Seltsame Kombination. In der 41. Schwangerschaftswoche hätte ich mir das Leben durchaus etwas mühsam vorgestellt. Etwas verlangsamt. Habe gelesen von Wassereinlagerung, von Bindegewebsschwäche, von Müdigkeit, kurz und gut: Das ganze etwas beschwerlich.


Wusste natürlich: Frauen in Äthiopien bekommen ihr neuntes Kind während der Feldarbeit. Da draußen, hinter dem Gebüsch. Und arbeiten weiter.


Genau um diesen Gegensatz geht es in der mail von heute. Schreibt mir eine junge Dame, über 30 Jahre alt, sie fühle sich jetzt in den Tagen vor der Niederkunft „top, leistungsfähig, mental stark, körperlich fit“.

Beneidenswert. Schon für den Normalbürger. Und fährt fort:


„Keine Wassereinlagerungen, keine Essensgelüste, keine Stimmungsschwankungen, keine ausgeprägte Müdigkeit, generell sehr energiegeladen, neben Sport im Mutterschutz auch zahlreiche Handwerkerarbeiten in Eigenregie …“.


Handwerkerarbeiten? Denke ich natürlich über den Ehemann nach. Habe gleich selbst durchaus begründete Schuldgefühle …

Und wie schafft die Dame das aktuell? Wie macht man das? Ganz konkret


„Low carb, Eiweißshake, mittags eine Schüssel Haferflocken (Sport!!!), schon vorher Eisen, B12, Folsäure, Omega 3, Vitamin D, Magnesium… und während der Schwangerschaft Vitamin B6, Mangan, Glycin, GABA. Und dann… 8g Kollagen. Resultat: Feste, straffe Haut am gesamten Körper.“


Natürlich ist das nicht die ganze Wahrheit:

Natürlich gilt auch hier „Wasser allein tut´s freilich nicht …“ Heißt: NEMs und Shakes sind nur eine Basis.

Die Dame war vorbereitet. Vorbildlich vorbereitet. Ist Triathletin, Langstreckenschwimmerin, Langstreckenläuferin. Und ist weiter gelaufen bis in die 40. (!!!) Schwangerschaftswoche. Könnte man auch mit Leistungssportlerin bezeichnen.

Leistungssport. Die ideale Vorbereitung für eine vergnügliche (!!!) Schwangerschaft. Dazu noch ein bisschen messen (hat sie getan) und substituieren … und auch das NEUE Leben hat eine gute Chance, von vorneherein gesund, glücklich, genetisch nicht vorbelastet, einzutreten in die friedlichste Zeit, die Deutschland wohl jemals erlebt hat. Heute.

PS: Die junge Mutter hat viel nachgedacht. Und gibt mir den guten Rat, doch einmal ein Buch „direkt für Schwangere“ zu schreiben. Damit


„mehr Frauen den Mut finden, ihre Schwangerschaft aktiv zu gestalten, statt sich aus Unsicherheit und Bequemlichkeit auf Daunenfedern gebettet neun Monate niederzulassen … Vielen fehlt auch das Verständnis für die richtige Substitution in der Schwangerschaft. Und ich denke, viele, sehr viele Frauen könnten auf eine in vitro verzichten, würden Sie nur einmal auf ihren Körper hören, messen lassen und die vielen kleinen Zahnrädchen in ihrem Körper richtig einstellen.“


Goldene Worte. Meine Praxis beweist bereits, dass die Dame recht hat (Thema „in vitro“). Dass korrekte Substitution nach Messung den ach so ersehnten Kinderwunsch oft genug erfüllt hat.

Wären wir wieder beim Aminogramm. Die zentrale Idee der neuen MEDIZIN.