Regelmäßig auftretende Migräne gilt als unheilbar. Viele Betroffene nehmen während eines Anfalls Paracetamol, entzündungshemmende Schmerzmittel wie ASS, Diclofenac oder Ibuprofen ein. Triptane sind spezielle Migräne-Schmerzmittel. Allesamt gehen mit erheblichen Nebenwirkungen einher. Vor allem wird das Problem nicht behoben, warum es überhaupt zu einem Migräneanfall kommt.


Migräne als metabolische Erkrankung eingeordnet


Die Neurowissenschaftlerin Dr. Elena Gross, aus Basel, ist der Meinung, dass bei einem Großteil der Patienten ein metabolisches Problem zu den Migräneanfällen führt. Das Gehirn gerät in eine Energiekrise. Wie alle anderen Körperzellen brauchen auch die Zellen des Gehirns Energie. Hergestellt wird sie in den Mitochondrien, die sich in den Gehirnzellen befinden. Sie können Energie aus Glucose, Laktat und Ketonkörpern herstellen. Die Wissenschaftlerin geht davon aus, dass viele Migräne-Patienten unter einer mitochondrialen Dysfunktion leiden. Das heißt die Mitochondrien funktionieren nicht richtig, es entsteht insgesamt zu wenig Energie. An den meisten Tagen reicht die Energie gerade so. Kommt es allerdings zu Stress, zu hormonellen Schwankungen oder Schlafentzug, braucht das Gehirn mehr Energie. Das geht aber nicht, weil die Mitochondrien nicht richtig funktionieren. Dann ist die Migräne da.

Mitochondrien gehen oft an oxidativem Stress zugrunde. Der entsteht wiederum, wenn Energie vor allem aus Glucose hergestellt wird. Stellen Mitochondrien hingegen Energie aus Ketonkörpern her, reduziert sich der oxidative Stress erheblich. Mitochondrien sind dann sehr leistungsstark.


Neues Behandlungskonzept an einer deutschen Fachklinik


Auf diesen Erkenntnissen aufbauend bietet nun die Migräne-Klinik Königstein für ausgewählte Patienten ein spezielles Programm an. Mit einer Ernährungsumstellung auf mehr Vollkornprodukte soll der Blutzuckerspiegel stabilisiert werden. Patienten erhalten zudem Nahrungsergänzungsmittel und vor allem Ketone in Form von Beta-Hydroxybutyrat. Die Klinik sieht sich als absoluter Vorreiter in Sachen Migränebehandlung.


Es geht noch besser und auch ohne Klinik!


Vollkornprodukte lassen zwar den Blutzuckerspiegel weniger schwanken als Weißmehlprodukte oder Zucker, aber auch Vollkorn ist voller Kohlenhydrate. Im Darm werden die Kohlenhydrate zerkleinert, es entsteht Glucose. Sie gelangt über den Blutkreislauf ins Gehirn. Solange das Gehirn jedoch Energie aus Glucose herstellt, bleibt der oxidative Stress hoch. Die Mitochondrien leiden. Viel besser ist Low Carb. Dann bleibt der Blutzucker kontinuierlich auf sehr niedrigem Niveau. Die Mitochondrien regenerieren sich.

Beta-Hydroxybutyrat gibt es in Form von Kapseln zu kaufen. Die Einnahme ist während einer Ernährungsumstellung auf Low Carb sinnvoll. Langfristig tut es Gemüse auch, denn spezielle Bakterien im Darm stellen diesen wunderbaren Ketonkörper von allein her.


Quelle: Graetzel P. Migräne einfach wegessen? DocCheck. Unter: https://www.doccheck.com/de/detail/articles/44868-migraene-einfach-wegessen. Letzter Zugriff 30.10.2023.


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"