Forum: Mental - Krugs Newsbeitrag "Mediterrane Ernährung und Depressionen"
Hallo zusammen,
so interessant ich Roberts News finde, die Diagramme/Tabellen sind immer ärgerlich:
Tabellen und Diagramme brauchen eine selbsterklärende Überschrift, eine vollständige Beschriftung der Zeilen, Spalten, bzw. Achsen und unten drunter, da es nicht seine eigenen sind, eine Quellenangabe.
Solche Tabellenfragmente wie in diesem Fall gehen gar nicht.
Und wenn er dann schreibt: "Wie sie sehen ..." fühle ich mich echt vera.... Ohne lange nachzuforschen, im Text nach Hinweisen zu suchen und am besten die Quelle zu lesen sieht man meistens nichts.
VG Uli
Das kennen wir ja von Corona. Jeder hat seine subjektive Wahrnehmung und sieht nur die Studien, die seiner Richtung entsprechen. Das haben wir auch hier im Forum jahrelang vorgeführt bekommen. Es gab verschiedene, unversöhnliche Positionen und jeder hatte hunderte Studien, die für seine Position sprachen.
Roberts Position ist bzgl. Ernährung klar. Entsprechend zitiert er die Studien, die seiner Position entsprechen. Es gibt eine Studie mit über 13.000 Personen (US National health) , die zu dem Ergebnis kommt, dass dunkle Schokolade gegen Depression hilft. Der Doc hat früher Studen zitiert, die positive Wirkungen von Pilzen gegen Depression bewiesen haben. Der Doc hat weiterhin die Wichtigkeit von Aminosäuren sehr häufig in diesem Zusammenhang betont, also eiweißreiche Ernährung. Anscheinend ist man ernährungstechnisch recht flexibel unterwegs.
Die mediterrane Ernährung wird sicher auch einen Nutzen haben. Das bestreitet vermutlich auch niemand.
Nur in den news von Robert ging es eigentlich nur am Rande um die mediterrane Ernährung in Verbindung mit Depressionen.
Robert zählt auf
- mediterrane Ernährung (mit rotem Fleisch und Wein ? )
- Spurenelement
- Omega 3 bzw. EPA und DHA
- Magnesium
- Folat
- den aktuellen Familienstand
- Verlust eines Partners/Verlust eines geliebten Menschen
- eine weitere Studie von Bradley wird erwähnt zur Langlebigkeit (wichtig sind soziale Kontakte)
- Bewegung ist sehr wichtig
Die Überschrift passt einfach nicht. Die mediterrane Ernährung ist nur ein Punkt von vielen. Suggeriert wird mit der Überschrift die überragende Bedeutung von der med. Ernährung. Es geht aber im Grunde um viele Einflussfaktoren gegen Depression.
Das Fazit "an allem kann man selbst etwas ändern" betrifft nur Teilbereiche. Verlust eines Partners gehört sicher nicht dazu. News im Sinne von etwas neuem sind jetzt nicht unbedingt enthalten, aber ggfls. eine Aufzählung von Dingen, die Betroffene versuchen können.
Hallo Carlos,
„Robert`s news bestehen zu gefühlt 100% aus der Auswertung von irgendwelchen Studien.“
Die Auswertung einer Studie wird von den Durchführern der Studie vorgenommen. Ohne Auswertung würde doch keine Studie veröffentlicht werden. Robert fasst sie zusammen und manchmal gelingt das nicht so ganz.
„Studien sind interessengeleitet und oft interessenfinanziert.“
Und dann pickt man sich am besten die heraus, die dem eigenen Weltbild entspricht. Das ist z.B. gut zu sehen an den News vom 01.02.2024 „Karnivore Ernährung als Therapie? “,
die Robert einleitet mit den Sätzen:
„Ausgerechnet aus Harvard kommt eine äußert interessante Veröffentlichung zum Thema Karnivore-Ernährung. Warum ausgerechnet? Nun eine ganz offensichtlich andere Fakultät an der Universität Harvard empfiehlt eine nahezu vegane Ernährung.“
Es kann sein, dass in bestimmten Fällen für eine gewisse Zeit die carnivore oder auch die vegane Ernährung eine Heilung bringt, das kann jeder für sich ausprobieren. So lange ich gesund bin, möchte ich weder die eine noch die andere testen, sondern die Vielfalt meines Darmmikrobioms erhalten, indem ich ihm eine Vielfalt von naturbelassenen Lebensmitteln anbiete, die ich selbst zubereite.
Hallo SK,
Was Du schreibst, ist richtig:
„D.h. Du findest prozentmäßig fast doppelt so viele Verwitwete und Geschiedene unter den Depressiven als unter den Nicht-Depressiven.“
Robert hatte von der 3. Spalte gesprochen, aber nicht, bei welcher Zeile ihm etwas auffällt. Und da er nicht geschrieben hatte, was die 1. und 2. Spalte eigentlich bedeutet, kommen dann folgerichtig die Fragen Laylas.
Zudem ist der Satz Roberts falsch und verwirrend: „In dieser Gruppe haben ca. doppelt so viele Menschen ihren Ehepartner verloren.“
Dieser Satz bezöge sich nämlich auf die Zahlen, die ich aus den Prozentzahlen berechnet habe, und da stimmt er natürlich auch nicht. Die Zahlen 1098 und 264 für die Anzahl der Depressiven bzw. nicht Depressiven stammen aus den Angaben der von Roger verlinkten Seite.
|
|
Probanden |
Anzahl der nicht Depressiven |
Anzahl der Depressiven |
|
nie verheiratet |
162 |
133 |
29 |
|
verheiratet |
852 |
727 |
125 |
|
verw./gesch. |
348 |
238 |
110 |
|
|
1362 |
1098 |
264 |
Natürlich ließe man diese Zahlen nie so stehen, sondern gibt immer die Anteile in Prozent an. Und dann muss man aber auch schreiben:
Prozentual ist der Anteil der Depressiven doppelt so hoch wie der Anteil der nicht Depressiven für die Verwitweten bzw. Geschiedenen bei dieser Studie.
Dieser Satz hätte genügt und niemand hätte sich gewundert oder dieses Ergebnis bezweifelt. Auch nicht im Jahr 2010 als diese Studie veröffentlicht wurde.
In Roberts Artikel fehlen einfach wie bereits angeführt die Spaltenbezeichnungen. Man muss entweder den Artikel sehr genau oder die Original Studie lesen um die Zahlen richtig interpretieren zu können.
wenn man sich die Original Studie ansieht, wird man auch erkennen, dass der sozioökonomische Status einen relativ größeren Einfluss auf die Depressionshäufigkeit hat, als die Ernährung oder der Verlust eines Partners.
wie hier schon angeführt, sind die geteilten Erkenntnisse weder wirklich neu noch hilfreich: im Gegenteil es ist wohl jedem klar, dass der Verlust eines Partners, Armut und schlechte Ernährung und mangelnde Bewegung mit einer höheren Depressionswahrscheinlichkeit korreliert. Natürlich rein statistisch und individuelle Abweichungen sind möglich. Und wie auch schon erwähnt, stellt sich natürlich auch die Frage nach Henne und Ei: was war zuerst? Die schlechten Lebensgewohnheiten oder der Verlust des Partners und deshalb die Depression? Oder vielleicht eine Krankheit und deshalb Arbeitsplatz und Partner Verlust und dann Depressionen?
Auch wenn sich sicher alle Autoren sehr bemühen, Doktor Strunz fehlt und die News sind einfach nicht mehr das was sie waren.
Hallo Patricia,
nein Dir war es einfach noch nicht möglich, die Originalstudie nicht lesen und so gab es Irritiationen. Im Zusammenhang mit Oxytocin habe ich auch die Familie eingeschlossen. Der Zusammenhang von Depressionen und einem evtl. Oxytocin Mangel wurde von Prof. Roth in seinem Vortrag "Wie das Gehirn die Seele macht" vermutet: Link unter https://lang-leben.xobor.de/t1326f23-Depressionen-7.html . Die Bewohner der von Robert K. ausgewerteten Studie wohnen auf einer der "Inseln der Glückseeligkeit" mit einer hohen Lebenserwartung sowie einer langen aktiven Lebenszeit. Die Partner sind häufig sehr alt, wenn sie versterben, und der Verlust ist besonders tragisch, wenn die Kinder bzw. Engel nicht mehr im Haushalt wohnen. Viele Grüße!
Roger
Robert`s news bestehen zu gefühlt 100% aus der Auswertung von irgendwelchen Studien. Wer sich während Corona mit den vielfältigen Studien beschäftigt hat, wird evtl. auch die beschränkte Aussagekraft festgestellt haben. Es gab hunderte Studien, die Impfungen empfohlen haben und genauso viele, die das Gegenteil bewiesen haben. Es gibt tatsächlich Studien über die Vorteilhaftigkeit von Migration auch wenn niemand von denen arbeitet. Es gibt Klimamodelle. die alles oder nichts beweisen. Es gibt Hitzetote ohne Hitze. Studien sind interessengeleitet und oft interessenfinanziert. Umfragen werden teilweise von Leuten durchgeführt, die der jeweiligen Sprache gar nicht mächtig sind. Die Wirklichkeit ist viel zu komplex um alle Variablen zu berücksichtigen. Die Wirklichkeit muss also komplett vereinfacht werden um Studien durchzuführen oder Modelle ausrechnen zu können. Die Variablen sind aber nicht konstant. Eine große Schwäche ist die Nichtberücksichtigung von Wechselwirkungen der einzelnen Substanzen. Ingenieure haben oft einen starken Drang alles ausrechnen zu müssen, obwohl das gar nicht seriös möglich ist. Der gesunde Menschenverstand wird ausgeschaltet, weil man alles planen und berechnen möchte. Emotionale Intelligenz ist unterentwickelt.
Wer Studien als Hokuspokus ablehnt, kann auch mit Roberts news nicht viel anfangen. Das liegt nicht an der Person Robert, sondern an seiner Studienpräferenz.
Zur heutigen news. Das Fazit lautet- Ernährung, Bewegung und soziale Kontakte sind wichtig für die Gesundheit ! Klar, ist so. Wer wusste das noch nicht. Bedarf es für so eine bahnbrechende Erkenntnis einer Studie oder reicht einfaches Nachdenken ? Noch selbstverständlicher ist die Aussage, dass der Verlust einer nahestehenden Person ein Stressmoment darstellt. Echt jetzt-löst das Stress aus ? Immerhin stimmen die Ergebnisse dieser wichtigen Studie mit dem gesunden Menschenverstand überein. Jawohl Junge, geh an die frische Luft. Unbeantwortet ist die Frage was war zuerst da. Die Depression oder hat sich die Depression wegen schlechter Ernährung, mangelnder Bewegung und fehlender sozialer Kontakte entwickelt. Es ist vermutlich nicht zielführend Depression mit schlechterer Ernährung, mangelnder Bewegung und fehlenden Kontakten zu begründen. Zumindest sind die mir bekannten Personen, die darunter leiden , nicht aus diesen Gründen depressiv.
Hallo Roger,
„der Inhalt kann in den News leider nur verkürzt dargestellt werden “
aber er muss das Wesentliche zum Verständnis beinhalten. Die Überschrift der 3 Spalten ist sehr wichtig, aber fehlt bei Robert. Ich habe sie aus Deinem Verlinkten (Danke dafür!) entnehmen können und dann die Zahlen natürlich sofort verstanden.
„Oxytocin ist das Bindungshormon und deshalb steigt die Zahl der Depressionen beim Verlust eines geliebten Partners.“
Oxytocin bildet sich nicht nur beim Umgang mit meinem Mann, sondern auch mit meinen Kindern oder Enkelkindern. Ein neugeborenes Kind oder Enkelkind im Arm zu halten, ist unbeschreiblich und dabei wird ebenfalls viel Oxytocin gebildet.
Wenn mein Mann stürbe, wäre das ein schwerer Schlag, aber ich könnte mir sagen, er hatte ein langes, erfülltes Leben und wir hatten eine gute und lange gemeinsame Zeit. Irgendwann wird es für jeden einmal zu Ende gehen.
Für mich wäre wahrscheinlich noch schlimmer, wenn eines meiner Kinder oder gar Enkelkinder, die ihr Leben noch vor sich haben, den Tod fänden.
Für eine kinderlose Frau ist wahrscheinlich der Tod des Mannes der Supergau.
Auch Unverheiratete haben doch meistens einen Partner, deren Verlust sie hart trifft. Bei ihnen hat das keine Auswirkung laut Tabelle?
Oxytocin hast Du, Roger, eingebracht. In der Studie lese ich davon nichts.
Ich lebe bereits seit meiner Kindheit sehr gesund und hatte nie Phasen einer Depression. Das führe ich aber nicht auf meine Ernährung zurück, sondern dass ich viel Glück hatte im Leben und in meiner Familie keine Depressionen vorkamen.
Hallo Layla,
Stehe ich auf der Leitung - oder hat Robert Krug das von ihm zitierte Studienergebnis sinnbefreit interpretiert?
Die höchste Depressionsrate haben laut seiner Tabelle die Verheirateten: 47,3
Den Verwitweten und Geschiedenen geht es etwas besser: 41,7.
Die wenigsten Depressionen gab es bei denen, die nie geheiratet hatten: 11,0
Nein.
Robert meint etwas anderes.
Zunächst zu Deinen Zahlen. Sie beziehen sich auf die rechte Spalte und ergeben addiert etwa 100%.
D.h. 41,7% der Depressiven sind verwitwet oder geschieden.
Robert schreibt
aber mir fällt eine Zeile aus den Daten der Studie auf, nämlich
die Zeile der Verwitweten und Geschiedenen, deren Anteil ist ansonsten 25,6% bzw. 21,7%.
Da ist der Prozentsatz 41,7% etwa doppelt so hoch.
D.h. Du findest prozentmäßig fast doppelt so viele Verwitwete und Geschiedene
unter den Depressiven als unter den Nicht-Depressiven.
Das hat er gemeint.
Ich hoffe, ich konnte es erklären.
Viele Grüße
SK
Oh oh, hier herrscht ein böser Misston. Ich mag Eure Kommentare deshalb gar nicht mehr lesen. Das hat Robert nicht verdient und alle anderen, die hier ihr Wissen mitteilen, ebenso wenig. Herzliche Grüße Bärbel