Forum: Gesundheit - Ketogene Diät bei Epilepsie

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Thomas V. 5662 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

 

Im Ärzteblatt fand ich einen interessanten Artikel zum Thema Keto und die Wirkungsweise auf die Epilepsie. Bisher gingen wir immer davon aus, dass Ketonkörper das Gehirn entspannter arbeiten lassen, so dass es zu weniger Anfällen kommt.

Jetzt wurde der Wirkungsmechanismus geklärt. Ausschlaggebend sind 2 Darmbakterien, die unter ketogener Diät, innerhalb von 4 Tagen gebildet werden.

Interessant fand ich, dass wenn diese Bakterien nicht vorkamen (entfernt durch Antibiotika), oder wenn nur eines der beiden Bakterien vorhanden war, dann war die ketogene Diät in Bezug auf die Anfälle, wirkungslos!

Auch hier wieder dargestellt, die wichtige Seite des Microbioms. Für Interessierte:

http://m.aerzteblatt.de/news/95424.htm

Ist die Frage, in wie weit spielen die Ketonkörper eine Rolle, oder sind sie lediglich zufälliger Begleiter?

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:-) 6482 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Mr. Spock würde vermutlich sagen: „faszinierend“.

Dann müssten auch andere Interventionen, die das Verhältnis GABA zu Glutamat in ähnlicher Weise beeinflussen, ähnlich wirksam / effektiv sein.

LG, Thorsten

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Thomas V. 5662 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

thorsten, weisst du etwas über möglichkeiten, gaba zu erhöhen?

die gabaproduktion läuft ja über die tryptopan/serotoninschiene. externes zuführen von gaba bringt nichts, da es die blut-hirnschranke nicht passieren kann.

lese zum ersten mal, dass gaba offenbar ein gegenspieler des glutamats ist.

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Martin F. 1647 Kommentare Angemeldet am: 12.12.2017

Interessant fand ich, dass wenn diese Bakterien nicht vorkamen (entfernt durch Antibiotika), oder wenn nur eines der beiden Bakterien vorhanden war, dann war die ketogene Diät in Bezug auf die Anfälle, wirkungslos!

Hallo Thomas,

Klasse Beitrag. Wenn wir diesen Gedanken noch ein bisschen weiterdenken, dann könnten vermutlich diese (oder andere Darmbakterien), die sich bei einer Ketogenen Diät vermehren maßgeblich für die Anti-Krebswirkung verantwortlich zeigen, und nicht die angeblich wirkungslose Vermeidung von KH. Wobei das Weglassen von KH in der Ernährung zwar den Blutzuckerspiegel nicht so maßgeblich beeinflußt, wohl aber die Besiedelung des Darms.

Dann sinds die KH eben indirekt, aber sie sinds eben trotzdem. cool

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:-) 6482 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Geht in die gleiche Richtung (PDF):
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=8&ved=0ahUKEwip5b2p-7vbAhVPZlAKHZGJBOQQFghpMAc&url=https%3A%2F%2Fpdfs.semanticscholar.org%2F6f8a%2F32e44f1eea01490b044603192c3fbc679567.pdf&usg=AOvVaw3EIzulRSOZoR35JGZOIeG0

Darm und Mikrobiom werden, so scheint es, im Mainstream immer noch drastisch unterschätzt.

LG,
Thorsten

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Thomas V. 5662 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

Martin, ...möglich das das mikrobiom auch über keto bei krebs helfen kann. das problem ist nur, bei epilepsie ist die wirkung wissenschaftlich belegt, bei krebs aber nicht. 

die frage ist doch, wirkt keto bei allen krebsarten...und das ist eindeutig zu verneinen.

hinzu kommt, keto dünnt das mikrobiom aus, heisst unter keto gibt es weniger bakterien im darm. deswegen macht es unter keto sinn, z.b. haferkleie zu sich zu nehmen...stichwort ballaststoffe und buttersäure, resistente stärken.

verdächtig ist es immer, wenn eine Maßnahme gesundheitlich gegen alles wirksam sein soll.

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Thomas V. 5662 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

bei krebs ist es doch die frage, ob keto überhaupt hilft, oder ob sie nicht auch genau das gegenteil bewirken kann!

es gibt krebse und metastasen, die gedeihen besonders gut unter dem fasten und verstoffwechseln besonders gern ketonkörper!

mir ist es unverständlich, wie einige hier im forum, bekannte fakten einfach ignorieren.

noch einmal: es gibt keine diät, die auf alle krebserkrankungen anwendbar ist...punkt!

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Martin F. 1647 Kommentare Angemeldet am: 12.12.2017

Hallo Thomas,

geb ich dir 100% recht. Leider wird das Thema ketogene Diät und Krebs regelmäßig versucht verallgemeinert zu werden. Die Argumentation basiert eigentlich immer auf Präzedenzfällen.

Dass es gelegentlich funktioniert in Zusammenhang mit Keto scheint klar zu sein. MAn solte aber bei diesen Präzedenzfällen immer hervorheben, was sonst noch alles gemacht wurde.

Das gilt aber auch für die Studien. Wenn z.B. in Vitro, dann bitte dies auch FETT/KURSIV und UNTERSTRICHEN
hervorheben. Ein One-Size-Fits-All gibts halt leider nicht. Wirds auch nicht geben.

Aber eine präzise Fallbeschreibung könnte dem diszuiplinierten Patienten helfen, sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf zu ziehen. Erfolgsgarantie ist selbstverständlich ausgeschlossen.

Wir machen unsere Selbstversuche ja auch eigenverantwortlich. Nur:

Immer nur zu schreiben: das geht nicht, weil da und da gezeigt wurde, daqss Krebszellen auch von Fett, Ketonen etc. leben können ist nicht wirklich motivierend. Und Motivation ist genau das, was ein Patient mehr als alles andere braucht.

Deswegen immer dran denken: Gewinner finden Lösungen, Verlierer finden Ausreden. => Think positive!!!!

LG

Martin

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Thomas V. 5662 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

"Immer nur zu schreiben: das geht nicht, weil da und da gezeigt wurde, daqss Krebszellen auch von Fett, Ketonen etc. leben können ist nicht wirklich motivierend"

Völlig richtig Martin! Ich schrieb nie, dass Keto nicht funktionieren kann. Ganz im Gegenteil, bei TKTL1-positiven Krebsen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass Keto...begleitend zur Chemo...Wirkung zeigt.

Sich wird es auch funktionieren, auf Keto allein zu setzen...bei bestimmten Krebsen in bestimmten Stadien. Nur welche das sind, kann niemand sagen. Leider kann es auch genauso gut anders herum verlaufen.

Mir persönlich bringt eine Motivation nichts, bei der man mir die Hälfte verschweigt. Die große Gefahr die ich da seh ist, man setzt auf das falsche Pferd! Man vernachlässigt zielführende Therapien zugunsten einer "Roulett-Therapie". Die nachfolgende - mögliche Enttäuschung - wäre deutlich demotivierender!

Hierzu noch ein Link, der das Thema noch einmal gut zusammen fasst (...im zweiten Teil):

http://edubily.de/2018/03/fit-sein-im-alter-krebskrank-trotz-keto/

Mein persönliches Fazit: Ich kann mich nur motivieren, mich für die richtige Variante entscheiden, wenn ich alle...alle...Fakten auf dem Tisch habe.
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:-) 6482 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Na klar, wenn eine Intervention funktioniert, kann der betroffenen Person das „wie“ bzw. „wieso“ egal sein. Akzeptieren und freuen.

Wenn man aber den tatsächlichen Wirkmechanismus kennt, eröffnen sich auf einmal eine Vielzahl neuer und alternativer Möglichkeiten.

Z.B. die Erkenntnis, warum eine bestimmte Intervention bei einer bestimmten Person nicht funktioniert (z.B. Mikrobiom durch Antibiotika zerschossen). Oder was man ändern kann, damit sie funktioniert. Oder ein alternativer Ansatz, der den gleichen Wirkmechanismus u.U. sogar besser auslöst.

Wissen ist Macht.

Erst Wissen ermöglicht es einem, eine eigene, eigenverantwortliche Entscheidung treffen zu können und auch mal Aussagen hinterfragen zu können.

LG, Thorsten 

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