Hat man genügend Arbeiten zum Thema gelesen, die Schmerzen womöglich selbst erfahren, kommt jeder denkende Mensch zwar langsam, aber doch stetig auf die einzige Lösung des Problems Bandscheibenvorfall.

Besser gesagt: Der Befreiung von Kreuzschmerzen. Welche ja tatsächlich bei ca. 75% „nicht spezifische Kreuzschmerzen“ sind. Aber bleiben wir beim Bandscheibenvorfall. Den kann man im Kernspin sehen. Dazu der Neurochirurg Professor Tronnier, Uni Lübeck:

„Ein Bandscheibenvorfall entsteht durch einen Wasserverlust in der Bandscheibe. Deswegen sind wir abends etwas kleiner als morgens. Und dann kommt es zu Bewegungen der benachbarten Wirbelkörper.

Der Faserring kann einreißen und ein Vorfall kann austreten. Wenn es uns gelingt, die Wirbelsäule zu stabilisieren und diese minimale Bewegungen zu verhindern, zum Beispiel durch eine starke Rückenmuskulatur, kann das einer Vorwölbung oder einem Vorfall vorbeugen.“

So beschrieben, scheint mir der ganze Vorgang unausweichlich. Auch an meiner Wirbelsäule lassen sich mehrere Bandscheibenvorfälle zeigen. Glaubte auch ich früher, die seien schuld an meinen Schmerzen, bin ich heute nicht mehr so naiv. Schuld ist etwas anderes. Aber hören wir doch weiter Professor Tronnier:

Frage: Wann muss bei einem Bandscheibenvorfall operiert werden?

Antwort: Patienten, die keine neurologischen Störungen haben (Lähmung etc.), sondern nur Schmerzen, sollten immer erst eine konservative Therapie erhalten. Dabei behandeln wir

  • zuerst den akuten Schmerz medikamentös
  • dann folgt eine physiotherapeutische Behandlung
  • … kann auch eine Muskelkräftigung erfolgen.

Und da kommen wir zum Punkt. Muskelkräftigung. Tatsächlich ist dies die einzig bleibende, auch die einzig richtige Behandlung dann, wenn an unserer Wirbelsäule etwas kaputt gegangen ist. Es käme, so Professor Tronnier auf die „tiefen Rückenstrecker“ an. Das sind die ganz feinen, kleinen Müskelchen direkt an den Wirbelkörpern. Aber hören wir ihm zu:

„Die tiefen Rückenstrecker erreichen Sie mit üblichen Übungen in der Regel nicht. Ich habe eine ganze Reihe von Patienten, die Rückenschule oder Yoga machen. Bei denen kann man sehr deutlich sehen, dass zwar die oberflächliche Rückenmuskulatur gut trainiert ist.

Aber die tiefe Muskulatur, die für die Stabilisierung verantwortlich ist, können Sie mit solchen Maßnahmen ohne Maschine und ohne Beckenfixierung nicht stärken.“

Was also ist die Lösung? Massiver Aufbau der kleinen, feinen Müskelchen direkt an den Wirbelkörpern, der sogenannten tiefen Rückenstreckern. Und dies gelingt, so Professor Tronnier, nur mit einer speziellen Maschine.

Ich habe über diese MedX genannte Maschine, importiert aus den USA von Kieser (kennen Sie) schon berichtet. Berichtet deshalb, weil ich sie selbstverständlich schon ausprobiert habe. Mit – für mich – sensationellem Erfolg.

Ausdrücklich spricht Professor Tronnier vom Segen dieser Trainingsmethode bei

  • Bandscheibenvorfall
  • Spinalkanalstenose

Genau dieses letzte Wort ist der Anlass für diesen Artikel. Patient mit Spinalkanalstenose. Operation wird – obwohl er möchte – abgelehnt. Er leidet. Tagtäglich. Kommt aber nicht auf die Idee,

  • abzuspecken
  • MedX anzuwenden

Wobei selbstverständlich zusätzlich Physiotherapie (Faszientherapie), viel wichtiger freilich Ausdauersport beitragen würde, harte, verkrampfte Muskeln zu lösen, zu lockern. Ideal Joggen, notfalls Spinning.

Fazit: Bitte behalten Sie wenigstens einen Satz im Kopf: Kraft nimmt Schmerz (Zitat Professor Ernst, London).

Quelle: Reflex 65