Forum: Fitness - Sehr langsames Laufen
Sorry,ich hab bei den Fragezeichen Smileys gemacht,warum sind da jetzt Fragezeichen??? Echt doof,kann man das ändern ?
Liebe Andrea,
bitte nehme es mir nicht krumm, aber als ich Deinen Bericht gelesen habe "ich kann nicht laufen, wegen meinen Knien und wegen dem Beckenboden", da musste ich an mich früher denken:
Mit meinen zwei Bandscheibenvorfällen kann ich halt nicht mehr laufen. Geht nicht. Jedes Mal hatte ich danach Schmerzen...
Das war ich, 12 Jahre lang. Und kein "rückenfreundlicher Sport" hat mir Spaß gemacht, alles langweilig. Früher spielte ich Fussball, lief mit zwei Halbmarathons und war aktiv. Aber geht halt nicht...
Warum eigentlich? Der Körper ist ein wahres Wunder, vielleicht muss ich nur langsam steigern und mir Zeit geben?
Also wieder probiert. 200 m gelaufen, Zwicken im Rücken gespürt, gestoppt und restliche 1,8 km im Spaziergang. 3 Tage später: Wieder gelaufen, Zwicken kam nach 250 m - also 1,75 km spaziert.
Das ganze 3 mal in der Woche. Nach ein paar Wochen konnte ich dann 500 m ohne Schmerzen laufen. 4 Wochen später 1 km, immer schön meinem Körper Zeit geben zum Adaptieren - ich bin ja keine 18 mehr.
Nun, nach 2 Jahren, bin ich glücklich wie nie zuvor. Laufe 9 km am Stück, gemütlich, aber ich genieße jeden Meter und daher auch meine Beschreibung zu Beginn. Zeit? Sch... drauf! Ich habe Gewicht verloren, Muskeln aufgebaut, gute Laune ist da - immer auf den Körper hören, ich mach das für nur mich (diese Zeit gönne ich mir) ....
Ich kann Dich nur ermutigen, das auszuprobieren. Langsam, Schritt für Schritt und immer schön NEMS für die Gelenke - Beckenboden wird sicher auch stärker (nicht von heute auf morgen, aber vertraue auf ihn). Wenn man etwas will, geht das irgendwie...
Wow, mit so vielen aufbauenden Kommentaren hatte ich gar nicht gerechnet, vielen Dank!
Dir, liebe(r) R3D8, vielen Dank für die "Munition". Ich weiß natürlich, dass mancherorts Langsamläufe empfohlen werden, aber unter langsam versteht man da Geschwindigkeiten von 8/9 Stundenkilometern. Das ist für mich schon "sauschnell", ich schaffe das für kurze Zeit und dann ist irgendwo im Kopf und in den Gliedern eine Sperre.
Liebe(r) Caddel, über den Marathonläufer musste ich lachen. Bis vor zwei, drei Jahren habe ich manchmal lange Läufe gemacht, so knapp unter drei Sunden, dabei kam ich bei meinem Schneckentempo auf etwa 18 km. Ein damaliger Schüler von mir schlug vor, ich solle doch mal bei einem Halbmarathon mitmachen. Bei meiner abschlägigen Antwort hatte ich genau dieses Bild vor Augen: alle sind schon weg, die Kehrmaschine ist im Einsatz, die Sonne geht unter und ganz fern, am Horizont, eine winzige Gestalt, die langsam näher kommt ...
Im Übrigen herrscht in meiner Familie kein respektloser Ton, eher ein liebevoller Spott, der manchmal aber doch trifft.
Ich habe erst mit Mitte 50 mit dem Laufen begonnen und Dank Eurer Antworten mache ich jetzt mal weiter - wer weiß, vielleicht halte ich noch die nächsten 20 Jahre meine Genussläufe aufrecht.
Alles Gute Euch allen, besonders denjenigen, die wegen gesundheitlicher Probleme gar nicht oder nur wenig laufen können. Da merke ich, wie privilegiert ich bin und schäme mich fast wegen meines "Luxuxproblems". Danke auch Euch, dass das nun zurechtgerückt wurde.
Liebe Grüße
Renate
@Philipp
Ich nehme dir das nicht krumm,ist deine Meinung, wahrscheinlich hast auch Recht ?Einen Bandscheibenvorfall hab ich auch... Arthrose Grad 3 bis 4 in beiden Knien,immer Schmerzen beim Walken, trotzdem gehe ich .Aber sorry,bei einer Blasensenkung scheint das joggen doch eher kontraproduktiv zu sein oder täusche ich mich da ? l.G.
Hallo Andrea, das tut mir leid - Du hast natürlich recht...
Ein Plädoyer für die Langsamkeit vom Laufcoach Sonja von Opel:
https://www.manager-magazin.de/lifestyle/fitness/lauftipp-laufcoach-sonja-von-opel-erklaert-wie-laeufer-langsam-schneller-werden-a-1bedd0ab-7d6b-46be-b8b0-65b8e7a7022e
Ja, da scheint etwas dran zu sein.
Ich kann tatsächlich erst am Ende meines Laufes mehr Geschwindigkeit reingeben, nicht etwa am Anfang. Eine Stunde brauche ich immer als Vorlaufzeit bis mein System hochgefahren ist. Das mag auch zum Teil dem Alter und der Tageszeit geschuldet sein. Ich laufe immer gegen fünf Uhr morgens los und während des Laufens plane ich den Teg, der, obwohl ich im Ruhestand bin, voller selbstgewählter Aufgaben und Verpflichtungen ist.
Jetzt werde ich mal etwas experimentieren. Vielleicht verlängere ich die Strecke, damit ich die "Speed-Phase" ein bisßchen ausdehenen kann - was auch immer "Speed" für meine Verhältnisse bedeuten mag...
Herzlichen Dank für den Link und viele Grüße
Renate
P.S. Ich habe eine Beobachtung gemacht: bisher dachte ich immer, ich müsse meinen Beinen den Befehl geben, schneller zu werden. Das kümmert diese aber gar nicht, sie laufen stur in ihrem gewohnten Rhythmus. Jetzt schwinge ich statt dessen die Ellbogen in einer schnelleren Bewegung und siehe da, die Beine folgen. Wahrscheinlich weiß das jeder Dummkopf, nur ich habe zehn Jahre gebraucht, um zu dieser Erkentnis zu gelangen!