Viele von Ihnen kennen die Abwärtsspirale: Gestresst von der Arbeit, von den familiären Aufgaben, vom Haushalt, vom Verkehr. Wegen des Stresses fehlt die Energie zum vernünftigen, durchaus zeitaufwendigen Kochen, schnell gibt es eine Fertigpizza oder einen Döner. Dazu ein Bier oder Wein. Irgendwann schmerzt der Darm, oft lautet die Diagnose chronische Darmentzündung, Reizdarmsyndrom oder Enterocolitis. Kommt vom Stress, heißt es. Nur was passiert genau?


Unter langanhaltendem Stress reduziert sich der L-Glutamin-Spiegel im gesamten Körper. Die wichtige Aminosäure wird aber im Darm von den Zellen der Darmschleimhaut dringend benötigt.


Diese Zellen produzieren Schleim, der den gesamten Darm auskleidet. Nennt man die Mukusschicht. Bei L-Glutamin-Mangel nimmt die schützende Schicht immer weiter ab. Die Darmzellen kommen dadurch vermehrt in direkten Kontakt mit Bakterien, mit Viren und anderen Fremdkörpern. Die Zellen wehren sich gegen die Eindringlinge. Das Immunsystem wird aktiv, die Darmentzündung ist da.


Nicht nur die Zellen der Darmschleimhaut und die Mukusschicht leiden, auch die Verbindung zwischen den Zellen, die so genannten tight junctions, werden bei einem L-Glutamin-Mangel schwächer.


Kennen Sie. Nennt sich Leaky gut. Stichwort Nahrungsmittel-Unverträglichkeit. Nimmt rapide zu in Deutschland. Die Menschen leiden, leiden wirklich.

Es entstehen mikroskopisch kleine Löcher in der Darmwand. Durch sie dringen Stoffe in den Körper, die dort nicht hingehören. Sie werden vom Immunsystem bekämpft, schon breitet sich eine leichte chronische Entzündung im gesamten Körper aus. Betroffene sind dann nicht mehr nur schlapp von der Arbeit, dem Familienleben und dem Schlafmangel, sondern die chronischen Entzündungsreaktionen verbrauchen zusätzliche Energie. Sie fühlen sich immer gestresster, Ihrem Darm geht es immer schlechter.

Wenn Sie die Spirale in die andere Richtung drehen wollen, hilft es meist nicht, den Job zu wechseln, oder, wie mir einmal ein Arzt geraten hatte: „Treten Sie halt kürzer, Herr Kollege!“ Stattdessen sollten Sie sich lieber mit allen essentiellen Nährstoffen versorgen sowie Alkohol, Nikotin und leere Kohlenhydrate weglassen. Gut zu wissen: Besonders heilsam wirkt L-Glutamin im Darm.


L-Glutamin fördert die Bildung neuer Darmzellen, einer dickeren Mukusschicht und stabilisiert die Verbindung zwischen den Zellen, den tight junctions. Sie drehen die Spirale rum. Es geht wieder aufwärts.


Nicht immer kann man stressigen Situationen im Leben aus dem Weg gehen. Ich jedenfalls kann´s nicht in meinem Beruf. Wenn Sie mit hohen Arbeitsanforderungen richtig umgehen könnten, wäre das etwas Wunderbares. Denn Erfolg zeichnet sich grundsätzlich dadurch aus, dass man dranbleibt, hart arbeiten kann. Damit Ihr Darm in solchen Zeiten nicht leidet, damit es bei Ihnen nicht zu chronischen Darmentzündungen aufgrund von Stress kommt, schützen Sie sich doch einfach mit
L-Glutamin.

Persönlich erprobt: 1-2 EL. täglich.

Quelle: Rao R, Samak G. Role of Glutamine in Protection of Intestinal Epithelial Tight Junctions. J Epithel Biol Pharmacol. 2012;5(Suppl 1-M7):47-54.