Wissen Sie. Wenn Sie längere Zeit einmal nicht gejoggt sind, Sie sich dann, jung und optimistisch wie Sie sind, gleich wieder an den gewohnten 1-Stunden-Lauf wagen. Häufig genug Schiffbruch erleiden.


Der Neuanfang nach der Trainingspause ist immer wieder deprimierend schwer. Man strengt sich viel mehr an, schwitzt mehr, die Muskeln schmerzen, und dennoch … läuft man viel langsamer.


Das legt sich. Das gibt sich selbstverständlich nach einigen Tagen erneuten regelmäßigen Trainings. NEU. Eine Erklärung:


Gefunden und identifiziert wurde ein neues Protein Namens Piezo1. Entsteht an der Innenseite der Blutgefäße. Entsteht dann, wenn Sie den Muskel benutzen. Wenn Sie joggen. Wenn die Durchblutung der Muskulatur zwangsläufig deutlich ansteigt.


Dieses Piezo1 hält Ihre Blutgefäße zunächst innen dicht. Eine zwingende Bedingung für ungestörten, ausreichenden Blutfluss, also Sauerstoffversorgung Ihrer Muskulatur.

JETZT KOMMT´S: Sobald Sie sich hinsetzen, während jeder Trainingspause sinkt die Konzentration dieses Proteins Piezo1 im Serum. Und schon nach wenigen Wochen (im Experiment: 10 Wochen) können Sie nur noch langsamer gehen, langsamer rennen, nur noch mühsamer klettern.

Kommt hinzu, dass bei geringerem Piezo1-Spiegel im Blut neben der Dichte der Kapillaren auch deren Anzahl sank. Der Muskel also immer schlechter durchblutet wurde.

FAZIT: Laufen. Täglich Laufen. Ein Muss laut Evolution. Übersetzt in die Sprache der Biochemie: Ein Muss für das konstante Aufrechterhalten eines hohen Piezo1-Spiegels im Blut.


Hochmodern: Hat man bei Mäusen die Gene stummgestellt, welche für die Bildung von Piezo1 verantwortlich waren, fand sich prompt eine „reduced exercise capacity“. Die wurden also zu Couch Potatoes. Das Ganze funktioniert also auch andersherum.


Immer wieder interessant, diese neuen biochemischen Entdeckungen. Dem wachen, also dem laufenden Menschen sowas von wurscht. Der WEISS und LÄUFT.


Quelle:

https://www.jci.org/articles/view/141775