Forum: Gesundheit - „Synthetische“ vs. „natürliche“ Vitamine

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:-) 6476 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Hallo Huland,

"Was passiert denn am Ende mit dem Beta Carotin, falls es nicht umgewandelt wird? [...] Reichert sich das vielleicht in der Haut an?"

Ja, tut es:

http://www.drstrunz.de/aktuelles/2017/09/20170925_Beta%E2%80%90Carotin.php

"[Beta Carotin] nehme ich täglich. 50 mg oder mehr. Eben gerade so viel Beta‐Carotin, dass meine Haut sich leicht gelblich färbt. "

 

Ich gehe davon aus, dass es signifikante Unterschiede in Aufnahme und Verwertung gibt; abhägig davon, ob ich Substanzen isoliert (NEM) oder in ihren natürlichen Kontext ("echte" Nahrung, zellulare Matrix) aufnehme. NEM sind für mich mittlerweile nur noch eine "Krückenlösung"; eine teilweise (gelegentliche) Notwendigkeit, kein erstrebenswertes Ziel.

Ich halte auch nichts von chronischer Hochdosis-Dauerüberflutung (über das physilogische Maß hinaus) des Körpers mit einzelnen Substanzen (womöglich auch noch isoliert. Ob diese Substanzen dann künstlichen (naturidentisch) oder natürlichen Ursprungs sind, sehe ich da schon als zweitrangig an (Frei nach Strunz: Woran soll der Körper die Entstehungsgeschichte zweier gleicher Moleküle erkennen können?) . Vitamin C z.B. mag in manchen Fällen hoch/höchst dosiert einen gesundheitlichen Vorteil bieten, aber es wird einen Grund haben, dass der Körper extrem hohe Vitamin C Plasmaspiegel durch erhöhte Ausscheidung (Urin) wieder reduzieren will.

LG,
Thorsten

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Jean S. 554 Kommentare Angemeldet am: 12.03.2016

Hallo Huland,

Beta Carotin ist ja nicht nur die Vorstufe von Vitamin A sondern wirkt auch zusammen mit den
anderen Carotinoiden Anti Oxydativ, schützten z.B die Haut vor Sonnenlicht.
Sehr hohe Dosen können aber zu einer gelben Verfärbung der Haut führen. ( Carotenodermie )
Ein Teil wird wohl auch über den Urin ausgeschieden.
Vorsicht gilt für Raucher, diese sollten kein isoliertes Beta Carotin einnehmen, darum befindet sich auch Heutzutage
ein Hinweis für Raucher auf den NEM Packungen.

Liebe Grüße,

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Huland 554 Kommentare Angemeldet am: 26.02.2018

Was passiert denn am Ende mit dem Beta Carotin, falls es nicht umgewandelt wird? Oder mit der Folsäure?

 

Ich frage, weil das preisgünstige Multi für meine Frau zu 90% Beta Carotin ist.... Reichert sich das vielleicht in der Haut an?

 

Vitamin A (als 90 % Beta-Carotin und 10 % Acetat) (5.000 IE)

1500 mcg

Vitamin C (als Ascorbinsäure, Niacinamid- und Calciumascorbat)

500 mg

Vitamin D3 (als Cholecalciferol) (2.000 IE)

50 mcg

Vitamin E (als D-alpha Tocopherolsuccinat, D-alpha-Tocopherol) 

67 mg

Thiamin (Vitamin B1) (als Thiamin HCl)

75 mg

Riboflavin (Vitamin B2) (als Riboflavin-5'-Phosphat)

50 mg

Niacin (als Niacinamid und Niacinamid Ascorbat)

50 mg

Vitamin B6 (als Pyridoxin HCl, Pyridoxal 5’-Phosphat) 

75 mg

Folat (als L-5-Methyltetrahydrofolat-Calciumsalz)  

400 mcg

Vitamin B12 (als Methylcobalamin) 

300 mcg

Biotin

300 mcg

Pantothensäure (als D-Calciumpantothenat)

50 mg

Jod (als Kaliumjodid)

150 mcg

Magnesium (als Magnesiumoxid) 

100 mg

Zink (als Zinkcitrat, OptiZink™ Zinkmonomethionin)

25 mg

Selen (als Natriumselenit, SelenoExcell® Selenhefe, Se-Methyl L-Selenocysteine) 

200 mcg

Mangan (als Mangancitrat-, gluconat) 

2 mg

Chrom [als Crominex™ 3+ Chromium stabilisiert mit Capros Amlaextrakt (Frucht) und PrimaVie™ Shilajit]  

200 mcg

Molybdän (als Molybdän-Aminosäurechelat) 

100 mcg

Alpha Liponsäure 

25 mg

Bor (als Aminosäurenchelat)

3 mg

Cholin (als Cholinbitartrat)

20 mg

Inositol 

50 mg

Ringelblumenextrakt (Blüte) [standardisiert auf 5 mg trans-Lutein und 155 mcg trans-Zeaxanthin] 

11.12 mg

Lykopin [aus LycoBeads® natürlichem Tomatenextrakt (Frucht)]

1 mg

Natürliche gemischte Tocopherole (gamma, delta, alpha, beta)

20 mg

Apigenin

5 mg

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Hallo Thomas,

das mag sein, dann hat Dein Körper die Folsäure sehr gut methyliert. Nur kann das eben nicht jeder, daher kann Folsäure hier richtig Schaden anrichten, wenn besagtes Gen / Enzym schlecht ist. Wir haben ja nicht alle die gleichen Gene ;-) ...nur eine Schnittmenge...und dann isses auch nicht nur ein Gen. Ist immer eine Familie, soviel habe ich schon gelesen/gelernt. Der Mensch hat für viele Abläufe mehr als einen Weg. Insbesondere beim Thema Entgiftung, wo Methylierung auch sehr wichtig ist.

Aber nochmals Entschuldigung dafür, dass ich Folsäure und Methylfolat in die gleiche Schublade geschmissen habe und für kurzzeitge Verwirrung gesorgt habe ;-)

Wenn "Folsäure" im Blut gemessen wird, kann übrigens nicht unterschieden werden...wie so oft. Wobei IMD etwas neues anbietet wie bioaktives Folat...müsste mal schauen, was die da genau messen.

VG,
Robert

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Healing N. 59 Kommentare Angemeldet am: 27.08.2018

Der Teufel liegt wie immer im Detail. Ich kann mich den meisten Aussagen nur anschließen, insb. Vitamin E wurde in den letzten Jahren verteufelt aufgrund von zielgerichtet destruktiven Studien (Vitamin E erhöht das Risiko für Prostatakrebs beispielsweise).

Synthetische Alpha-Tocopherole in zu großen Mengen sind ein Problem (selbst wenn bswp. Tocotrienole mit dabei WÄREN kann ein zu "schlechtes" Verhältnis die Aufnahme von Tocotrienolen hemmen und dementsprechend ein Defizit erzeugen).

Syntethische Folsäure sollte im Optimalfall JEDER meiden (wie bereits erwähnt kann synth. Folsäure zu einem Defizit an Folat führen - paradox).

Bierhefe bspw. hat einen relativ geringen Anteil an B-Vitaminen, dennoch ist die Wirkung relativ groß, da der Körper natürliche Vitamine oftmals besser "verwerten" kann. D.h. ich benötige eine größere Menge an syntethischen Vitaminen, um den selben Effekt zu erreichen.

Ein weiterer wichtigter Faktor ist, dass die Mainstream-Medizin Vitamine isloiert betrachtet und dementsprechend oftmals destruktive Aussagen bzgl. der Einnahme Vitamine trifft (Vitamin D senkt die Funktion des Immunsystems und erhöht das Risiko für Herzinfarkte, Vitamin A wirkt "in zu hohen Dosen" sehr schnell toxisch, Vitamin E erhöht das Prostatakrebs-Risiko, Vitamin C verursacht Nierensteine, bestimmte B-Vitamine erhöhen das Risiko für Lungenkrebs, zu viele Antioxidantien erhöhen das Krebsrisiko etc.).

Wie oben erwähnt liegt der Teufel immer im Detail (und Details stehen leider nicht im Abstract einer Studie).

 

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Thomas V. 5660 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

zumindest habe ich mit ganz normaler folsäure, meinen homocysteinspiegel effektiv gesenkt. 

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Jean S. 554 Kommentare Angemeldet am: 12.03.2016

Aufgrund einer genetischen Disposition (»Enzympolymorphismus«) kann jede zweite Frau Folsäure nicht optimal in die wichtigste Transport- und Speicherform 5-Methyltetrahydrofolat (5-MTHF) umwandeln. Das Schlüsselenzym dabei ist die 5,10-Methylentetrahydrofolatreduktase (MTHFR). Eine Punktmutation an diesem Enzym reduziert die Enzymaktivität bei homozygot Betroffenen (10 bis 12 Prozent) um etwa 75 Prozent, bei heterozygoten Merkmalsträgern (circa 40 Prozent) um ungefähr 30 Prozent (13). Verschiedene Studien haben inzwischen gezeigt, dass Frauen mit Schwangerschaftskomplikationen beziehungsweise Frauen, die ein Kind mit einem Neuralrohrdefekt haben, häufiger homozygote Genotypen aufweisen und selbst heterozygote mit einem erhöhten Risiko behaftet sein können (14, 15, 16).

 

Bei der Bedarfsdeckung mit Nahrungsfolat ist es ohne Belang, ob ein genetischer Polymorphismus im Enzym MTHFR vorliegt. Erfolgt jedoch eine Supplementierung mit  Folsäure, ist die Umwandlung von synthetischer Folsäure zu 5-MTHF bei homozygoten und heterozygoten Trägern nur eingeschränkt möglich. Diese Personen profitieren optimal von der bereits bioaktiven Vitaminform 5-MTHF, die mittlerweile als Calcium-L-Methylfolat (Metafolin®) synthetisch herstellbar ist. Nachdem das wissenschaftliche Gremium der European Food and Safety Agency das von Merck entwickelte und patentierte Calcium-L-Methylfolat als sicher erachtet hat, wurde die Substanz von der Europäischen Kommission im März 2006 in die Richtlinien für Nahrungsergänzungsmittel und diätetische Lebensmittel aufgenommen.

Quelle:https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-112009/zu-folat-intensiver-beraten/

Liebe Grüße,

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

->Korrigiert:

Ich hole diesen Thread mal nach oben. Ich habe gestern etwas sehr interessantes von Ben Lynch erfahren/gerlernt:

Und zwar das der Mensch sich (im Ggs. zu Ratten, wo der Prozess 200x schneller abläuft) sehr schwer tut mit der Umwandlung von Folsäure zu (Methyl-)Folate und das ganz besonders, wenn man ein "langsamer Methylator" ist, was man an dem Gen MTHFR erkennen kann...sich aber auch mittels Fragen selbst herausfinden kann (Ich habe mit das Buch von Lynch bestellt...finde ich faszinierend...und packe die Fragen dann auch gern mal hier rein wenns interessiert).

Joch...er sagt: Schmeisst NEMS mit Folsäure in die Mülltonne und esst statt dessen viele viele leavy greens, also grüne Salate frisch :-/ ...oder drauf achten, dass im NEM Methylfolate benutzt wird. Das ist vollkommen ok weil kompatibel.

Weil, jetzt kommt der Clou: Folsäure ist ein Nachäffer von Folate, kann an den Folate Transportern der Zelle andocken, wirkt dann aber nicht wie Folate. Und wenn der Körper dieses Molekül nicht schnell genug wandeln kann, so erhöht sich der Spiegel im Blut und die Zellen bauen, wie beim Überangebot von Glukose, die Transporter zurück. Diesmal nicht für Glukose, sondern für Folate.

Konsequenz: Der Folate-Haushalt wird schlechter durch die Einnahme von Folsäure :-( ....nicht bei der Einnahme von Methylfolate. Das ist prima.

1. Wahnsinn wie komplex das ganze System Mensch mal wieder sein kann (hängt auch von den Genen ab).

2. Toll, dass sie auch im Bereich NEMs nicht sauber testen (wieso weiß man erst heute, dass Folsäure so langsam im Menschen abgebaut werden kann...wieso testet man nur an Ratten?).

Hat da schon mal einer was von gehört oder gelesen?...ich bin tierisch gespannt auf sein Buch "Dirty Gens", Tipp: was am 1.11.18 auch auf Deutsch raus kommt. Wird übersetzt.

Hier der Link zum Mike Mutzel (englisch) Interview:

https://www.youtube.com/watch?v=oelxNhiw9TQ

VG,

Robert

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Hallo Thomas,

ich hatte - zu meiner Schande - den guten Mann im Beitrag/Interview falsch verstanden, da ich den Fehler gemacht habe:

Methylfolate mit Folsäure gleich zu setzen. In meinem Hirn war das gleich. Das ist falsch!

Was Lynch sagt, ist: Schmeißt Folsäure in die Tonne und alles, wo es zugestzt wird. Sorry! Das war falsch gehört bzw. verstanden.

Methylfolate ist super.

Folsäure ist schlecht weil der Körper das erst "Methylieren" muss und das ist sehr langsam.

Habe ich erst korrekt durch das Buch verstanden, dass Folsäure in den einfachen Produkten etwas anderes ist.

Leider kann man Beiträge nicht korrigieren. Mal schauen, ob ich den gelöscht bekomme.

VG,

Robert

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Thomas V. 5660 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

was denn nun robert. erst schreibst du methyl-folat wird kaum umgesetzt. einen bericht weiter soll man auf methyl-folat setzen und nicht auf folsäure.

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