Lactoferrin erhöht die Eisenabsorption aus dem Darm. Lactoferrin gilt aber auch als Marker für chronische Darmentzündungen wie Morbus Chron oder Colitis ulcerosa. Wie passt das zusammen?

Lactoferrin stellt der Körper selbst her. Besonders viel Lactoferrin befindet sich in den verschiedenen Körperflüssigkeiten, aber auch in weißen Blutkörperchen, genauer in den neutrophilen Granulozyten. Diese Zellen gehören zum Immunsystem.


Werden weiße Blutkörperchen aktiviert, geben sie Lactoferrin ab.


Kommen schädliche Bakterien mit Lactoferrin in Kontakt, entzieht ihnen Lactoferrin Eisen. Bakterien sind auf Eisen angewiesen. Wird es ihnen entzogen, sterben sie ab. Genau diese Reaktion findet bei chronischen Darmentzündungen statt. Allerdings werden die weißen Blutkörperchen nie Herr der Lage, weil sich gesundheitsschädliche Bakterien immer weiter vermehren und weil durch die entzündete Darmwand weiße Blutkörperchen immerzu aktiviert bleiben.

Lactoferrin bietet sich daher zur Diagnose einer chronischen Darmentzündung an. Der Stuhl wird auf das Vorhandensein von Lactoferrin hin untersucht. Erhöhte Werte sind ein eindeutiges Zeichen, dass etwas im Darm nicht stimmt, vorausgesetzt, man nimmt Lactoferrin nicht zusätzlich ein, denn auch die Einnahme kann den Laborwert in die Höhe treiben.


Bei einer anstehenden Stuhluntersuchung zur Feststellung einer chronischen Darmentzündung sollte man daher etwa zwei Wochen lang vor der Untersuchung die Einnahme von Lactoferrin aussetzen.


Erhält man die Diagnose chronische Darmentzündung kann die Einnahme von Lactoferrin jedoch sehr hilfreich sein.

Lactoferrin wirkt Entzündungsreaktionen im Darm entgegen und hilft dabei, schädliche Bakterien auszumerzen. Lactoferrin allein wird aber keine Wunder wirken, wenn Betroffene ihre Ernährung nicht verändern. Insbesondere sollten einfach aufgebaute Kohlenhydrate, wie sie in Süßigkeiten, Softdrinks und Weißmehlprodukten vorkommen, gestrichen werden. Ungefähr zweidrittel der täglich verzehrten Nahrung sollte aus Gemüse und etwas heimischem, saurem Obst bestehen. Zudem ist der Verzehr von hochwertigem Fleisch und Geflügel in Bio-Qualität sehr zu empfehlen.



Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"