Forum: Gesundheit - Verknöcherung der LWS

0 Lesezeichen
Seite
Anzeigen pro Seite
Caddel 1124 Kommentare Angemeldet am: 12.10.2018

Mein Hund hat eine verknöcherte LWS. Zwei Bandscheiben sind praktisch weg. Die LWS sieht aus wie ein Knochen. Die Dame ist 5 Jahre, 43 cm und 18 kg.

Nun die Frage, was kann ich tun um diesen Prozess zu verlangsamen? Hier geht's um Arthrose und Entzündung. Wahrscheinlich hatte sie einen Unfall. Schmerz zeigt sie nicht, aber Inkontinenz.

Sie bekommt Vitaminpaste, Omega 3  1 TL. Naßfutter nur mit Fleisch,Innereien, Gemüse und etwas Trockenfutter mit Kartoffel oder Reis fürs Training, Spiel.

Wie wäre es mit MSN, Grünlippenmuschel?

Noch irgendwelche NEMs?

Muskelarzt hat sie gut und Bewegung 2 Std am Tag Walking.

LG, Caddel

3 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Carina 19 Kommentare Angemeldet am: 23.10.2020

Hallo Caddel,

ja, kannst MSM, Grünlipp, Teufelskralle probieren, aber eine Spondylose ist immer fortschreitend und kann eigentlich nicht aufgehalten werden. Ich würde tatsächlich auch klassische Schmerzmittel geben, an schlechten Tagen. Die sind ja dann meist auch entzündungshemmend. 

Ansonsten hilft hier Muskelentspannung mittels Wärme, Massagen sowie - machst Du ja bereits - kontrollierte Bewegung. Ziel: Muskelerhalt, Propriozeption. Da die Nerven schon insoweit angegriffen sind, als dass der Hund inkontinent ist, wäre auch Reizsetzung an der Hintergliedmasse/Pfoten empfehlenswert: der Hund sollte unterschiedliche Untergründe laufen, du kannst ihm die Hinterbeine mit einer Wurzelbürste ausstreichen, öfter mal in die Schwimmhäute der Pfoten kneifen. Es gilt, die unweigerlich auftretende Ataxie der Hintergliedmasse zu verlangsamen.

Darf ich fragen, welche Rasse? evtl. kupiert?

Achso: auch wenn's richtig sch... aussieht: an Regentagen Mantel drauf! Und den Hund möglichst nicht in zu kalten Räumen oder Auto für längere Zeit belassen.

Gute Besserung

Carina

1 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Caddel 1124 Kommentare Angemeldet am: 12.10.2018

Hi Carina, danke für Deine Tipps laughing.

Inkontinenz ist wieder weg, sie träufelt nur noch minimal und auch nicht immer... Ich glaube die Inkontinenz war Blasenunterkühlung, da sie viel getrunken hat. Aber nächsten Tag war im Blut nix zu erkennen.

Sie bekommt nun täglich eine Heizdecke und danach Massage. Die Muskeln sind bretthart, der Rücken an der LWS nach oben gedrückt. Was soll ich sagen! Nach der Wärme verhält sich mein Hund wie ein Pubertier. Hört nicht mehr, will Rennen und macht riesen Sprünge. Alles was sie nicht soll... 

Eine Spongylose ist es nicht. Eher eine entzündliche Arthrose durch die Reibung der nicht vorhandenen Bandscheiben und dadurch wächst der Knochen weiter. 

Sie hat wohl eine Schilddrüsenunterfunktion und dadurch evtl. auch das Träufeln? Oder durch die harten Muskeln die den Nerv abklemmen?

Möchte ich Blutabnehmen lassen (geht gut bei ihr) und ein paar Blutwerte prüfen, um zusehen ob noch Luft nach oben ist Zink, Vit D, Magnesium, Selen, Jod, Gesamteiweiß.

Besonders Vit D und Omega 3 hemmen Entzündungen. Im Futter ist schon einiges drin, schauen wir mal ob es genug ist....

Die ganze Sache erinnert mich an Strunz im Rollstuhl, wo ihm beide Knie operiert werden sollten. Naja trotzdem lief er etliche Triathlon.

Nelli zeigt kein Schmerz. Ab und an sieht sie müde aus. Gassi geht sie immer gern und lang. Wandern mit ihr in den Bergen 5 Std. Geht alles. Nach dem Röntgenbild könnte sie es garnicht... Sie hat ordentlich Muskelatur. Ein Kraftklotz.

Ich bin mir so unsicher ob ich Schmerzmittel geben soll. Soll sie bekommen wegen Entzündungen.

LG, Caddel

2 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Caddel 1124 Kommentare Angemeldet am: 12.10.2018

PS: sie ist ein rumänischer Mischling. Keine Ahnung was drin ist. Tippe auf Husky, Schäferhund, Terrier tongue-out

Der Schwanz ist kurz, besitzt aber eine Spitze ohne Knochen, daher denke ich ist nicht kopiert. Könnte eine Rasse mit Stumelrute sein z.B. Australien Cattle Dog, Deutscher Stumpfer etc..

Sie ähnelt sehr dieser Rasse. Das obere Bild:

http://www.ziegenhof-stumpf.de/hof/huetehunde.php

LG, Caddel

2 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Reinhard B. 4 Kommentare Angemeldet am: 07.05.2020

Hallo,

Wenn du mal etwas Zeit mitbringst, kannst du dir einen etwas längeren (1:43h) Youtube Vortrag zu dem Thema zu Gemüte führen.
Du findest ihn wenn du in das Suchfeld: "Gelenkschmerzen beim Hund" eintippst.

Zu meinem Hintergrund:
Ich bin selbst kein Hundebesitzer, führe aber den Hund des Nachbarn ca. 4 mal die Woche vormittags Gassi, d.h. er ist mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und auch ein bisschen "mein" Hund. Es ist ein Elo/Samojeden Mix (17 kg), Also reichlichst Fell und viel Energie.

Problem.
Möglicherweise durch den Rasse-Mix begünstigt sind immer mal wieder Gelenk-Probleme aufgetaucht, die sich dann in einem Hinken vor allem am rechten Vorderbein bemerkbar gemacht haben. Zu allem Überdruss ist auch ein Teil vom Karpal-Gelenk abgesplittert, welches operativ entfernt werden musste.
Der Heilungsprozess lief leider sehr zäh.

Bei meinen Recherchen im Internet bin ich dann u.a. auf oben erwähnten Vortrag der LMU München gestoßen. Besonders das multimodale Therapie-Konzept und die vielen Tipps (z.B. kein "Kaltstart") hat mich angesprochen.

Um nicht den Rahmen zu sprengen möchte ich nur auf die Nahrungsergänzung eingehen.
Das Produkt wird im Video erwähnt.
Es besteht aus 3 Bestandteilen.
- Omega-3.
- indischer Weihrauch
- UC-II.
Indischer Weihrauch mag etwas esotherisch klingen, hat aber in wissenschaftlichen Studien gute Ergebnisse gezeitigt (siehe Abbildung im Video).
UC-II ist ein nicht-denaturiertes Kollagen also naturidentisch.
Die Wirkungsweise - etwas laienhaft und verkürzte dargestellt - geht so:
Durch ruckartige Bewegungen kann es zu Knorpel-Absplitterungen kommen. Diese rufen eine (gewünschte) Entzündung hervor und werden durch körpereigene Prozesse entfernt. Leider ist es in der Folge so, dass das Immunsystem auch gesunden Knorpel angreift, was zu ständigen Entzündungen und Knorpelabbau führen kann.

Verhindert wird das durch die orale Einnahme von UC-II. Damit soll das Immunsystem trainiert werden, den gesunden Gelenkknorpel nicht anzugreifen.
Die Wirkung stellt sich natürlich nicht von heute auf morgen ein. Auf das Thema komme ich gleich noch zurück. D.h. wenn nach spätestens 60 Tagen keine Besserung eintritt, dann wirkt in dem speziellen Fall UC-II leider nicht.
Interessanterweise ist die Dosis unabhängig von der Größe des Hundes. Also egal ob ein 2 kg Rehpinscher oder ein 90 kg Boerboel. Es ist immer ein Drop/Tag. Kosten < 1 Euro/Tag. Muss leider immer verabreicht werden.

Wann ist mit einer Besserung zu rechnen?
Ich hab eine Tabelle angelegt und mir die gerade nochmal angeschaut.
Die Tabelle besteht aus 7 Spalten.
- Datum,
- welche Gassirunde (Wald, Wiese, nur um die Häuser ziehen),
- Bein beim Spaziergang entlastet?,
- Anlaufprobleme?,
- Gangbild,
- Energie-Level (Bewegungsdrang/Lauffreude),
- Sonstige Bemerkungen (z.B. Witterung).

Zur Beurteilung hab ich die Noten 1-10 vergeben (1 = sehr gut, 10 = sehr schlecht) und von 2 Nachbarn noch gegenchecken lassen (Röntgengerät und Trittplatten hab ich natürlich nicht).

Das Ergebnis in Kurzform:
- nach ca. 1 Woche kein Entlasten des Beins mehr (Note 1)
- In der 3. Woche sind die Anlaufprobleme deutlich zurückgegangen (Note 2-3)
- in der 5. Woche waren alle relevanten Werte auf 1 (bis auf Energie-Level abhängig von der Tagesform und Witterung).

Ein Aspekt spielt ggf. auch ein Rolle. Die Jahreszeit. Der behandelnde Arzt in der Tierklinik meinte, dass Gelenkbeschwerden im Winter häufiger auftreten wie in der warmen Jahreszeit.

Wie dem auch sei. Gute Besserung für deine Fellnase.

V.G.
Reinhard

3 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Uliginosa 459 Kommentare Angemeldet am: 21.07.2019

UC-II - das müsste dann doch auch bei Menschen funktionieren?

Danke für den Tip, Reinhard! smile

Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Reinhard B. 4 Kommentare Angemeldet am: 07.05.2020

Hallo,

Richtig. In der Tat findet UC-II auch in der Human-Medizin Anwendung.
In der Tiermedizin u.a. auch bei Katzen und Pferden.
UC-II ist relativ neu aber nicht ganz neu.

Um etwas Wasser in den Wein zu schütten (siehe auch Video):
Was man mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erreicht, ist eine Rückbildung des verloren gegangenen Knorpels. An der Stelle muss man realistisch bleiben und z.B. auf Fortschritte in der Stammzellen-Therapie hoffen.

Im Gutfall werden die unerwünschten Entzündungen am gesunden Gelenkknorpel unterdrückt und damit einhergehend weiterer Knorpel-Abbau incl. Schmerzen verhindert. Das ist doch auch schon ganz erfreulichlaughing.

Bei "meiner" Fellnase hat das offensichtlich ganz hervorragend funktioniert. Komme gerade von der Gassi-Runde wo er sich wieder mal richtig ausgetobt hat. Ich bin immer wieder erstaunt über die manische Energie, die in dem "Fellknäul" steckt. Wenn ich mir demgegenüber vor Augen führe wie er im Frühjahr mit Schmerzen durch die Gegend gehinkt ist ... .

Auf Anraten des Tierarztes soll er übrigens nicht mit Hunden herumtollen, die deutlich schwerer sind wie er selbst, weil die Kräfte beim Zusammenstoßen zu groß werden können. Also Rottweiler, Dogo Corso, Mastiffs und dgl. sind tabu.

Noch ein Wort zu Boswellia serrata (klingt besser wie indischer Weihrauch wink).
Die Bestandteile (UC-II, Omega-3, Boswellia serrata) kann man natürlich auch getrennt geben.
Bei Boswellia muss man allerdings auf die Dosierung achten. Es sollen ja nicht alle Entzündungsreaktionen im Körper grundsätzlich runtermoduliert werden. Deswegen ist es für mich von Handling her einfacher, alles in einem Drop zu geben.
Vermutlich kann man individuell - wenn man sich Mühe gibt - eine bessere Dosierung finden wie die "one-size-fits-all" Variante.

Ein letztes Wort zu den Schmerzmitteln.
Ich bin kein Gegner von Schmerzmitteln. Im Akutfall sind sie sicher sehr hilfreich auch aufgrund der abschwellenden Wirkung. Zudem mögen sie gerade im Anfangsstadium die Ausprägung schlechter Bewegungsmuster auf Grund von Schmerzvermeidung verhindern. Nur als Dauermedikation haben sie doch beträchtliche Nebenwirkungen.

Da halte ich es doch eher mit den Stellschrauben: Ernährung + zielgerichtete sprich abhängig vom Krankheitsbild richtig dosierte Bewegung evtl. unterstützt durch Physiotherapie.

V.G.
Reinhard
p.s. lies dir gerne auch andere Meinungen (Hundebesitzerinnnen/-besitzer, Tierärzte) zu dem Thema durch. Die Rezensionen, die ich gelesen habe, waren i.A. recht positiv. Wenn allerdings manche von einer Besserung nach 2-3 Tagen berichten, dann hat das m.E. weniger mit UC-II zu tun.

4 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Carina 19 Kommentare Angemeldet am: 23.10.2020

Hallo Reinhard,

als ehem. Hundephysiotherapeutin finde ich Deine Ausführungen sehr interessant! Werde da auch mal weiter recherchieren. 

@ Caddel: die kupierte oder verkümmerte Rute ist tatsächlich ein "begünstigender Faktor" für Wirbelsäulenerkrankungen. Denn man kann davon ausgehen, dass die Verkümmerung an der Rute sich quasi fortsetzt, so nach dem Motto "Gott weiss viel, aber der Nachbar weiss alles", wenn Du verstehst, wie ich das meine ;-) Und, natürlich auch ganz wichtig und gültig in der Humanmedizin: Muskeln können ein Gelenk ersetzen bzw. entlasten. Je mehr der Hund also kontrolliert (kein Ballspielen oder Toben mit Artgenossen) bewegt wird, desto besser. Vorausgesetzt natürlich, er ist einigermassen schmerzfrei in der Bewegung. 

VG

Carina

2 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Caddel 1124 Kommentare Angemeldet am: 12.10.2018

Danke ihr Beiden und vorallem Reinhard für Deine vielen Zeilen und Erfahrungen.

Ich weis natürlich, dass sich nix zurück bildet. Dr. Strunz schreibt aber, dass Knorpel sich aufbauen kann z.B. Prolin, Gelatine. Ob das nun bei den Bandscheiben klappt, keine Ahnung. Aber auch wenn die sind praktisch verkapselt.

Heute gehen wir noch zu einer Tierheilpraktikerin und beim Tierarzt machen wir ein bischen Bluttuning wink. Fein, dass der mitmacht.

LG, Caddel

1 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Caddel 1124 Kommentare Angemeldet am: 12.10.2018

Studie hierzu und der Gesamteiweißwert ist mittel:

https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://shop.apotal.de/getLmivPdfForProduct%3Fpzn%3D11637410&ved=2ahUKEwiEu_mvmMLzAhX1_7sIHccoCpcQFnoECCwQAQ&usg=AOvVaw06huMjmchLglaEYp8ZvKhP

Mein Hund hat ein Gesamteiweiß g/dl:

5,9 Range 5 - 7,1 bzw. 7,4. Schlangen haben 11.

Die Dame bekommt ca. 3,5g je Kg/KG!!! und in der Range ist sie knapp unter der Hälfte. Wäre bei Strunz ca. 7,4 - 7,5. 

Entweder sie gleicht seid 2 Jahren ihren Straßenköttermangel aus (Fell wurde erst vor 1/2 Jahr gut!) oder sie bekommt ZUWENIG Eiweiß um auch Knorpel/Hormone zubilden. 

Laut Futtermittelhersteller müsste es genug sein! Nun ja.... Viele Hunde werden krank... Da stellt sich mir die Frage ob es reicht. Streß hat sie nicht evtl. durch die Schmerzen? Aber die sind wenn dann nur sehr leicht bisher.

Interessant wie unterscheidlich die Werte bei den Tiergattungen sind Haushuhn nur 3,5.

LG, Caddel

2 Personen gefällt dieser Kommentar Diese Funktion steht nur mit einem Forum-Account zur Verfügung.
Seite
Anzeigen pro Seite
Copyright © 2013-gegenwärtig Magento, Inc. Alle Rechte vorbehalten.