Forum: Ernährung - Buch Klartext Ernährung Dr. Med. Petra Bracht und Prof. Dr. Claus Leitzmann

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Lisa M. 116 Kommentare Angemeldet am: 20.10.2019

Lieber Mike,

ich denke, dass eine Frage/Meinung nicht anders bewertet werden sollte aber ich glaube, dass die menschliche Kommunikation für diese Form nicht geschaffen ist.

Kommunikation ist meiner Erfahrung nach extrem kompliziert und extrem Fehleranfällig, weil wir alle sehr unterschiedlich kommunizieren und sehr unterschiedlich denken. Und im Internet kommt erschwerend hinzu, dass es kein Bild und keinen Ton gibt. Ich glaube am Ende geht es nur darum, unser Gefühl/unseren Instinkt einschätzen zu lassen, wer Freund und wer Feind ist.

Vor Kurzem traf ich z. B. einen früheren Arbeitskollegen, der eine getönte Brille trug. Ich kenne diesen Mann nun schon sehr viele Jahre und ich unterhalte mich sehr gerne mit ihm aber die Tatsache, dass ich keine Rückmeldung durch Augenkontakt hatte, hat dazu geführt, dass ich mich sehr unwohl gefühlt habe.

Meiner Erfahrung nach ist der Menschen nicht rational. Der Mensch ist hilfsbereiter, wenn er die Person kennt, er ist freundlicher, wenn er die Person kennt und auch gnädiger, wenn er die Person kennt.

Stell dir mal vor, du triffst eine völlig vermummte Person auf der Straße und auf der anderen Seite eine nett gekleidete, offene Person. Wem würdest du dich eher zuwenden?

Hier im Internet sind wir im Grunde alles vermummte Personen. Wir kennen die Nicknames und können daraus meist das Geschlecht ableiten, aber das ist bei weitem nicht genug.

Sobald du bei einer Anfrage etwas von dir preisgibst, und damit meine ich natürlich nicht dass du alles über dich erzählen musst, gibst du den anderen das Gefühl dich einschätzen und dir vertrauen zu können. Dann sind die Menschen eher bereit sich zu öffnen.

Und ja, Menschen sind dogmatisch und in gewisser Weise ist das Traurig. Aber so funktioniert der Mensch nun mal. Dogmen geben Sicherheit, einen roten Faden, eine Art Anleitung in einem Leben, für das wir absolut nicht gemacht sind und in dem wir uns völlig verloren fühlen. Und so bleibt uns weniger dogmatischen oder den entdogmatisierten Menschen nichts anderes übrig, als so zu kommunizieren, dass sich jeder gut darin aufgehoben fühlt.

Vor einiger Zeit gab es einen Beitrag hier im Forum (ich weiß leider nicht mehr worum es da ging) da schrieb die Person schon zu Anfang, dass es ihr nur darum ginge, eine Diskussion zu starten. Mit dieser einfachen Aussage hatte die Person es geschafft Klugscheisserei, negativen Einstellungen, schlechter Laune und was auch immer den Foristen in dem Moment auf der Seele lag, den Wind aus den Segeln zu nehmen. In meinen Augen war das eine Meisterleistung.

 

Grüße

Lisa

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Uliginosa 462 Kommentare Angemeldet am: 21.07.2019

Hallo Mike und alle anderen,

das finde ich am Doc auch so beeindruckend, dass er im Lauf der Jahre tatsächlich dazu gelernt hat. Ich hae auch viele ältere Bücher von ihm gelesen (aus der Stadtbibliothek) und da gindet sich doch tatsächlich auch die Empfehlung, das Eigelb wegzuwerfen. Das Gelbe vom Ei! Das schon sprichwörtlich beste.

Auch ich lese viele Bücher und bemühe mich auch, Veganerbücher durchzuhalten. Longo, andere Bücher von Liebscher Bracht ...

Tatsache ist aber, dass Menschen keine Veganer sind. Allein das Nachdenken darüber ist erst seit etwa 50 Jahren möglich, seit B12 synthetisiert werden kann. Weston Price, der in den 1930er Jahren Naturvölker weltweit besucht und ihren Gesundheitszustand und ihre Ernährung untersucht hat (Nutrition and Physical Degeneration), war selber Vegetarier und mußte feststellen, dass keine Naturvölker gibt, die vegetarisch leben. Das sind Menschen, die wissen, was junge Frauen (und Männer) brauche, um gesunde Kinder zu bekommen.

Lisa, das Thema Beweidung und Ackerwirtschaft, das du angesprochen hast interessiert mich auch sehr. Von Anita Idel gibt es dazu das Buch: Die Kuh ist kein Klima Killer. In den USA forsch Frank Mitlö/oehner zu dem Thema. Von Diana Rodgers gibt es Buch und Film: Sacred Cow. Tatsache ist, dass reine Weidetiere nicht zum Klimawandel beitragen, u.a. weil es ein geschlossenen C-Kreislauf ist. In Dauergrünland wir Kohlenstoff festgelegt. Was in Wäldern und Mooren hierzulande oft kaum möglich ist - als Biologin kenne ich viele dazu Beispiele.

Beim Ackerbau wird immer fossile Energie eingesetzt, für Treibstoffe, Dünger, Pestizide. CO² wird frei, sobald der Boden umgebrochen wird und auf dem Acker sterben viele Tiere, Feldmäuse, der Feldhamster wird demnächst aussterben. Die Bestände von Ackertieren, Feldhasen, Rebhühner, Feldlerchen ... nehmen rasant ab. Kein Mensch kann leben, ohne dass Tiere sterben müssen. Das gilt auch für Veganer.

Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist das auch Buch von Lierre Keith: The Vegetarian Myth (auf deutsch von Ulrike Gonder: Ethisch essen mit Fleisch), die die verschieden Motivationen für Veganismus: ethisch, gesundheitlich, politisch erörtert. Sollte jede Veganerin lesen.

Euch allen noch ein gesundes, fröhliches neues Jahr!

Uli

 

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mike 14 Kommentare Angemeldet am: 13.09.2017

Hallo Lisa,

danke für deinen Kommentar den ich sehr gut aber auch lustig finde. Ist denn eine Meinung oder Frage anders zu bewerten, wenn man etwas über den Fragesteller weiss?

Es ist leider in vielen Foren so, dass die Grundmeinung, hier z.B. von unserem Doc, durch die Foristen verstärkt und zum Dogma erhoben wird. Somit werden andere Meinungen oder Strömungen automatisch verbannt. Als ich 1993 beim Doc und Spitzbart ein Seminar in der Schweiz machen durfte, war er überzeugter Vegetarierer und wir mussten alle Linsen usw. futtern. Ist doch spannend, dass er die Kurve bekommen hat.

Da ich meine Blutwerte seit damals intensiv verfolge und auch eine mehrjährige vegetarische Phase durchlebt habe, konnte ich nichts negatives drüber erkennen. 

Noch esse ich gerne gutes Fleisch aber weniger und dafür soweit es geht von Weidetieren.

Nun darf ich dieses Jahr meine 30. Stunzi Jubiläum feiern und bin ihm sehr dankbar für alles was er in seinem Leben gemacht hat. Hoffentlich kann ich mit ihm noch das 50. erleben.

 

Liebe Grüsse

Mike

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Lisa M. 116 Kommentare Angemeldet am: 20.10.2019

Lieber Mike,

ich folge diesem Forum nun schon einige Jahre und ich habe gelernt, dass ein Thread nur so gut ist, wie der allererste Beitrag. Hättest du von Anfang an erklärt, dass du ein Strunzler bist, dass du aus Interesse oder aus Unsicherheit (?) andere Ernährungsformen studierst, dann wären die Antworten manch eines Foristen hier ganz anders ausgefallen.

Ich will das eher grobe Verhalten dir gegenüber nicht verteidigen, aber ich muss an dieser Stelle auch anmerken, dass du weder ein rohes Ei bist, noch, dass wir dazu verpflichtet sind, dich wie so eines zu behandeln. Mal ganz davon abgesehen, dass das, was Thorsten St. und St.W. gesagt haben wirklich nur halb so wild war.

Das Thema Vegan ist in diesem Forum einfach heikel, weil hier Menschen existieren, die leidvoll gelernt haben, dass Vegan gesundheitszerstörender Humbug ist. Wir sehen jeden Tag in den Medien + Politik, dass das immer schlimmer wird und auch an die nächsten Generationen weitergegeben wird. Ich weiß nicht wie das für dich ist, aber für mich ist es furchtbar, das mit ansehen zu müssen.

Vielleicht hattest du ja das Glück, dass du die Lebensphilosophie von Dr. Strunz zu einem Zeitpunkt entdeckt hast, als es dir Gesundheitlich gut ging. Ich würde es dir von ganzem Herzen wünschen. Bei den meisten von uns ist das allerdings nicht der Fall gewesen. Und so finde ich es nur allzu verständlich und nur bedingt verwerflich, wenn manchem hier bei diesem Thema die Hutschnur platzt.

Und noch etwas, das ich hier (zum Glück) gelernt habe: Nur weil nicht jeder direkt auf die Fragestellung antwortet, bedeutet das noch lange nicht, dass diese Antworten keine Berechtigung haben. Oft bekomme man von den Leuten hier eine andere Perspektive vermittelt, die dann am Ende weit hilfreicher war, als der direkte Ratschlag / die Meinung.

Grüße

Lisa

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:-) 6553 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Hallo Mike,

"und was er darüber denkt"

ich denk, das ist mittlerweile klar gewoden.

LG
Thorsten

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GregP 516 Kommentare Angemeldet am: 23.10.2013

Hallo Mike,

Du wolltest u.a. auch unsere Meinung...die hast ja jetzt auch bekommen...

-:)

Dieses Buch habe ich nicht gelesen...

Gruss

Greg

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mike 14 Kommentare Angemeldet am: 13.09.2017

Meine eigentliche Frage war ja, ob jemand das Buch gelesen hat und was er darüber denkt, hat aber scheinbar keiner realisiert. :)

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mike 14 Kommentare Angemeldet am: 13.09.2017

Hallo zusammen, auch ein gutes neues Jahr, für die normalen Mitmenschen. Als Strunzler mit über 30 Jahren persönlicher Erfahrung mit allen seinen Büchern und Programmen, beschäftige ich mit auch und gerade als Fleischesser mit anderen Ernährungsformen. die absolute Wahrheit gibt es nicht und die einseitige Denkweise einiger hier ist schon sehr beeindruckend. Michalk, Rober Krug und viele andere Experten lese ich täglich, auch David Sinclair war sehr aufschlussreich. 

Diese Erfahrungen gepaart mit täglichem Laufen, Meditation, gesunder Ernährung bescheren mir als ungespritztem 64 jähriger mit 73kg und 184 Grösse noch eine volle Leistungsfähigkeit. 

Das zitierte Buch lese ich deshalb mit der gleichen Aufmerksamkeit. Wie alle anderen bisher. Insbesondere, weil Liebscher und Bracht mit schon einiges gebracht haben.

Danke für eure guten Kommentare, auch wenn der mit der Werbung nicht sehr geistreich war, aber auch die sollen leben.

 

Viel Dpass weiterhin und beste Grüsse.

Mike

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Lisa M. 116 Kommentare Angemeldet am: 20.10.2019

Oh ja, Klimaneutralität … wie gerne ich dieses Argument höre. Dieses Argument ist für mich der beste Beweis dafür, dass die meisten Veganer/Umweltschützer lediglich nachplappern und von der Realität keinen blassen Schimmer haben. Oder nicht sehen wollen?

Ich lebe seit vielen Jahren auf dem Land und bin umgeben von Vieh- und Landwirtschaft. Ich bin ständig draußen unterwegs und ich erlebe die ganze warme Jahreszeit über, wie ruhig, geruchsarm die vielen Kuhwiesen sind und wie grün und voll das Gras unter „Aufsicht“ der Kühe ist.

Das Bild im Bezug auf die Landwirtschaft ist da ein ganz Anderes. Ich hätte früher nie gedacht, was für einen Lärm und Gestank die Landwirtschaft verbreitet. Und da spreche ich noch garnicht vom Einsatz von Pestiziden, Insektiziden, Fungiziden und dem Anbau von Monokulturen.

Wenn die Bauern mal wieder ihre Felder mit Mist düngen, kann ich z. B. die Fenster nicht mehr öffnen … und das über Stunden, bishin zu Tagen (je nach Windrichtung). Es gibt extrem viele ladwirtschaftlichen Fahrzeuge die natürlich alle mit Kraftstoff laufen und die sind meistens so alt und klapprig, dass ich mich oft frage, ob diese gesetzlich so gut überwacht werden, wie das bei einem PKW der Fall ist (Katalysator oder Rußpartikelfilter (oder was auch immer)?

Keine Kuhwiese, keine Pferdekoppel, kein Waldabschnitt mit Wildschweinen, Rehen usw. stinkt so abartig, wie die landwirtschaftlichen Flächen. Diese Situation kennen die meisten Umweltschützer scheinbar nicht.

Und dann mein zweites Lieblingsargument: Tierschutz. Wieder nur nachplappern.

Ja, es würden weniger Tiere leiden, wenn wir Vegan leben würden, aber wer bezahlt denn dann als Versuchtier dafür? Wenn wir Medikamente verschrieben bekommen, weil unsere Gesundheit nur noch so aufrechterhalten werden kann, bezahlten dafür die Tiere. Aber so weit möchte scheinbar kein Tierschützer denken.

Ich bin mir sicher, dass die Kuh, die auf der Wiese steht (auch in diesem eingeschränkten Bewegungsradius) weit glücklicher ist als all die Affen, Kaninchen und Ratten in den Laborkäfigen.

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ThomasV 264 Kommentare Angemeldet am: 07.11.2022

Der Witz ist auch, der Altersforscher Longo setzt eine vegane Diät direkt vor und während einer Chemotherapie ein. Der Hintergrund ist eine Mangelernährung, ausgelöst durch "minderwertige" Proteine, die eine Chemo besser vertragen lassen. Sein Ziel ist ein möglichst kleinhalten von mTor.

Verwendet man bei einer  veganen Ernährung keinen hochverarbeiteten Lebensmittel,der veganen Industrie, ist man eher auf AMPK Pfaden unterwegs. Dieses fördert einerseits Langlebigkeitsgene, auf Dauer praktiziert, fehlen aber die anabolen Signalwege, die ein starkes Immunsystem bauen, den Eiweißspiegel aufbauen, etc. Hinzu kommt der Mangel an Nährstoffen.

Besonders verwerflich finde ich die aktuelle Disskussion bis hinein in die Politik, in der uns so eine Ernährungsweise als gesund und klimaneutral verkauft werden soll. Für mich ist Vegan eine Ideologie, die auf dem Tierschutz beruht, aber nicht auf ernährungsphysiologischen Grundlagen. Leider wird dieser Zusammenhang von deren Anhängern nicht gesehen. Was Klimaneutralität bei der Frage nach einer optimalen Ernährung zu suchen hat, entzieht sich mir. 

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