Jede einzelne Zelle braucht Energie, damit sie ihre Aufgaben erfüllen kann. Zellen des Immunsystems brauchen Energie zur Abwehr von Eindringlingen und dem Wegschaffen abgestorbener Zellen. Die Zellen der Leber brauchen Energie, um Vitamine zu speichern, Stoffe umzuwandeln und das Blut zu entgiften. Die Zellen des Herzens brauchen Energie, damit das Herz schlägt. Dazu brauchen alle Zellen Energie, um gesund zu bleiben. Stammzellen brauchen Energie, um sich zu teilen und neue Zellen für Haut, Knochen oder die Blutbahnen zu bilden. Ich könnte jetzt noch Tausend Dinge aufzählen, die alle Energie benötigen.


Energie heißt Gesundheit.


Fehlt hingegen Energie, entstehen chronische Krankheiten: Alzheimer, Krebs, Rheuma und vieles mehr. Die Zellen funktionieren nicht mehr richtig.

Für die Energieherstellung verantwortlich sind die Mitochondrien. In jeder Zelle gibt es Tausende von ihnen. Sie können Energie entweder aus Glucose oder aus bestimmten Fettsäuren herstellen. Glucose ist ein Einfachzucker. Viele Kohlenhydrate, wie sie in Haushaltszucker, in Getreideprodukten oder als zugesetzte Süßungsmittel in gängigen Lebensmitteln vorkommen, werden zu Glucose umgebaut. Da die allermeisten Menschen Kohlenhydrate reichlich essen, sollte man meinen, dass es zu keinem Energiemangel kommen sollte. Das Gegenteil ist aber der Fall.


Bei Insulinresistenz wird die Energieversorgung zugedreht.


Werden viele Kohlenhydrate verspeist, ist der Insulinspiegel dauerhaft erhöht. Irgendwann reagieren die Zellen nicht mehr auf das Insulin und das hat dramatische Konsequenzen. Denn Insulin reguliert die Aufnahme von Glucose und Fettsäuren zur Energieherstellung in die Zellen.


  1. Die Zellen reagieren nicht mehr auf Insulin und nehmen daher keine oder nur noch vermindert Glucose auf. Es wird nur noch wenig Energie aus Glucose hergestellt.
  2. Die Zellen können auch keine Energie aus Fettsäuren herstellen, da sie aufgrund des hohen Insulinspiegels nicht in die Zellen transportiert werden können. Das Insulin ist für den Transportstoff verantwortlich.

Bei einer Insulinresistenz baden Zellen in Glucose, die Zellen können sie aber nicht aufnehmen, um aus ihr Energie herzustellen.

Gleichzeitig kann die Energiegewinnung nicht auf die Nutzung von Fettsäuren umgestellt werden, da der hohe Insulinspiegel den Transport von Fettsäuren unterbindet.

Die Zellen verhungern trotz übermäßigen Nahrungsangebots.


Wie viele Menschen von Insulinresistenz betroffen sind, ist unklar, da systematische Untersuchungen fehlen. Wer sich hingegen in der bei uns üblichen Weise ernährt, läuft große Gefahr, sie zu entwickeln. Die Frage ist nur wann: bereits mit 30 oder doch erst mit 60?

Ob man an einer Insulinresistenz leidet, zeigen die Untersuchung des Nüchtern-Insulins und des Nüchtern-Blutzuckers. Die beiden Werte sollten immer zusammen untersucht werden, da sie nur so aussagekräftig sind. Leider ist die Untersuchung des Nüchtern-Insulins kein Standard und wird meist erst bei dem Verdacht auf Diabetes Typ 2 durchgeführt. Viele haben davor allerdings schon Jahre bis Jahrzehnte an einer Insulinresistenz gelitten. Die Blutuntersuchungen sind nicht einmal teuer. Die Untersuchung des Nüchtern-Blutzuckers kostet zwischen zwei und drei Euro, die des Nüchtern-Insulins zwischen 15 und 20.


Optimale Werte:
Nüchtern-Insulinspiegel: 2–8 µU/ml
Nüchtern-Blutzucker: 3,3–5,5 mmol/L bzw. 60–100 mg/dL


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"