Rotes Fleisch macht krank. Das hat sich in unseren Köpfen festgesetzt. Deshalb essen wir ja auch weißes Fleisch, also Geflügel. Fisch. Die seien gesund. Ich habe diese Unterscheidung nie geglaubt.

Man muss einfach nur genauer hingucken. Und genau dies haben getan Wissenschaftler vom Karolinska Institut in Stockholm (berühmte Adresse). Die haben bei 40 000 Männern klar unterschieden zwischen frischem roten Fleisch und verarbeitetem roten Fleisch, also "Wurst, Hot Dogs, Salami, Schinken, Leberpastete, Blutwurst". Und finden prompt die Lösung des roten Fleisch-Rätsels:

Tatsächlich erhöht sich das Risiko für Schlaganfall (um 23 %) nach verarbeitetem rotem Fleisch, also nach Wurst. Aber eben nicht nach frischem roten Fleisch, also Fleisch vom Metzger. Gebraten.

Das war's eigentlich schon. Man muss eben nur genauer hingucken. Nach langer Diskussion meinen diese Forscher, dass in der Wurst der entscheidende Schadstoff Kochsalz und/oder Nitrit sei. Danke.

Die Erkenntnis ist doch gar nicht so neu. Wir wissen nämlich

  1. Aus der schwedischen "Mammographie-Kohorte", dass Frauen, die am meisten Wurst aßen, 24 Prozent mehr Schlaganfälle bekamen.
  2. Aus der "Krankenschwester-Studie", dass es einen Trend gab zwischen Wurst und Schlaganfall.
  3. Aus der "Health Professionals Follow up-Study", dass es keinen Zusammenhang zwischen einfachem roten Fleisch und Schlaganfall gab.
  4. Aus einer japanischen Studie, dass es keinen Zusammenhang zwischen Konsum von frischem Rinder- oder Schweinefleisch, aber auch Wurst und Schinken und der Schlaganfallhäufigkeit gab.

Fazit: Wann immer Sie wieder über die Gefahren von rotem Fleisch lesen, sollte es bei Ihnen klingeln. Sollten Sie nachgucken: Was ist hier gemeint? Normales Fleisch oder Wurst? Kleiner Unterschied.

Quelle: Am J Clin Nutr June 8, 2011