Sie wissen, dass eines der schlimmsten Nahrungsmittelgifte in den USA der Corn-Sirup ist. In praktisch jedem Lebensmittel dort enthalten. Vermarktet als high fructose corn syrup, HFCS. Eine Mischung aus Fructose und Glucose. Deshalb so beliebt (in praktisch jedem Müsli, in Cola etc.) weil dieser aus Mais gewonnene Zucker billiger ist als andere Produkte. Verständlich.

Wir in Deutschland waren bis zum 01.10.2017 geschützt vor HFCS dank einer Quotenregelung. Seit 1968 durfte HFCS maximal 5% des Zuckermarktes ausmachen. Und diese Regelung ist jetzt, Oktober 2017, aufgehoben.

Beim klassischen Gluctose-Sirup, bisher in Deutschland vorherrschend, darf die Fructose maximal 5% der Trockenmasse ausmachen. Im USA-corn-syrup dummerweise 55% bis über 90%.

Über Fructose sind sie informiert (News 16.08.2016). Die unterscheidet sich in ihrem Stoffwechsel von anderen Zuckern. Fructose ist besonders gefährlich, weil ursächlich mitverantwortlich für


  • Metabolisches Syndrom (Fettsucht etc.)
  • Fettleber
  • Gicht
  • Gestörtes Mikrobiom (Darmflora)

 

Deswegen sollte der Fructose-Anteil in unserer Nahrung möglichst gering bleiben. 5% ist eine gute Zahl. Das wird sich jetzt ändern:

 

Der Marktanteil von corn-syrup von jetzt 0,7 Millionen Tonnen pro Jahr wird auf 3-6,6 Millionen Tonnen pro Jahr ansteigen (EU-Kommission). Entspricht 40% des gesamten Zuckermarktes in Deutschland.

Bisher lag ihr Anteil dank der staatlichen Mengenregulierungen unter 5%.

 

Das wird sich ändern. Unausweichlich. Grund: Der günstigere Preis. Denn für corn-syrup brauchen nicht extra Zuckerrüben angebaut werden (wie bisher in Deutschland), sondern man kann sowieso anfallende Abfälle des Maisanbaues verwenden.

Amüsant: In den USA hat man die Gesundheitsgefahren von HFCS schon vor 15 Jahren erkannt, dort wird inzwischen gegengesteuert. Die Produktion geht in den USA zurück. Produktionsstätten wurden geschlossen.

Und jetzt wird der europäische Markt geöffnet. Na, was glauben Sie, was jetzt passiert. Die soeben geschlossenen Fabriken öffnen wieder.

Deutsche Fachgesellschaften haben gewarnt. Haben die Politik gewarnt. Denn

 

  • 67% aller Männer und 53% aller Frauen in Deutschland sind übergewichtig oder adipös (DEGS1-Studie)
  • 15% aller Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig oder adipös (KiGGS)
  • ca. 30% aller Deutschen haben eine Fettleber (Weiß et al. 2014)
  • ca. 10% aller Deutschen haben einen Diabetes Typ II (Heidemann et al. 2016)
  • ca. 30% aller Krebserkrankungen sind ernährungsbedingt (WCRF/AICR 2007)

 

Der zuständige Minister für Ernährung und Landwirtschaft hat die Warnungen deutscher Fachgesellschaften in den Wind geschlagen. Sein Standardargument: „Ich will nicht über Gesetze in die Küchen und Kochtöpfe der Menschen hineinregieren“ (13.06.2017)

Klingt sympathisch. Setzt auf Eigenverantwortung. Eigenverantwortung setzt Wissen, setzt Aufklärung voraus. Also? Gibt´s eine ministerielle Verlautbarung: „Fructose-Glucose-Sirup (so heißt das bei uns) ist der letzte Dr. …“?