Forum: Gesundheit - Die Stoffwechselkrankheit Depression und das finstre Mittelalter

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Monika W. 458 Kommentare Angemeldet am: 27.04.2006

Dass ein Schicksalsschlag eine Stoffwechselkrankheit auslösen kann, hört sich erst mal seltsam an. So direkt wird das wohl auch nicht gehen, aber... Wenn man unterversorgt ist mit Eiweiß, Mineralstoffen und Vitaminen geht man ganz anders um mit den Dingen. Und wenn einem dann etwas Schlimmes passiert, findet man in dem Moment möglicherweise keinen Ausweg mehr. Das ist ja wahrscheinlich auch nicht so, dass man jetzt von heute auf morgen - wie bei plötzlichem Fieber - von der Depression befallen wird, sondern das ist ein längerer Prozess, der eben Auslöser haben kann, die den Stresslevel über längere Zeit so anheben, dass man immer schwerer mit widrigen Umständen umgehen kann. Die Kraft, die man dann bräuchte, hat man dann aber nicht, weil man dem Körper nicht die notwendigen Voraussetzungen dafür gegeben hat. Es geht aber auch anders: Meine Oma z.B. wird diesen Monat 96. Wenn sie etwas Schlimmes erlebte - und sie hat genug erlebt, was für mehrere Depressionen gereicht hätte, hat sie sich immer das bewusst gemacht, was ihr schon alles Gutes widerfahren ist. Jeden Morgen - und selbst, wenn sie die Nacht über kein Auge zugetan hat vor Schmerzen, singt sie "Danke für diesen guten Morgen - danke für jeden neuen Tag". Überhaupt singt sie sehr viel und bei allen Arbeiten, die sie so tut singt sie ständig vor sich hin. Wenn es Streit gab, zog sie sich zurück und trällerte so lange vor sich hin, bis es ihr wieder besser ging. Vor 15 oder 20 Jahren hatte sie einen orangengroßen Tumor im Darm. Gerade operiert kam sie in ein Zimmer, wo die Zimmernachbarin nachts ständig die Schwestern rief, weil sie nicht schlafen konnte und deshalb immer wieder irgendwas wollte. Die haben sie dann um Rücksicht gebeten, wegen meiner grad operierten Oma. Was macht die? Sie hilft ihr beim Einschlafen, indem sie ihr so lange was vorsingt, bis diese seelenruhig einschläft. Später kam dann so eine Psychologin zu ihr. Meine Oma hat dann aber gesagt, sie brauche keine psychologische Hilfe, ihr ginge es doch gut und sie würde ja jetzt wieder gesund. Da die Frau aber eine bestimmte Zeit da bleiben musste, hat meine Oma das Gespräch umgedreht und so war die Frau hinterher froh, weil sie mal ihre Sorgen loswerden konnte und meine Oma ihr helfen konnte, weil sie ihr zugehört hat und ihr durch ihre positive Art neue Kraft geben konnte. Achja – meine Oma hat sich immer viel bewegt, viel Fisch und Gemüse aus dem eigenen Garten gegessen…

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Rabea H. 246 Kommentare Angemeldet am: 15.02.2009

Hi Angelika, so ist das doch mit der gesmaten Drohmedizin, nur leider wollen viele Menschen ja auch leiden, weil sie gar nicht den Mut haben mehr zu wollen, bzw. sich nicht vorstellen können wie es ohne Leiden wäre, was sollen sie den tun, wenn sie nicht mehr jammern können - ich beobachte das leider immer mehr - es sind leider so viele Menschen so und dehalb kann man ihnen auch nicht durch rationale Erklärungen - tja nicht mal durch einfaches Vorleben etwas "beibringen". GLG Rabea

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Monika W. 458 Kommentare Angemeldet am: 27.04.2006

Da kann ich Karel nur zustimmen - wenn man jemandem mit Depressionen Ratschläge gibt, kann das alles nur noch schlimmer machen. Egal worum es geht. Selbst wenn man so jemand Hilfe anbietet, kann das so verstanden werden, als wäre derjenige unfähig und wird sich dann nur noch mehr von den Menschen zurückziehen, die ihm wirklich helfen wollen. In einer Unterhaltung merkt man, dass eigentlich belanglose Dinge einem depressiven Menschen absolut zu schaffen machen. Und selbst, wenn ihnen etwas Schönes widerfährt, sehen sie darin immer noch einen Haken, der ihnen die Freude daran verdirbt. Das macht die Sache absolut schwierig. Ich denke, es ist wichtig, schon den Kindern Strategien mitzugeben, um bei Traurigkeit sich selbst zu helfen. So eine Art Rezept, das man dann nimmt, wenn es einem schlecht geht. Ein fröhliches Lied hören oder singen, einen lustigen Film anschauen, Urlaubsbilder rauskramen, eine Runde im Wald laufen... Das sollte jeder für sich selber rausfinden, was ihm besonders gut hilft. Man merkt ja im Alltag schon, was einem viel Freude macht und wenn man darauf zurück greift, wenn es einem schlecht geht, hat man schon gewonnen. In der Situation selbst, neigt man eher dazu, sich noch mehr hineinzusteigern, z.B. in dem man traurige Lieder hört (das hab ich z.B. früher gemacht). Wenn man das Verhaltensmuster wiedererkennt - hat man die Chance etwas zu ändern...

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K M. 1293 Kommentare Angemeldet am: 27.07.2008

Depression oder Trauer? Es gibt reaktive (z.B. durch Trauer) und endogene Depressionen... und dann noch manisch-depressive... Alles ist im Gehirn messbar, mal mehr mal weniger. Das Problem ist, dass man oft nicht weiß, was reaktiv ist und und was nicht. Denn es gibt nicht nur eine große Ursache sondern oft viele kleine, die sich summieren. Weiß der Psychiater nicht weiter, dann kommt schnell die Diagnose "endogen" und da glaubt man denn gern an eine Stoffwechselstörung. Das hat einen Vorteil: Der Psychiater verschreibt eine Pille und alle sind erstmal beruhigt. nochmals Grüße Karel

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Wolfgang B. 791 Kommentare Angemeldet am: 09.12.2008

Erich, gib mal das Wort Energieübungen in eine Suchmaschine, dann lesen, danach machen. Die Erfahrungen sind unbeschreiblich schön. Mit freundlichem Gruß

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Wolfgang B. 791 Kommentare Angemeldet am: 09.12.2008

Karel, mir ging es auch mal schlecht. Der Sensenmann lief dreiunddreißig Jahre neben mir her. Dann sagte ich ihm, dass ich jetzt nur noch die Energieübungen machen oder, wenn es nicht hilft, aus dem Fenster springen werde. Zurzeit lebe ich noch - besser als zuvor. Allerdings hat mir mein christlicher Glaube, den ich auch lebe, geholfen. Den hat / lebt nicht jeder. Mit freundlichem Gruß

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