Die Welt ist bunt. Auch wir Menschlein sind ein bunt-farbiger Haufen, den ich mir – Sie kennen meine Praxis – immer wieder als riesigen wunderschönen Blumenstrauß vorstelle. Bitte beachten Sie das „wunderschön“.

Manche von Ihnen, also manche Blüten leuchten besonders hell. Anders. Überraschen unser Auge. Und diese besonderen Menschen schreiben dann besondere Briefe.

Liegt vor mir. Handschriftlich. Ohne Unterschrift, ohne Anschrift. Also anonym.
Weil wir alle aus den flott dahingeschriebenen Worten – wie so immer – ein bisschen etwas lernen könnten, der Brief im Wortlaut:


„Lieber Doc, verehrter Meister,


morgen habe ich meinen 74. Geburtstag, es geht mir gut, 52 Ruhepuls, BMI 20,8, laufe an 90 % der Tage 60 Minuten plus, bin meistens guter Dinge.
Rezept kurz zusammengefasst:


L hoch 2 = Laufen + Lebertran


Das habe ich neben dem Schöpfer Ihnen zu verdanken durch Ihre Bücher und strunz.com. Sie bekommen einen/den Fensterplatz im Himmel. Vielen herzlichen Dank


Jetzt geht es weiter. Ich futtere jetzt immer mehr Nüsse, Kerne etc. und trete die Kohlenhydrate verstärkt in die Dielenritze.


Ihre Zeit ist kostbar, aber musste mal geschrieben werden!“


Falls Sie den Text auch so vergnüglich finden wie ich, so hell, so leuchtend, so gelb-golden-strahlend, dann darf ich Sie ein bisschen neidisch machen: Meine Damen haben dicke, dicke Ordner voll mit solchen und ähnlichen Briefen gesammelt. Für mich. Falls ich mal in Frührente gehe …. Sehen Sie: Das hat inzwischen geklappt. Selbstverständlich nur, weil meine kluge Frau mich sehr, sehr kräftig, na sagen wir, geschubst hat.

Und jetzt erst kann ich und darf ich Ihre Briefe so richtig genießen.

Übrigens, Herr Anonymus: Danke!