Richard Johnson, seines Zeichens Professor für Medizin an der Universität Colorado, hat im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeit einen wichtigen Mosaikstein gefunden, der die wahre Pandemie der Fettleibigkeit erklärt. Die Rede ist von Zucker und in diesem Zusammenhang vor allem von Zucker außerhalb der Frucht.

Johnson und sein Team forschten intensiv mit Fruktose (Haushaltszucker besteht zu 50 % aus Fruktose und 50 % Glukose) und haben dabei folgende Erkenntnis gewonnen:


Der Verzehr von Fruktose erhöht in uns Menschen massiv das Abbauprodukt Harnsäure im Blut. Das führt dazu, dass unsere Kraftwerke in den Zellen, die Mitochondrien, langsamer arbeiten, da durch die Harnsäure massiv oxidativer Stress entsteht. Zudem unterdrückt Fruktose die Funktion von Leptin, unserem Sättigungshormon.


Diese beiden Effekte von Fruktose in Kombination führen dazu, dass der Mensch mehr isst, als er eigentlich benötigt.

Doch was passiert mit dem „Mehr“ an Energie? Nun ja, wir Menschen speichern Energie in Form von Fett. Fruktose kann ohnehin nur zu einem sehr kleinen Teil verstoffwechselt werden, primär durch die Umwandlung in unserem Darm in Glukose.

Der Rest wird von der Leber direkt in Fett umgewandelt. Auch ein Zuviel an Glukose wird im Körper in Triglyceride und somit in Fett umgewandelt, so dass wir es für schlechte Zeiten, nämlich für den kommenden Winter, wiederverwenden können.


Daher gehen die Forscher um Richard Johnson inzwischen davon aus, dass es die Fruktose ist, die den Winterschlaf in einigen Tierarten initiiert.


Wir Menschen machen keinen Winterschlaf, aber der Speichermechanismus aus vergangenen Tagen ist auch noch bei uns Menschen aktiv.


Er hat uns durch die Jahrhunderttausende kommen lassen.

Daher greife ich mal das schöne Zitat aus dem Buch „Nature Wants Us to Be Fat“ auf:


„Wir wurden vor Millionen von Jahren extrem sensitiv gegenüber Fruktose. Aber im größten Teil der Geschichte blieben wir schlank, da unser Zugriff auf Fruktose begrenzt war.“


Man kann die Erkenntnis somit so zusammenfassen: Zucker macht uns träge, müde, fett und glücklich (Dopamin). Das ist von Mutter Natur so gewollt, damit wir genug Fett für den Winter haben.

Denn bis vor 200 Jahren waren Wintermonate voller Entbehrungen. Das ist ein Mosaikstein zum Verständnis der Pandemie der Fettleibigkeit. Wie ich finde: Ein sehr wichtiger.

Merke: Zucker bremst Deinen Stoffwechsel und Du wirst fett!


Quelle: Nature Wants Us to Be Fat, Richard J. Johnson


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”