Forum: Infektion & Prävention - Bakterien und Pilze im Darm - News v. 12.04.2018

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:-) 6506 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Dr. Strunz beschreibt in der News die positiven Effekte von Bewegung auf das Mirkrobiom.

So weit, so gut. Doch wenn man die zu Grunde liegende Studie liest, erkennt man schnell, dass auch hier eine Differenzierung nötig ist; viel hilft nicht viel.

"Low intensity exercise can influence the GIT reducing the transient stool time and thus the contact time between the pathogens and the gastrointestinal mucus layer [5]. As a consequence, it seems that exercise has protective effects, reducing the risk of colon cancer, diverticulosis, and inflammatory bowel disease [47]. In addition, even in the presence of high fat diet, exercise may reduce inflammatory infiltrate and protect the morphology and the integrity of the intestine [48]. High fat diet, accompanied with sedentary behavior, leads to increased villi width due to plasmacytoid and lymphocytic infiltrates. Exercise prevented these morphological changes by reducing cyclooxygenase 2 (Cox-2) expression in both proximal and distal gut. Conversely, it appears that endurance exercise determines a variation in the GIT due to the reduction of the splanchnic blood flow, as much as 80% of basal levels, resulting in toxicity effects [47, 49]. This reduction depends on the increase of arterial resistance in the splanchnic vascular bed, secondary to augmentation of sympathetic nervous system input [47]. Prolonged exercise also determines an increase of intestinal permeability, compromising gut-barrier function and resulting in bacterial translocation from the colon [47, 50]."

Niedrig-intensive Bewegung kann demnach einen positiven Effekt auf das Mikrobiom ausüben, weil die Verweilzeit des Nahrungsbreis im Darm reduziert wird und schädliche Stoffe (Pathogene) weniger Kontaktzeit zum (Ein)Wirken) haben. Das wirkt sich unterm Strich positiv auf das gesamt Mikrobiom aus.

Aber! Ausdauertrainingkann die Durchblutung des Bauchraumes (und damit des Verdauungstraktes) reduzieren und damit zu toxischen effekten führen. Das wirk sich sicher nicht positiv auf das Mikrobiom aus.

Längeres Training kann darüber hinaus zu einer Erhöhung der Darmdurchlässigkeit führen. Dadurch wird die Darmbarrierefunktion beeinträchtigt und es kann zu einer bakteriellen Umsiedlung aus dem Dickdarm führen.

Man sollte sich wieder einmal klar machen WAS man aus WELCHEN Gründen macht. Keine Intervention ist uneingeschränkt positiv. Erst Recht nicht, wenn man sie ins Extreme steigert.

 

LG,
Thorsten

 

PS: Wer die Originalstudie nicht im Englischen lesen mag, kann sich Textpassagen auch gerne in "DeepL" kopieren und übersetzen lassen. Die Übersetzungsergebnisse sind überraschend gut.

 

 

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Christine S. 650 Kommentare Angemeldet am: 27.09.2017

Man kann absolut alles bis ins Unendliche ausdifferenzieren. Hilft aber wenig, verwirrt eher.

Der Ausgangspunkt heute ist doch eher der, dass die meisten Leute zu wenig Bewegung kriegen! Außerdem, wer sich mit Strunz eingehend auseinander setzt, der weiß, dass seine allgemeine Empfehlung lautet: "30min täglich leicht, locker, lächelnd laufen".

Vor dem Hintergrund sehe ich keine Notwendigkeit vor dem "zuviel" zu warnen. Aber sicherlich gibt es Leute, die das brauchen, weil sie immer gleich alles übertreiben. Man geht da ja auch gerne von sich aus.

Welche Bücher von Strunz hast du eigentlich schon gelesen, Thorsten?

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Christine S. 650 Kommentare Angemeldet am: 27.09.2017

Naja, "empfiehlt" würde ich nicht sagen, zumindest nicht als Gesundheitsmaßnahme, eher als mentale Herausforderung....

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Andrea W. 588 Kommentare Angemeldet am: 06.09.2017

Das einzige, was Dr. Strunz nicht mal in Erwägung zieht sind Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht bewegen können. Keinen Sport machen können.

Dann haben diese armen Menschen bei seinen Thesen in jeder Hinsicht einfach die A-Karte gezogen.  

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admin 406 Kommentare Angemeldet am: 14.06.2004

Bei mir ist es so:

Weil für mich der Sport/die Bewegung wichtiger ist, nehme ich in Kauf, dass u.U. der restliche Tag gelaufen ist, ich Ruhe brauche, Zeit für mich.

Es gibt Menschen, für die sind sogar Begegnungen mit anderen Menschen anstrengender als Sport.

Menschen mit chronischen Erkrankungen haben oft nicht die Energie, die andere haben, so wie ich seit längerer Zeit.

Wenn die Energie nicht reicht, dann muss ich Prioritäten setzen, was ich tu. Ich habe mich darauf eingestellt, weniger Energie als andere Menschen zu haben.

Wenn ich Begegnungen mit Menschen habe oder bei anderen Beschäftigungen, bekomme ich oft die  Rückmeldung, wie energiereich ich bin, sie bewundern mich. Ich gebe meist Alles, stelle mich auf die Menschen ein. Das ist natürlich auch anstrengend. Dann geht manchmal danach auch nichts mehr.

Wenn mir Alles zu viel wird, dann überprüfe ich meine Aktivitäten, mich, was ich ändern kann, damit es Ausgeglichener wird, damit ich mehr Sport/Bewegung haben kann, weil mir das wichtig ist.

Andrea@ Wie sieht es mit Deiner Energie für andere Tätigkeiten aus?

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Frutext 202 Kommentare Angemeldet am: 25.11.2017

"Das einzige, was Dr. Strunz nicht mal in Erwägung zieht sind Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht bewegen können. Keinen Sport machen können."

Seine Empfehlung ist erst mal: 30 Minuten Bewegung pro Tag. Heißt eigentlich nur: jeden Tag bewegen. Wenn man keinen Sport machen kann (wirklich gar keinen?) kann man vielleicht eine Form von Bewegung finden, die möglich ist? Von Spazierengehen bis z.B: Aqua-Jogging geht oft vieles, auch wenn laufen nicht geht. Beim Marathon bewundere ich immer die Rollis (nennen sich selbst so)-also Rollstuhlfahrer.

Also zwischen dem hier angesprochenen Marathon (den Strunz, wenn ich das richtig sehe, nicht empfiehlt, sondern für den er Tipps gibt (ziemlich gute übrigens), nur für die, die den langen Lauf selbst wählen) und wirklich gar keiner Bewegungsmöglichkeiten liegt doch möglicherweise noch sehr viel. Insofern bietet Strunz doch für sehr sehr viele Menschen einiges an. Dass das evtl. für eine kleine Gruppe, die wirklich zu keinerlei Bewegung fähig ist, nicht geht, entwertet das aber nicht, oder? 

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Christine S. 650 Kommentare Angemeldet am: 27.09.2017

Herzlichen Dank, Stefan, so sehe ich das auch.

Zur "Energie für Bewegung" (Andrea, Minze): Jep, ich weiß was ihr meint! Ich denke das ist dann der Fall Mitochondriopathie! Es ist richtig, dass manche Grenzfälle eben bei den "allgemeinen Richtlinien" vom Doc hinten runter fallen, dass sind z.B. die, die nicht einmal abnehmen wenn sie nichts mehr essen, und die, die nicht einmal einen Spaziergang bewältigen. Hab ich beides im direkten Umfeld. (Oder die, bei denen Vitamin D Substitution nach hinten losgeht.)

Aber "Sie haben Läuse und Flöhe" trägt ja auch dieser Fälle Rechnung. ;-)  Es kann ich niemals einer alles wissen, leider, da kommt wieder Eigenverantwortung ins Spiel, und zum Glück gibt es ja auch noch andere Quellen!

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Hallo Stefan,

>Ich kann nur empfehlen, mal ein paar seiner Buecher zu lesen. Gilt besonders fuer Thorsten St. und Robert K.

Ich habe, glaub ich, 6 Bücher vom Doc im Regal stehen und auch mehrfach gelesen.

Für mich macht es keinen Sinn, zu sagen: Ach das meint der jetzt doch gar nicht so, weil im Buch X für 12 Jahren hat er Y geschrieben. Nenene, so funktioniert die Welt nicht. Jedenfalls nicht in meinen Augen.

Was der Doc leider gern macht ist: Wichtige Inhalte weglassen, um eine Aussage schöner da stehen zu lassen, wie hier die Geschichte mit dem Leaky Gut bei zu hoher Anstrengung (ich hatte auch irgendwann in den letzten Monaten die Studie dazu mal in der Hand).

Noch ein Beispiel: Low Carb bzw. Keto und Krebs. Klappt bei Ratten 1A, warum? Weil bei Ratten der Blutzuckerspiegel weitaus dramatischer abfällt, wenn die keine Glukose kriegen. Passiert aber eben beim Menschen nicht, denn da springt bei uns sofort die Leber an wegen dem Glukagon-Impuls. Blöd...könnte man fairerweise aber auch schreiben ;-) (macht dann in dem Fall eben Chris Michalk)

Nein, wenn man eine Aussage tätigt, dann muss die auch so für sich stehen können. Und nicht 1000fach uminterpretiert werden oder whatever. Wenn ich sage: Esst keine Carbs, dann kann man nicht auf der anderen Seite sagen...ach der meint doch nur Zucker. Dann bitte auch so schreiben. Mir ist das inzwischen klar, was der Doc meint, denn er hat dazu mal Stellung bezogen. Aber wissen das auch alle?

VG,

Robert

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Hallo Stefan,

ich gebe Dir Recht, diese News kann man auch absolut so lesen, dass sie den Durchschnittsmichel dazu bewegen soll, sich endlich mal regelmässig zu bewegen. Die Frage ist, liest der hier mit ;-) ...aber ein anderes Thema.

Ich hatte die News stark auf mich bezogen und mein (inzwischen geheiltes) Leaky Gut Problem. Denn ich habe es im Leben ganz gern mit dem Sport übertrieben...und dann dem Körper auch nicht ausreichend Lego-Bausteine in Form von Eiweiß gegeben, damit er auch gescheit was aufbauen kann. Aber Dummheit schützt vor Strafe nicht, insbesondere nicht der menschliche Körper ;-)

Aber zugegeben, das war sehr Ich-Bezogen. Nur wenn man dann wieder liest, was man über die Jahre so alles falsch gemacht hat...und dachte, alles richtig zu machen...

VG,

Robert

 

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Christine S. 650 Kommentare Angemeldet am: 27.09.2017

"es geht doch gar um einen warnenden Zeigefinger oder Drohmedizin."

Komisch, kommt mir bei dir auch so vor! Eigentlich kommst du mir vor wie ein Strunz-Hasser, und ich bewundere dich für deine Leidensfähigkeit, denn du verbringst ja viel Zeit in diesem Forum. (Das widerspricht deiner Einstellung, Leute nicht unterstützen zu wollen, denen du eigentlich nicht zustimmst. Vielleicht doch andere Motivationen dahinter? Oder eben der stete Tropfen, der die Menschheit vor dem bösen Dr. Mabuse - äh, Strunz - bewahrt? ;-) )

Anyways - zum Erwachsenwerden gehört es dazu, zu lernen, sich mit einem Hammer nicht auf die Finger zu hauen, die eigenen Grenzen beim Alkohol kennenzulernen, und wer anfängt Sport zu machen wird früher oder später wohl auch mal zu viel Sport machen, sich Infektionen einhandeln etc. pp. (ist mir selbst auch schon passiert)

Immer gilt es, die für sich richtige Grenze zu finden! Und das eigentlich mit allem im Leben.

Aber erstmal motiviert Dr. Strunz doch dazu - entgegen den weit verbreiteten Gepflogenheiten - , regelmäßige Bewegung in sein Leben einzubauen, sich besser zu ernähren und für die Lücken NEM zu nehmen. Er wird nicht müde, darauf hinzuweisen, wie individuell der Bedarf jeweils ist. Er liefert Ansätze - machen muss jeder selbst. Ich bin mir sicher, dass er weiß, dass seine Erkenntnisse nicht der Weisheit letzter Schluss sind.

Missverstehen kann man immer etwas. Die Frage ist eben, hatte man selber das Brett vorm Kopf oder stand Dr. Strunz daneben, als du schon nicht mehr konntest, und hat dich angetrieben, weiter zu laufen??

E i g e n v e r a n t w o r t u n g.

Absolut niemand kann dir abnehmen, selber zu beurteilen, was du brauchst und was dir schadet. Denn absolut niemand kann so gut in deinen Körper hinein gucken wie du selbst. Ein Labor, klar, für einzelne Blutwerte. Aber selbst dann gibt es noch viele Dinge, die nicht erfasst werden.

Natürlich gibt es Leute, die gleich immer alles übertreiben. Und wie ich schon mal schrieb, man schließt ja gern von sich auf andere, das ist menschlich. Aber vielleicht ist dieses Forum nicht gerade voll von diesen Leuten. ;-)

K o n t e x t.

Ohne den wird's nicht gehen - denn die eine Wahrheit gibt es nicht, es gibt so viele Wahrheiten wie es Menschen gibt. Auch, ja, wenn wir uns das manchmal wünschen würden, dass der Papa oder der liebe Gott oder der Onkel Doktor kommt und genau sagt was richtig ist.

Und ja, man kann's halt nicht jedem recht machen.

Wenn nur das ständige "dagegen" und "oh weh" hier nicht bald überwiegen würde.... mir geht's halt auf den Keks.

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