Schreibt mir soeben ein Arzt. Ganz atemlos. Aufregendes Erlebnis soeben in der Sprechstunde. Schülerin, 16 Jahre, schlank, wird von ihm, dem begeisterten Hobbyläufer, mehr zufällig gefragt:

"Machen Sie Sport?"

Daraufhin die junge Dame: "gelegentlich". Das könnte wohl jeder von Ihnen auch antworten. Gelegentlich Sport. Soll ja gesund sein. Nur hat jetzt der Kollege nachgefragt: "Was heißt denn das in Stunden?"

Jetzt kommt's: Gelegentlich Sport heißt hier 20-25 Stunden pro Woche. Im Wasser. Und dann noch 10-15 Stunden pro Woche Krafttraining.

Die junge Dame war Deutsche Meisterin im Langstreckenschwimmen. Nun, denken wir uns, jedem das seine. Aber dann folgt der Stundenplan, der meine Äuglein leuchten lässt. Der mir zeigt, dass auch in Deutschland noch gelebt wird. Wirklich gelebt wird. Ich meine dynamisch, antriebsstark und lebensfroh. Kommt nicht vor in den Jugend-berichten von Bildzeitung, Stern, der Bunten, der FAZ, sondern findet statt unbeachtet still um uns herum. Gelebt? Ich lese,

... dass die junge Dame 5.30 Uhr morgens im Schwimmbad steht. Von 8.00 Uhr - 16.00 Uhr Schule, von dort direkt ins Schwimmbad/in den Kraftraum. Bis 22.00 Uhr. Dann nach Hause und lernen bis 1.00 Uhr. Gegessen wird im Auto!

Der Kollege, der mir das soeben so atemlos schreibt, meint dazu: "Ich hab mich so geschämt, mit meinen 1 ½ Stunden täglich!!! Ich sag nie wieder, dass ich Sport mache...".

Heißt für Sie: Es geht immer noch ein bisschen ... besser!