Blutgerinnsel durch hohen Blutzucker
Blutgerinnsel können zu Schlaganfällen, Lungenembolien und Thrombosen führen. Auch einige Herzinfarkte sind auf Blutgerinnsel zurückzuführen, allerdings werden sie häufiger durch das Abreißen von Plaque (Plaqueruptur) aus einer Arterie verursacht.
Ein Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln sind Herzrhythmusstörungen. An einer bestimmten Stelle im Herzen bewegt sich das Blut nicht mehr ausreichend. Dieser Bewegungsmangel gibt den Thrombozyten das Signal, sich miteinander zu verbinden und Klumpen zu bilden. Unter gesunden Zuständen passiert genau das nämlich in Wunden. Das Blut bewegt sich weniger, Thrombozyten lagern sich zusammen und schließen die Wunde. Wenn dieser Mechanismus jedoch im Herzen aufgrund von Herzrhythmusstörungen einsetzt, wird es gefährlich. Um das Risiko der Bildung von Blutgerinnseln zu verringern, erhalten viele Risikopatienten Blutverdünner.
Auch kleine Verletzungen in den Blutgefäßen können zu Blutgerinnseln führen, da die Thrombozyten die offene Stelle verschließen, wie auch bei einer äußeren Verletzung. Allerdings bleibt der Verschlusspfropfen nicht immer an der Stelle der Verletzung, sondern kann durch den Blutfluss abgerissen werden. Ein solches Blutgerinnsel kann ebenfalls zu einem Schlaganfall, einer Thrombose oder einer Lungenembolie führen. Verletzungen in den Blutgefäßen entstehen meist durch einen hohen Blutzuckerspiegel, da Zucker Zellen direkt angreift. Aber auch ein hoher Blutdruck kann die Blutgefäße beschädigen. Blutgerinnsel können sich zudem bei eingeschränkter Bewegung, beispielsweise infolge von Bettlägerigkeit, oder bei Langstreckenflügen entwickeln.
Oft wird jedoch nicht berücksichtigt, dass hohe Blutzuckerspiegel zu einer erhöhten Bildung von Blutgerinnseln führen.
Ein hoher Blutzuckerspiegel erhöht nämlich die Klebrigkeit der Thrombozyten und beschleunigt so die Gerinnselbildung. Außerdem steigt bei einem hohen Blutzuckerspiegel auch der Fibrinogenspiegel. Fibrinogen ist ein Protein, das an der Blutgerinnung beteiligt ist. Bei einem hohen Fibrinogenspiegel bilden sich viel schneller Gerinnsel, die zudem viel langsamer wieder abgebaut werden. Das erhöht das Risiko für einen Schlaganfall, eine Lungenembolie oder Thrombose stark.
Blutgerinnsel, die aufgrund hoher Blutzuckerspiegel entstehen, können unter anderem zu leichten Schlaganfällen ohne direkte Symptome führen. Sie tragen jedoch im Laufe der Zeit zum geistigen Verfall bei.
In einer Studie wurde festgestellt, dass die Bildung von Blutgerinnseln bei einem Blutzuckerspiegel von mehr als 7 mmol/L um 42,9 Prozent erhöht ist und sich die Zeit, bis sich ein solches Gerinnsel wieder auflöst, um 18 Prozent verlängert. Dieses Problem tritt nicht nur bei Personen auf, deren Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist, sondern kann auch durch kurze Blutzuckerspitzen verursacht werden.
Interessanterweise können Standard-Blutverdünner die Bildung von Blutgerinnseln aufgrund hoher Blutzuckerwerte nur geringfügig verringern.
Also: Blutzucker runter! Eine ketogene oder Low Carb-Ernährung in Kombination mit intermittierendem Fasten ist die effektivste Methode, um dieses Ziel zu erreichen.
Quelle: Undas A, Wiek I, Stêpien E, Zmudka K, Tracz W. Hyperglycemia is associated with enhanced thrombin formation, platelet activation, and fibrin clot resistance to lysis in patients with acute coronary syndrome. Diabetes Care. 2008;31(8):1590-1595. doi:10.2337/dc08-0282
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"