Wir haben in den letzten News gelernt, dass das vereinfachte KHK-Modell aus den 1960er Jahren vollkommen widerlegt wurde. Die Blutgefäße sind eben nicht mit einem Abflussrohr zu vergleichen, wo sich die gesättigten Fette „ablagern“. Im Gegenteil, die wissenschaftliche Studienlage ist inzwischen eindeutig: Gesättigtes Fett schützt uns vor allen möglichen Erkrankungen, was sich unter anderem damit begründen lässt, dass Cholesterin der Ausgangsbaustoff für viele Hormone im Menschen ist.

Doch irgendwas muss die Blockaden in den Blutgefäßen doch auslösen und auch da ist man inzwischen um einige Erkenntnisse reicher. Wir haben bereits gesehen, dass oxidiertes LDL eine Gefahr darstellt. Zudem stellt Diabetes Typ-2 mit seinen Begleiterscheinungen wie viel zu hohes Insulin, Bluthochdruck und Übergewicht extrem hohe Risikofaktorten dar, sehr wahrscheinlich, weil es hier infolge der immer wiederkehrenden Blutzuckerspitzen zu massiven Entzündungen im Körper kommt.

Es gibt jedoch noch einen neuen Ablauf und der nennt sich Blutgerinnsel. Wenn solche Blutgerinnsel platzen, droht die Gefahr, dass sich bereits entzündete und somit verengte Gefäßstellen komplett verschließen.

Die Bildung dieser Blutgerinnsel, so zeigt es die Studie von Rosenson, wird durch HDL verhindert, weshalb ein hoher HDL-Blutwert einhergeht mit einem geringeren Risiko für eine koronare Herzerkrankung. Hohe Triglyceride-Werte gehen hingegen einher mit einer höheren Aktivität von Gerinnungsfaktoren.



Richtig gefährlich werden die Blutgerinnsel wenn sie platzen. Mit verantwortlich für ein solches Platzen ist ein Enzym mit dem komplizierten Namen Matrix Metalloproteinase-9, kurz MMP9. Und erneut zeigt sich, dass die Aktivität von MMP9 hoch ist, wenn gleichzeitig die Blutwerte von Triglyceriden hoch und die von HDL niedrig sind.

Daher liegt es mir so am Herzen, dass Sie Ihren HDL- wie auch Ihren Triglyceride-Wert verbessern, so dass der Koeffizient von Triglyceride (in mg/dl)/ HDL (in mg/dl) unter 1.0 liegt.

So bekommen Sie alle damit verbundenen Gefahren in den Griff! Wenn HDL hoch ist, dann:


  • Wird die Bildung von Blutgerinnsel unterdrückt.
  • Wird die Aktivität von MMP9 nicht erhöht (die Aktivität steigt bei niedrigen HDL-Werten) und es drohen keine Risse von Blutgefäßen, die sich bestenfalls auch erst gar nicht bilden.

Das Schöne an der Sache ist:


Sie brauchen einfach nur genetisch korrekt zu essen


Was ja prinzipiell auch logisch ist. Denn mit so einer „Schwäche“ wären wir Homo sapiens niemals durch die Jahrtausende gekommen. Und diesen hemmungslosen Zugriff auf leere Kohlenhydrate gab es bis vor wenigen Jahren schlichtweg nicht.

Quellen:

Effects of lipids and lipoproteins on thrombosis and rheology, R. Rosenson et al., 1998, DOI: 10.1016/s0021-9150(98)00144-0

The pathology of atherosclerosis: plaque development and plaque responses to medical treatment, William Insull, 2009, DOI: 10.1016/j.amjmed.2008.10.013

Plasma concentrations and genetic variation of matrix metalloproteinase 9 and prognosis of patients with cardiovascular disease, Stefan Blankenberg et al., 2003, DOI: 10.1161/01.CIR.0000058700.41738.12

Serum matrix metalloproteinase-9 is elevated in men with a history of myocardial infarction, J. Renko et al., 2004, DOI: 10.1080/00365510410006054


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”