In meiner Jugend ging es bei Vitamin-D3 traditionell ausschließlich um die Knochengesundheit. An der Uni Erlangen hatten wir zwar mit Vitamin-D-Gabe bei Osteoporose auch nur wenig Erfolg, weil wir Vitamin K2 einfach nicht kannten (war damals nicht messbar), aber immerhin …. Ein bisschen was ging immer.

Inzwischen hat sich das geändert. Ein regelrechter Hype um diesen Biofaktor entstand, als in zahlreichen Beobachtungsstudien (aufpassen!) signifikante Zusammenhänge zwischen Vitamin-D-Mangel und


  • Krebs
  • Herzinfarkt
  • Asthma
  • Autoimmunkrankheiten

auffiel. Deswegen auffiel, weil laut Robert-Koch-Institut in Deutschland 60% der Erwachsenen einen typischen Vitamin-D-Mangel aufweisen. Auch Sie!


Dabei hat das RKI als Referenzwert, also unteren Grenzwert gerade mal 20 ng/ml festgelegt. Wir, wie Sie wissen, fordern mind. 40 ng/ml.


Nun gut. Weil diese Zusammenhänge aufgefallen waren, hat man sog. Interventionsstudien gestartet. Also Menschen gezielt entweder Vitamin D oder Placebo verabreicht und nach einigen Jahren nachgeguckt. Das sind „richtige“ Studien. Goldstandard.

Und fand: enttäuschend wenig. Die Mehrzahl dieser Interventionsstudien überzeugte nicht. Vitamin D3 schien gar nicht zu wirken.


Beispielsweise in der VITAL-Studie. Ihnen und mir würde beim Überlesen gleich auffallen, dass in dieser Studie über 85% der Teilnehmer von vorneherein über 20 ng/ml Vitamin D3 aufwiesen. Also „Normalwerte“. Da konnte zusätzliches Vitamin D3 kaum oder gar nicht wirken. Reingefallen.


Und das gilt für die überwiegende Mehrheit randomisierter kontrollierter Vitamin-D-Studien (Nutrients 2022, Jan 12;14 (2): 303).

Die Studien waren also sinnlos. Schrottstudien. Schlussfolgerung? MESSEN! Die Basis der Molekularmedizin, der Frohmedizin.


Wir messen, bevor wir schwätzen. Wir messen, bevor wir blind irgendwelche Pillen einwerfen. Auch messen wir nach, wann´s reicht.


FAZIT: Vitamin D3 ist tatsächlich ein Wunderhormon. Scheint bei höherer Dosis (als Blutspiegel 20ng/ml) sogar immer besser und stärker zu wirken. Bei Autoimmunkrankheiten benötigen wir beispielsweise über 100 ng/ml im Serum.

Nachweisen kann man diese verblüffend positiven Effekte freilich nur, wenn man MISST. Ein völlig neuer Gedanke in unserer gewohnten mittelalterlichen Schulmedizin. Die ist und bleibt reine Ratemedizin. Tja.


Diesen Newsbeitrag finden Sie auf www.drstrunz.de.