Überschüssige Pfunde machen krank. Unter anderem entstehen im Fettgewebe entzündungsfördernde Botenstoffe. Das Fett an Bauch, Po und Beinen ist Speicherfett, es wird auch weißes Fettgewebe genannt. Weil das Fettgewebe gesundheitsschädlich ist, ist es gut, wenn es verschwindet. Wie das gelingt, ist wahrscheinlich etwas verwunderlich:


Fettes Essen macht schlank!


Wie kann das sein? Fettes Essen baut gespeichertes Fett ab? Das braucht nun etwas Erklärung. Der menschliche Organismus ist sehr komplex. Solche komischen Zusammenhänge kommen häufig vor.

Folgendes passiert, Schritt für Schritt:


  1. Fettes Essen kurbelt die Produktion von Gallensäure an.
    Essen wir eine fettreiche Mahlzeit, die zudem kaum Kohlenhydrate enthält, entsteht in der Leber Gallensäure, und zwar aus Cholesterin. Sie wird in den Darm transportiert, wo sie die Aufnahme von Fetten aus dem Darm in den Organismus fördert.

  2. Gallensäure gerät in den Blutkreislauf.
    Die Gallensäure verbleibt aber nicht im Darm, sondern wird teilweise in den Blutkreislauf befördert. Somit verteilt sie sich im gesamten Körper und gelangt auch ins weiße Fettgewebe.

  3. Fettzellen reagieren auf Gallensäure.
    Fettzellen haben spezielle Rezeptoren, mit denen sie das Vorhandensein von Gallensäure feststellen können. Registrieren sie Gallensäure, passiert etwas ganz Erstaunliches! Weißes Fettgewebe wandelt sich in braunes bzw. beiges um.

  4. Braunes Fett verhält sich ganz anders als weißes.
    In weißem Fett werden die Fettreserven nicht für die Herstellung von Energie verwendet. Braunes Fettgewebe verhält sich anders. In ihm wird Fett für die Herstellung von Energie genutzt. Braunes Fett stellt vor allem Körperwärme her. Wandelt sich weißes Fett in braunes um, purzeln die Pfunde.

  5. In braunem Fett entstehen entzündungshemmende Botenstoffe.
    Braunes Fett unterscheidet sich in einem weiteren Punkt vom weißen: In ihm entstehen entzündungshemmende Botenstoffe. Braunes Fett ist somit nicht gesundheitsschädlich.

Quelle: Schmid A, Karrasch T, Schäffler A. The emerging role of bile acids in white adipose tissue [published online ahead of print, 2023 Aug 29]. Trends Endocrinol Metab. 2023;S1043-2760(23)00155-8.


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"