Im hübschen Büchlein „EAT LIKE THE ANIMALS“ von zwei australischen Professoren finden sich eine glückliche Vielzahl von Entdeckungen. Die zwei Herren haben sich wirklich sorgfältig mit der Natur beschäftigt. Die Entdeckungen wurden nämlich zunächst in der Tierwelt gemacht, dann erst auf den Menschen übertragen.

Eine, die mir viele Unstimmigkeiten in den letzten Jahrzehnten – Unstimmigkeiten in meinem Gehirn – klar macht, ist die folgende Entdeckung:


  • Essen Sie viel, mehr als genug Eiweiß und dafür wenig Kohlenhydrate, dann heißt das Resultat:
    Viel mehr Nachwuchs, leider ein kürzeres Leben.
  • Essen Sie weniger Eiweiß, dafür mehr Kohlenhydrate, sei das Resultat, so lese ich:
    ganz wenig Nachwuchs, dafür längeres Leben. Verwirrt? Nö: Tiere essen weder Mehl noch Zucker. Deren Kohlenhydrate sind gesunde vitaminreiche – und eben nicht leere Kohlenhydrate. Bei Tieren heißt mehr Kohlenhydrate mehr „Gemüse“! Aaah, ja.

Tja, was glauben Sie, für welche dieser zwei Wege sich die Natur, die Evolution entscheiden wird und natürlich entschieden hat? Für die Evolution zählt nur die Fortpflanzung. Die Nachkommenschaft. So viel wie möglich.

Zählt überhaupt nicht, wie lange Sie leben. Ab dem 30. Lebensjahr sind Sie für die Evolution so ziemlich überflüssig, nämlich wurscht. Und genauso wurde ja lange genug auf diesem Globus gelebt. Reingepfuscht haben wir der Evolution durch Ackerbau und Viehzucht, wie Sie wissen. Und dann natürlich durch den sogenannten „technischen Fortschritt“ inklusive Erfindung der Antibiotika.

Können wir mit der Entdeckung oben etwas anfangen? Nicht ganz so einfach. Denn die Hauptfrage, das wirkliche Problem ist noch lange nicht geklärt.


Was zählt eigentlich? Das gegessene Eiweiß, wie man es Ihnen hier in Deutschland erzählt, oder das in Ihrem Körper tatsächlich vorhandene Eiweiß. Was ich Ihnen mit dem Wort „Messung“ tagtäglich aufs Neue beibringen möchte.


Denn dass wir uns ziemlich mehr Eiweiß zuführen, als wir (rechnerisch!) bräuchten, erlebe ich tagtäglich. Auch in Gastwirtschaften. Dass wir andererseits in aller Regel wenig, zu wenig Eiweiß im Blut vorzeigen können, das messe ich tagtäglich. Inzwischen einige hunderttausend Mal. Genügt mir.

Halt, stopp. Wie können wir uns über den Blutspiegel sicher sein? Leicht zu beantworten: Wer heilt hat recht. Wer gesund ist, hat eher recht als der Kranke. Wer Olympiasieger wird hat eher recht, als der kleine, dickbäuchige Versager am Schreibtisch.

Und Blut- Eiweißspiegel aller möglicher Menschengruppen stehen uns zur Verfügung. Mir jedenfalls seit über 30 Jahren. Da wird man sich mit der Zeit recht sicher: Der richtige Eiweißspiegel im Blut wird vom Universitätslabor (nicht von kommerziellen überall-Labors) heute angegeben mit:


6,6 – 8,7 g%.


Deutscher Durchschnitt also – Sie kennen mein Mantra – 7,65. Und genau an diesem Wert orientiere ich mich. Wissend, dass die Überflieger Blutwerte über 8,0 g% aufweisen. Wissend, weil gemessen.