Schreibt mir eine Oma, die eine sehr genaue Beobachtungsgabe und einen klaren Geist ihr Eigen nennt. Wie Sie beim Lesen der folgenden Zeilen leicht erkennen werden:

„Unsere Enkelin… wurde von ihrer jungen Mutter fast stündlich gestillt (Rat der Hebamme), litt mit drei Monaten und einem mehr als verdoppeltem Geburtsgewicht mit jetzt fast 7 kg an Verdauungsstörungen, Nervosität, Bewegungshemmung durch zu viel Körpergewicht.

Im vierten Monat wurden dann – glücklicher Umstand – ein Tagesablauf mit regelmäßigen Still- und Schlafzeiten eingeführt. Ganz langsam baute sich das, was das Kind belastete wieder ab und nahm die Bewegungsfreudigkeit der Kleinen zu. Trotzdem war sie immerhin 10 Monate, bis sie das Krabbeln erlernte….

Doch nun das Verblüffende: Ab einem Jahr wurde auf „Familienessen“ umgestellt. Das hieß für die Kleine zum Abendessen Brot mit Wurst und Käse.

Doch von den ihr angebotenen Schnittchen nahm sie… mit ihren kleinen Fingerchen nur den Belag herunter und schleckte die Butter ab. Das Brot wurde unwillig weggelegt oder landete auf dem Fußboden. Dafür wurden die Tomatenstückchen und sonstiges verzehrbare Gemüse mit Genuss verspeist.

Im Moment isst das nun fast 18 Monate alte Kleinkind überwiegend Milchprodukte, …. gekochten Schinken, besonders gern Fisch, Gemüse und Früchte mit wenig Zucker, abgesehen von ab und an einem Stück Banane.

Brot bleibt immer noch unangetastet auf dem Teller liegen oder landet auf dem Boden. Sie wiegt jetzt ca. 9,6 kg (Kommentar: mit 3 Monaten 7 kg, jetzt mit 18 Monaten 9,6 kg. Bitte nachdenken)… ist unwahrscheinlich flink, dabei umsichtig, ja vorsichtig, ihre eigenen Fähigkeiten austestend, aber nicht überschätzend.

Sie beobachtet aufmerksam, lernt schnell und ist für ihr Alter unwahrscheinlich lustig und verschmitzt. … es ist, als sei das Kind in den letzten drei Monaten regelrecht aufgewacht.

Und dann kommen die Fragen. Der mitdenkenden Oma: „Gibt es so etwas wie natürliche, angeborene Ernährungsintelligenz…? Wir nennen unsere Kleine „No-Carb-Baby“ und lassen ihr ihren Willen, denn wir hoffen, dass sie von Anfang an lernt, das zu essen, was ihrem Körper und ihrer Seele gut tut.“

Wundervolle Geschichte. Kann ich nachempfinden. Kleine Korrektur: Die Kleine muss gar nichts lernen. Und schon gar nicht von Anfang an. Die kann das. Beobachten Sie doch einmal die JUNGEN in der Tierwelt. Die können das auch. Von Anfang an. Was auch immer. Richtig essen ist da noch das leichteste.

Ja, es gibt sie, die somatische Intelligenz. Wenn ein Kind wählen darf und kann, wird es „richtig“ wählen.

Beim letzten Satz kommen mir schwarze Gedanken: Was passiert eigentlich, wenn schon die Mutter einen völlig entgleisten, kaputten Stoffwechsel hat? Jahrzehnte genetisch nicht korrekt gegessen hat? Die Antwort ist banal: Lesen Sie Bücher über Epigenetik. Dort steht’s drin: Das Kind wird bezahlen.

In diesem Fall: Noch einmal gut gegangen.