Forum: Infektion & Prävention - Persönliches Risiko eines schweren Verlaufs

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Hallo in die Runde,

wenn man auf der einen Seite die durchaus vorhandenen Risiken einer Impfung betrachtet, so muss man auch auf der anderen Seite sein persönliches Risiko sehen, den eine Erkrankung an COVID-19 mit sich bringen kann.

Dazu habe ich heute von einem meiner liebsten Lehrer, Ben Bikman, eine tolle Studie vorgetragen bekommen:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34615619/

"Titel: Possible Involvement of Adipose Tissue in Patients With Older Age, Obesity, and Diabetes With Coronavirus SARS-CoV-2 Infection (COVID-19) via GRP78 (BIP/HSPA5): Significance of Hyperinsulinemia Management in COVID-19"

Diese zeigt einige biochemische Mechnismen auf, die es dem Virus ermöglichen, leichter in eine Zelle zu kommen. Konkret geht es um GRP78. Und  dass der Körper zu viel GRP78 bildet, liegt an zu hohen Insulinspiegeln. Es wird ganz genau dieser Zusammenhang aufgezeigt.

Das erklärt, warum Diabetes T2 in all seinen Facetten bzw. Insulinresistenz eine so oft vorkommende Vorerkrankung von Patienten mit schwerem Verlauf oder gar mit Tod ist.

Finde ich extrem spannend, dass nun auch die biochemischen Hintergründe erforscht werden, dank solchen Wissenschaftlern wie Ben Bikman. Geradezu lächerlich ist, dass Ben auf Instagram nur von "the virus" sprechen kann, da sonst sein Beitrag zensiert wird.

Ich denke, dass wir in diesem Faden alle Risiken zusammentragen können. Ein paar fallen mir spontan noch ein:

  • schlechter Omge3-Status
  • schlechter Vitamin D- Status
  • schelchter Schlaf
  • schlechtes Aminogram mit schlechtem Gesamteiweis
  • schlechte Versorgung mit Vitamin A
  • schlechter Selen- oder Zinkspiegel

Und auf Basis der Daten aus England muss man feststellen, dass Alter über 50 ein Risikofaktor ist.

VG,

Robert

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GregP 516 Kommentare Angemeldet am: 23.10.2013

Hallo Robert,

das Virus an für sich ist ja nicht das Problem, sondern wie der Körper mit dem Virus umgeht, wenn es denn im Körper aufschlägt. Problem ist das Immunsystems und nicht das Virus. Das bedeutet, dass wir unser Immunsystem in die Lage versetzen müssen, mit dem Virus klar zu kommen, es zu attackieren.

Unsere Immunzellen sind im Körper ständig unterwegs und greifen in der Regel Viren an, bevor sie Schaden anrichten können. Wird der Feind erkannt, wir erst eine Entzündung, MIT HILFE VON (Pro-)entzündlichen BOTENSTOFFEN - in Gang gesetzt. D.h nicht das Virus löst die Entzündung aus, sondern die Reaktion unseres Immunsystems. Das ist ein ganz wichtiger Punkt den wir verstehen müssen.

@ Botenstoffe/Zytokine übermitteln Informationen zwischen Zellen und bewegen damit Zellen zum handeln.

Sobald diese erste Reaktion durch ist, kommen unsere Fresszellen zum Einsatz, die zerstörtes Gewebe abtragen. Natürliche Killerzellen, unsere erste Abwehrlinie, töten alles was nicht zu uns gehört. Wenn jetzt Fress- und natürliche Killerzellen ihre Arbeiten beendet haben, beginnt der Reparaturprozess. Das alles geschieht jetzt mit Hilfe von anti-entzündlichen Botenstoffen.

Diese Balance zwischen anti-entzündlich und pro-entzündlich gilt es zu halten. Ist diese nicht gegeben, kommt es bei einem einfachen CoronaVirus zu einer Fehlleitung des Immunsystems. Das Virus dockt bei einer Infektion auf der Oberfläche von Körperzellen an einen Rezeptor an, der - in seiner normalen Funktion - das Immunsystem in Richtung anti-entzündlich lenkt. Dadurch verliert der Rezeptor seine Funktion. Das ist dann der Punkt, an dem dass Fass überläuft.

KOMMT ES ZU EINER INFIZIERUNG MIT DEM VIRUS UND ES WERDEN MEHR PRO-ENTZÜNDLICHE UND WENIGER ANTI-ENTZÜNDLICHE ZYTOKINE PRODUZIERT, KOMMT ES ZUR FEHLLEITUNG. JE NACHDEM WIE GROSS DIESES UNGLEICHGEWICHT IST, SPRICHT MAN VON EINER LEICHTEN BRISE, EINEM STURM ODER EINEM HURRIKAN. EXTREMFALL TOD. DAS HEISST, DIESER ZYTOKINSTRUM RESULTIERT AUS DER ENTZÜNDUNG UND NICHT AUS DEM VIRUS.

Bei einer Fehlleitung des Immunsystems, bombardiert das Immunsystem den Organismus mit Zytokinen. Das kann nur passieren, wenn im Körper mehr (pro-)entzündliche Botenstoffe (Zytokine) als (anti-)entzündliche Botenstoffe existieren. Das gilt übrigens auch für SARS-COV 1 und MERS.

Hab ich z.B. zu viel Omega 6 und wenig Omega 3, dann bin ich (pro-)entzündlich und in einem chronischen Entzündungsprozess. Deswegen ist das Verhältnis 3:1 (o6/o3) soooooooo wichtig. Und nicht 17:1= deutscher Wert

Vitamin D als Beispiel hält Immunzellen wie die großen Fresszellen davon ab, bei einem vitralen Angriff, pro-entzündliche Zytokine freizusetzen. 

Magnesium unterstützt wiederum Vitamin D usw. Es kommen Selen, Zink und andere Stoffe dazu. 

Somit wird das Virus für Menschen gefährlich, die bereits chronische Entzündungen im Körper haben und wie wir wissen, wird das Immunsystem nur bei chronischen Entzündungen fehlgeleitet. In diesem Entzündungsprozess befindet sich nun mal der große Teil der Bevölkerung. Das Schlimme dabei ist, viele wissen es nicht mal, dass die Entzündung (z.B. hoher Insulinspiegel) im Körper Party feiert. Dazu gehören aber auch Blutdruck, MS, Schlaganfälle, Diabetes und alle anderen Zivilisationskrankheiten. Deswegen sollten wir das Problem nicht nur auf einen Faktor reduzieren.

Auch Grippetote unterliegen dem selben Prozess. Ein Grippevirus hat Erfolg, weil all das oben Geschriebene eintritt. 

Ursachen:

- Westlicher Ernährungsstil

- Mangel essentiellen Mikronährstoffen

- Zufuhr von Zucker und schlechten Fetten

 

Alles nachzulesen bei Dr. Nehls. Schlüssig !!!

Gruss

Greg

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St. W. 1315 Kommentare Angemeldet am: 06.10.2019

"Und auf Basis der Daten aus England muss man feststellen, dass Alter über 50 ein Risikofaktor ist."

Also, den Risikofaktor kann jeder selbst "ausschalten" - sofern er will ;-)

Nein - Spass beiseite - lassen die Daten die Aussage zu, dass es einfach das Alter ist? Oder haeufen sich eben die anderen Risiskofaktoren mit zunehmendem Alter?

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Uliginosa 459 Kommentare Angemeldet am: 21.07.2019

Natürlich häufen sich die Risikifaktoren mit zunehmendem Alter. Über 50 Jahre Fehl- und Mangelernährung zusammen mit anderen Lebensstilfaktoren fordern natrüclih ihren Tribut, wie wir alle wissen.

Und man kann selber viel ändern und so das eigene Immunsystem und die Chancen für einen milden Verlauf damit verbessern.

Aber was ist mit eigenen Schwächen, an die man nicht rankommt? Z.B. meine Rhizarthrose, das ist doch eine Entzündung. Oder irgendwelche ander versteckte Probleme (Zähne, Kiefer!) oder alte Virenbelastung (EBV)?

Oder gut gemeintes, das fehlschlägt: Wie ist es z.B. wenn man Omega 3 -Kapseln oder -Öl einnimmt, und das Produkt ist oxidiert und damit schädlich statt entzündungshemmend?

Schließlich gibt es auch hier im Forum Beispiele für schwere Verläufe bei eigentlich fitten Menschen. Wie kann ich da mein persönliches Risiko realistisch einschätzen?

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Thomas V. 5673 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

Uliginosa, das was du ansprichst sehe ich exakt wie du. Greg hat die Basis sehr schön dargelegt. 

Trotzdem weiss man nie, welche versteckten Probleme in einem schlummern, wie du schreibst.

Je älter man wird, umso mehr Probleme werden auftreten, die bekannt sind, oder noch nicht zum Tragen gekommen sind und damit unbekannt, für die Infektion aber durchaus schon relevant sein können. Daraus resultiert dann das Ergebnis, ab 50 wird es kritisch.

So gesehen ist es Roulette.

Abgesehen davon bedeutet ein leichter Verlauf nicht unbedingt, dass man unbeschadet aus der Sache rauskommt. 

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Hallo Uli,

wahrscheinlich ist es das Sinnvollste, seine persönliche Situation mit einem Arzt, der davon Ahnung hat, zu besprechen. Spontan fällt mir natürlich Dr. Strunz ein wie auch diverse ganzheitliche Ärzte. Da kann man nach suchen.

Ich liste trotzdem ein paar individuelle Parameter auf, die man prüfen kann:

  • Insulin, nüchtern unter 4.0 mIE
  • Triglyceride/HDL unter 1.0
  • Differentialblutbild ist gut (Leuko, Lympho, etc)
  • Normalgewicht
  • Bauchumfang/Körpergröße beträgt 0.5
  • Omeg3-Index liegt über 9
  • Gesamteiweiß ist über 7,5, besser über 8,0
  • Aminogramm weißt keinen Mangel auf
  • Darmgesundheitsparameter sind gut, keine Entzündung im Darm
  • hs C-RP ist unter 0.5
  • Vitamin D ist über 60 ng, besser über 80 ng
  • Zuckerkonsum geht gegen Null
  • Knochsuppe gibt es mindestens einmal die Woche
  • Schlaf ist regelmässig und liegt über 7 Stunden und unter 9 Stunden
  • Vitamin A wird auch regelmässig genommen oder es gibt einmal die Woche Leber
  • Notfall-NEM stehen zu Hause griffbereit

Das kann man alles im Vorfeld prüfen (lassen) oder daran arbeiten. Hatte man inzwischen 18 Monate für Zeit. Der größte Risikofaktor ist weiterhin das Alter (siehe News vom Doc) und danach Übergewicht gepaart mit einem zu hohen Insulinspiegel, was häufig Hand in Hand geht. Trotzdem scheint auch das Alter ein Risiko an sich zu bergen...klar, alles im Körper arbeitet nicht mehr so wie mit 30, 40 oder 50. Insbesondere wenn die Menschen sich schlecht ernähren und Laster haben, was leider auf so ziemlich alle zutrifft. Wir dürfen eben nicht den Fehler machen und von uns auf andere schließen. Siehe zB Alkohol- oder Zuckerkonsum in Deutschland. Oder wer hier im Forum wird schon rauchen?!

Dazu nochmal der Nüchterninsulinwert der Amerkaner gemäß 2020-Studie: 15 mIE !!!! Gesund ist eben unter 4.0 mIE. Das erklärt dann eben auch die hohen Todeszahlen durch das Virus. Ist wie mit Pflanzen in der "normalen" Landwirtschaft. Die können sich auch nicht mehr gegen Schädlinge wehren...

VG,

Robert

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Ergänzung der Liste:

Der tägliche Eiweißkonsum aus bioverfügbarem Eiweiß (sehr wichtig, siehe DIAAS-Index) liegt bei 1,5 Gramm pro kg Körpergewicht. Jeden Tag!

VG,

Robert

PS: Danke Greg für Deinen tollen Beitrag!

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Ortrun W. 28 Kommentare Angemeldet am: 30.09.2018

Alter heißt ja auch Hormondysbalance ...der Doc hat sich vor Jahren intensiv damit beschäftigt.

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Ortrun W. 28 Kommentare Angemeldet am: 30.09.2018

Insulin ist eines dieser Hormone !

Testosteron, Östradiol, Progesteron, Dehydroepiandrosteron die weiteren Mitspieler...allesamt Botenstoffe, die Wachstum, Differenzierung und Regeneration ermöglichen...

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Ortrun W. 28 Kommentare Angemeldet am: 30.09.2018

Erstaunlich wie die Schulmedizin die gesunden Werte ignoriert.

Gilt für Insulin genauso wie für die obigen Steroide..

was ist normal, was ist optimal ?

Was sind Alterswerte ? Sind Alterswerte eine Erfindung ?

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