymreaktionen entgiftet werden müssen. In Summe kann so eine nichtalkoholische Fettleber entstehen. Man sollte dabei nie vergessen, dass Fruktose nur wenige Umwandlungsschritte vom Alkohol entfernt ist. Diese Umwandlungsschritte werden vornehmlich durch Hefen während der Gärung im Weinfass vollzogen, können aber auch bei Ihnen im Darm ablaufen. Und genau das hat man auch in Tiermodellen, aber auch beim Menschen nachgewiesen: Die untersuchten übergewichtigen Frauen mit der Diagnose Fettleber haben Alkohol wie auch Aldehyde (krebserregend) ausgeatmet.

In Summe kann es so zur ständigen Belastung infolge der Entgiftung in Ihrer Leber kommen, wodurch sich Fett in der Leber akkumuliert und zu einer Fettleber führen kann. Das kann infolge zu einer zu hohen Durchlässigkeit im Darm führen, wodurch sich ein Teufelskreis bildet, da nun die Belastung für Immunsystem und Leber weiter steigt.

Sie sehen, Zucker - und hier ist vor allem der getrunkene Zucker zu nennen, da wir von diesem sehr schnell viel zu viel zu uns nehmen können - beeinträchtigt auf vielen verschiedenen Ebenen unseren Stoffwechsel bis hin zu unserer Leber und dem Darm. Es ist eben nicht nur ein bisschen zu viel Energie, die man aufnimmt.


Quellen:
Dietary fructose and intestinal barrier: potential risk factor in the pathogenesis of nonalcoholic fatty liver disease, Astrid Spruss et al., 2009, DOI: 10.1016/j.jnutbio.2009.05.006
Fructose Promotes Leaky Gut, Endotoxemia and Liver Fibrosis through CYP2E1-Mediated Oxidative and Nitrative Stress, Young-Eun Cho et al., 2021, DOI: 10.1002/hep.30652


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”