Ein komisches Gefühl. In der Tat habe ich am 18. Mai meinen 60. Geburtstag vollendet.
Zeit, um einmal innezuhalten und darüber nachzudenken, was das Leben einen bisher gelehrt hat. Zumindest in gesundheitlicher Hinsicht.

Tatsächlich lassen sich 6 Jahrzehnte Lebenserfahrung auch auf 6 wenige Botschaften herunterbrechen. Was also sind meine Botschaften an die jüngere Generation?


  1. Deine Gesundheit ist Dein allerhöchstes Gut. Darum sieh zu, dass Du gut mit Deinem Körper umgehst. Pflege ihn mit gutem Essen und Sport, malträtiere ihn nicht mit fast food, Zucker, Alkohol, Nikotin oder sonstigen Drogen. Sorge für guten Schlaf und geistige Entspannung. Halt Dich fern von schlechten Nachrichten, Krimis und Drama-Dokus.

  2. Pflege Deinen Darm. Er ist das Zentrum Deiner Gesundheit. Gib ihm das, was er wirklich braucht: Pflanzenfasern, Ballaststoffe, naturbelassene Lebensmittel, gute Fette, gutes Eiweiß. Kohlenhydrate (am besten in Form von Früchten oder Haferflocken) sind ein „add on“, das Du Dir erarbeiten musst.

  3. Achte auf Deine Mundhygiene. Ein Gebiss mit Karies, Zahntaschen, üblen Belägen und Füllungen ist ein chronischer Entzündungsherd und fordert Dein Immunsystem ununterbrochen heraus. Ausgeschüttete Botenstoffe lösen auch in anderen Körperregionen Entzündungsprozesse aus. Zudem können fiese Mundbakterien durch kleinste Verletzungen über die Blutbahn zum Herz gelangen und dort Herzkranzgefäße, Herzklappen oder den Herzmuskel befallen.

  4. Iss bis Du satt bist, nicht darüber hinaus. Kaue gründlich! Frage Dich immer bevor Du etwas in den Mund steckst: Habe ich jetzt Hunger? Oder nur Appetit, Lust oder Frust? Kannst Du die Frage nicht beantworten, trink erstmal ein großes Glas Wasser.

  5. Umgib Dich mit netten und positiven Menschen. Löse Dich aus toxischen Beziehungen!
    Es gibt Menschen, die Dir wie die Dementoren von Harry Potter Deine Energie und Deine Lebensfreude aussaugen. Das können Partner, Verwandte, Kollegen oder auch Dein Arbeitgeber sein. Ertrage sie nicht, löse Dich von ihnen und verlasse sie.

  6. Sei dankbar für das, was Dir das Leben schenkt. In der Pralinenschachtel des Lebens wird auch sicher das ein oder andere Konfekt sein, das Dir überhaupt nicht schmecken wird. Sei aber dennoch dankbar, dass Du es kosten durftest. Und wenn das Leben Dich zu Fall gebracht hat, nimm Deinen ganzen Willen zusammen, steh wieder auf und lauf weiter.

Das Schicksal hat es bisher sehr gut mit mir gemeint, dessen bin ich mir bewusst. Insbesondere die Tatsache, dass ich seit 43 Jahren meinen wunderbaren Mann an meiner Seite habe, ist ein unfassbar großartiges Geschenk des Lebens, für das ich sehr dankbar bin.

„Forever Young“, fit bis ins hohe Alter, das würde ich mir wünschen. Natürlich, wer nicht?

Doch wie auch keine Goldmedaille einfach so zu einem kommt, muss jeder Mensch seinen Teil dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen. Auch ich muss daran arbeiten. Und glauben Sie nicht, dass ich wie selbstverständlich jeden Tag Lust dazu habe. Es ist völlig normal auch mal keinen Bock auf Training zu haben, den Hintern nicht hoch zu kriegen und sich an der Schokolade zu vergreifen. Doch es ist nicht entscheidend, was Sie an 30 Tagen im Jahr falsch machen, sondern was Sie an den übrigen 335 Tagen im Jahr richtig machen!

60 Jahre und ein bisschen weise – sag ich doch!

Literatur:

* G. Ferrannini: Periodontitis and cardiovascular outcome – a prospective follow-up of the Parokrank cohort, ESC Congress 2021 – The Digital Experience; 27. bis 30. August 2021. Eva Muñoz Aguilera, Jean Suvan, Jacopo Buti et al.: Periodontitis is associated with hypertension: a systematic review and meta-analysis. Cardiovascular Research (2020) 116: 28–39.

** Chang Y et al.: Improved oral hygiene care is associated with decreased risk of occurrence for atrial fibrillation and heart failure: A nationwide population-based cohort study. Eur J Prev Cardiol. 2019.


Über die Autorin:


"Die Biologin Ursula Bien, Jahrgang 1963, ging nach ihrer Zeit am Institut für Biotechnologie des Forschungszentrums Jülich in die Pharmaindustrie und war zuletzt 15 Jahre lang Geschäftsführerin eines kleinen forschenden Pharmaunternehmens. Ihr Arbeitsschwerpunkt lag dabei immer im Bereich der Hämatologie und Onkologie (Blutkrebs, Stammzelltransplantation, Tumore). Motiviert durch Fragen krebskranker Patienten, begann sie sich mit alternativen und komplementären Therapieverfahren zu beschäftigen. Sie absolvierte eine Zusatzausbildung als Heilpraktikerin und bildete sich über viele Jahre intensiv zu den Themen orthomolekulare Medizin und Ernährungsmedizin weiter. Nicht zuletzt durch den wissenschaftlichen Austausch mit Dr. med. Ulrich Strunz fand sie zum Thema Epigenetik und Bluttuning. Mittlerweile gibt sie die „Strunzsche Philosophie“ in eigener Praxis voller Überzeugung auch an ihre Patienten weiter.
Das sagt sie selbst zu ihrer Tätigkeit:

„So sinnvoll die Schulmedizin in vielen Bereichen auch ist, darf es bei chronischen Erkrankungen nicht das Ziel sein, Symptome zu unterdrücken. Es gilt, die Ursachen einer Erkrankung zu finden und abzustellen. Was durch Ernährungsumstellung, gezielte Zufuhr fehlender Mikronährstoffe und Bewegung erreicht werden kann, ist immer wieder verblüffend. Ich bin Dr. Strunz für das, was ich von ihm lernen durfte unendlich dankbar und freue mich für jeden Menschen, der am eigenen Leibe erfahren darf, dass manche Krankheiten nicht nur Schicksal sind.“