Sie wissen, dass ich Ihnen mit zunehmender Lebenserfahrung abrate von Vergleichen. Heißt: Sie sollten sich nicht ständig mit anderen Menschen vergleichen. Deshalb nicht, weil Sie ja in der Regel das Schönere, Reichere, Gescheitere, sportlich Tüchtigere als Vergleich heranziehen. Und dann immer ziemlich klein und dämlich aussehen … vor Ihrem Unterbewusstsein.

Grober Fehler.

Wenn schon, sollten Sie sich mit Unerreichbarem vergleichen. Beispielsweise mit Bill Gates, Elon Musk, noch besser mit Patrick Lange (News vom 17.10.2018) oder Frodeno (News vom 11.11.2018). Beides Ironman-Weltmeister Hawaii. Die sind so weit weg von unserem Leben, dass Neidgefühle eher nicht aufkommen … können.

Heute mal ´ne Ausnahme. Ein „erlaubter“ Vergleich …

Folgen ein paar eindringliche Zeilen, nämlich der Brief eines Sohnes mit Doktor-Titel, der das Schicksal seiner Frau Mutter schildert. Die Zeilen gehen auch mir unter die Haut und lassen mich sehr, sehr dankbar werden für meine vergleichsweise kleinen Molesten. Darf ich?


„Gerne melde ich mich nach insgesamt 10 Monaten Krankenhausaufenthalt meiner Mutter.


Der sehr komplexe Knochenbruch hat leider eine Krankenhauskeiminfektion mit sich gezogen. Infolgedessen sind sowohl der Knochen als auch die Weichteile massiv beschädigt worden. Auch eine sehr aufwendige freie Lappenplastik-Transplantation hatte lediglich nur anfänglich seinen Erfolg. Selbst das transplantierte Gewebe wurde zum Teil nicht angenommen.


Der Zustand meiner Mutter hat sich mehr und mehr verschlechtert und die auch schon zu Beginn angesprochene BEINAMPUTATION oberhalb des Knies wurde nun verstärkt angesprochen. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass nach all dieser Zeit nicht nur der physische, sondern auch mentale Zustand abgenommen hat.


Erst in den letzten 3 Monaten unter besonderer Anwendung Ihrer Hinweise hat sich der Zustand nach und nach stabilisiert, der Knochen hat sich erholt und auch das Gewebe fing nun an zu granulieren und das Bein bzw. die Weichteile haben sich nach und nach geschlossen. Das Bein ist zwar sehr deformiert aufgrund der Weichteildefekte, aber es ist intakt und zum Glück NICHT AMPUTIERT. Gott sei Dank!


Nach insgesamt 10 Monaten Krankenhausaufenthalt, 17 Liter Blutverlust und 25-30 sehr komplexen Operationen ist unsere geliebte Mutter nun zu Hause …“


Klinikalltag. Tausende von Menschen befinden sich heute in genau der gleichen oder ähnlicher Situation. Und bitte nie vergessen: Familien leiden mit.

Weshalb legen Sie nicht einfach mal den Griffel aus der Hand, schließen die Augen und sagen einfach DANKE!

PS: Sie haben zwischen den Zeilen mitgelesen? Natürlich wäre das Bein amputiert worden. Ebenso natürlich hat Molekularmedizin dies verhindert. Wieder einmal.

PS II: In vergleichbarer Situation war ich Oktober 2005. Spitz auf Knopf: Beinamputation. Zitat des Chirurgen damals mir gegenüber „dann ist das eben ein schicksalhafter Verlauf“. Hat mich ganz außerordentlich getröstet, wie Sie verstehen. Zum Glück gab´s die Molekularmedizin.