Forum: Gesundheit - Ist Gluten (wirklich) schlecht?
Uliginosa, die Mehrzahl der Frühmenschen lebte in den optimalen Breiten, nicht im Norden. Entsprechend mager war das Wild und entsprechend hoch der Stärkeverzehr.
Alles Paleo: viel Fleisch, wenig Carbs, viele Carbs, wenig Fleisch, oder auch ausgewogen Eiweiß, Fett und Carbs zu jeweils 1/3.
So gesehen sagt Paleo lediglich aus, dass nichts Hochverarbeitetes gegessen wurde und kein Zucker, Ausnahme Honig.
"Wildtiere sind mager"
Die Wildtiere, die heute noch übrig sind, sind mager. Von Rehen und Kaninchen allein kann niemand leben, weil sie zu mager sind. Das ist richtig. Aber bei dieser Argumentation wird immer die Megafauna vergessen: Menschen haben in Gruppen Großwild gejagt, und dabei v.a. wert auf die fetten Teile gelegt. Großwild in kühlem Klima, Mammuts, Waldelefanten, Auerochsen, legten sich für den Winter Fettreserven zu. Auch Elche z.B. legen vor dem Winter erhebliche Fettreserven an. Auch Weiderinder und -Lämmer können ja schon ziemlich fett sein.
Oliver, was für Fett hast du denn (überwiegend) gegessen?
Ich esse relativ viel Fett, ohne jegliche Probleme. Dafür reichen 2 Brötchen und ein Stück Kuchen am Wochenende, oder eine Portion Chili mit Bohnen, dass der Darm wieder anfängt Probleme zu machen.
Hallo Aldo, hallo Thomas,
ich würde dem Widersprechen oder es zum. anders formulieren. Ich bin absolut sicher, dass es eine Ernährung gibt, die gut für uns alle ist, wenn man sie ein Leben lang praktiziert: nämlich die Paläo-Ernährung.
Aber das macht niemand (außer den wenigen Hadza und Co) ...weil das sehr einschränkend ist. Und auch die Hadza müssen Kompromisse machen, denn sie dürfen zB keine Giraffen und Elephanten jagen. Wurde ihnen verboten. Von "uns".
Aber wo ich mitgehe: Es ist indiviudell verschieden, wie gut wir "schnelle" Kohlenhydrate aus Getreide verstoffwechseln, siehe die Kitava-Studie. 70% der Nahrung besteht aus KH (primär Süßkartoffel u.ä.) und der Nüchterninsulinwert liegt bei sehr guten 3.5 mIE. Da kann man wenig aussetzen ;-)
Gilt aber leider nicht für jeden...anderes Beispiel. Träger des HFE-SNPs müssen mit rotem Fleisch wegen dem Eisen aufpassen. Die nehmen Eisen zu gut auf und lagern es ein (Ferritinwerte gehen da auf 1000 hoch, was die Leber zerstört; aber auch wieder nicht bei allen).
Somit sich an Paläo zu orientieren ist gut, aber eben auch eine Basis-Blutwerte im Auge behalten, um abszuschätzen, ob man selbst gut mit KH klar kommt, ist sehr wichtig, Thema Insulin, Triglyceride, HDL, Gamma-GT.
Wir Menschen sind Überlebenskünstler und es gibt viele verschiedene "Genpools", die zu einem selbst geführt haben. Ein Teil meiner Vorfahren zB kamen zu meiner großen Überraschung aus Irland. Ganz anders meine Frau, da kommt viel Genmaterial wohl aus der Richtung Schweden. Sie verträgt Milch auch sehr gut (Schweden vertragen Milchprodukte iA sehr gut). Ich hingegen vertrage keine Milchprodukte.
Von daher...einerseits ist das Essen schon individuell auf Basis der Gene (wenn man die denn kennt), auf der anderen Seite werden sehr viele sehr gut mit Paläo klar kommen. Denn das haben wir viele 100.000 von Jahren gegessen, da es nix anderes gab.
VG,
Robert
So langsam glaube ich, es gibt nicht die Eine Ernährung. Jeder braucht wohl seine individuelle Ernährung. Dem einem tut Fleisch gut, dem anderen nicht. Der eine verdaut Obst gut, der andere nicht. Hängt wahrscheinlich auch mit der Darmflora zusammen. Fäulnisbakterien produzieren auch Ammonium wenn sie Nahrung bekommen (vorwiegend Fett und Protein). Insofern könnte in solchen Fällen Strunz Ernährung negativ wirken. Man muss nur nicht von einem extrem ins andere gehen. Von high carb/Zucker in nocarb. Oder vegan und Carnivore. Wir sind doch Omnivore und brauchen etwas von allem. Bestes Beispiel Vitamin K2 und D3, das vorwiegend in tierischen Produkten steckt. Interessant finde ich, dass es auf Fleisch so gut wie keine Allergie gibt.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass mir bei der Histaminintoleranz weder das Meiden von Gluten geholfen hat noch von Fleisch. Zonulin war auch nach dem Verzehr von Weizen normal.
Ich meinte auch "vegan" nach Dr. Mutter, wie es Oliver beschrieben hatte, also in dem Fall mit Eiern, was soll denn diese Wortklauberei jetzt?
Möglicherweise geht es Oliver auf seinen Darm bezogen auch besser, wenn er die Ratschläge seines Arztes befolgt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass sein Problem nicht durch die Strunz-Diät verursacht wurde, sondern da etwas Anderes im Hintergrund sein muss, sonst hätten wir das ja alle. Lebensweise nach Dr. Strunz ist für viele Leute auch etwas völlig Verschiedenes, da habe ich noch viel zu wenig Informationen.
Hallo Angela,
„Wenn ein normal Essender also viel leere KH und Zucker, zuviel Transfette, wenig Gemüse und noch weniger davon roh, anfängt vegan zu leben“ dann lässt er nur tierische Produkte weg, dann wird sich seine Gesundheit eher verschlechtern. Wir sind befreundet mit einem Ehepaar, das lebt seit 30 Jahren vegetarisch und seit ca. 8 Jahren vegan, ansonsten wie wir (und wir essen ja nicht viel Tierisches) und die sind gesund.Aber die essen natürlich keine leeren KH, hauptsächlich Gemüse und wie wir viele Wildkräuter und auch im Winter viel Grün von der Fensterbank.
Was ist denn hier los?
Oliver ist doch gar kein Veganer. Gestern hat Robert auf Veganer geschimpft. Lasst doch jeden nach seiner Fasson glücklich werden.
„Es ist irgendwie seltsam, dass du hier in der Strunz-Fangemeinde sozusagen andeutest, dass die Strunz-Lebensweise ganz schlechte Darmflora macht und Ammoniak verursacht.“
Lies nochmals genau, ob Du bei dieser Behauptung bleiben willst. Ich sehe das nicht so. Und bezüglich Ammoniak solltest Du Dich einmal informieren.
An Olivers Stelle würde ich jetzt mindestens 3 Monate die Vorschläge des Arztes, der sich auf seine Darmsituation bezieht, befolgen, und beobachten, wie es ihm dabei geht.
Robert, nenne mir Wildtiere, die viel Körperfett haben. Mir fallen da nur arktische Tiere, wie Robben ein. Ob ein Elefant einen großen Fettanteil hat, ...dafür wüsste ich keinen Grund.
Die aktuelle Studienlage weißt eindeutig aus, dass wir schon früh Stärke zu uns nahmen. Diese plus Eiweiß wirken anabol und bauen einen Eiweißspiegel auf. Für mich macht das Sinn. Unsere Vorfahren aßen aber weniger als wir, bewegten sich mehr und die Nahrung war vollwertiger.
Ich fragte mich schon zur Ketophase, wie der Steini seine Fettmengen bezogen haben soll. Wild ist mager.
@Oliver: Was verstehst du eigentlich darunter, jahrelang nach Strunz leben? Auf welches seiner Bücher nimmst du dabei Bezug? Wie alt bist du und wie ist deine Lebensweise? Sitzend? Stress? Meditation? Kochst du selber und wenn ja, wie und mit welchen Zutaten? Bei der einzigen Corona-Erkrankung während der ich bettlägerig war hatte ich auch Probleme mit dem Darm und zwar ganz enorm, Dünnpfiff mit Bauchschmerzen. Das könnte also auch irgendein Virus gewesen sein, oder Bakterien, die man mal nicht so schnell wegstecken kann. Oder wie Robert erwähnt, eben Leber oder Galle Probleme. Oder dass da mal was Verdorbenes im Essen war oder die Darmflora wegen sonst irgendwas gestört wurde. Das muss gar nicht die Strunz Lebensweise gewesen sein. Mit Sicherheit nicht. Dr. Mutter hat nicht so viele Bücher geschrieben wie Dr. Strunz, es gibt kein Dr. Mutter Forum und Kurse und so eine große Fangemeinde, wie Ulrich Strunz sie hat und das hat seine Gründe. Mit einer veganen Lebensweise kriegst du einfach nicht genug von allen Aminosäuren und Vitaminen. Hast du denn deine Blutwerte messen lassen? Warst du bei einem Molekularmediziner deswegen? Das würde eventuell auch einen Grund für dein Problem liefern. Welches Beschwerdebild hast du denn überhaupt? Du erwähnst ja nur die Stuhlanalyse als problematisch, ohne irgendwelche gesundheitlichen Beschwerden zu erwähnen. Es ist irgendwie seltsam, dass du hier in der Strunz-Fangemeinde sozusagen andeutest, dass die Strunz-Lebensweise ganz schlechte Darmflora macht und Ammoniak verursacht. Dr- Ulrich Strunz ist Facharzt für Gastroenterologie und hat schon viele Patienten mit Darmproblemen geheilt, während es völlig unbekannt ist, ob deine unten erwähnten Forschungen überhaupt zu Heilungen geführt hat. Wenn ein normal Essender also viel leere KH und Zucker, zuviel Transfette, wenig Gemüse und noch weniger davon roh, anfängt vegan zu leben, dann bessert sich zunächst schon mal Einiges, aber langfristig und vor allem bei älteren Leuten dürfte das doch zu Mangelkrankheiten führen, ich spreche hier aus eigener Erfahrung.
Hallo Oliver,
okay, gehen wir mal schrittweise los: Wurde bei dem Stuhlbefund die Pelat (Pankreas Elastase) bestimmt? Wurde im Blut einmal Amlyase und Lipase bestimmt? Wie ist Dein PEMT, weißt Du das? Hattest Du schonmal Probleme mit der Galle? Wurde "CK-Gesamt" bestimmt? Wurde Candida festgestellt (was häufig aber False Negativ ist).
Fettverdauung kann zB ein Problem von Galle und/oder Bauchspeicheldrüse sein.
@Thomas: Wir müssen "einiges" an Fett gegessen haben. Patricia hat es korrekt dargestellt: Wir sind keine Carnivoren. Wir können nicht, wie Katzen, komplett von magerem Fleisch leben. Katzen können das, wir nicht. Wir brauchen Fett oder Kohlenhydrate. Und wir haben - auf Basis der aktuellen Studienlage - sehr gern Elephanten gejagt, wahrscheinlich weil die viel Fett haben. Im Ggs. zum kleineren Wild.
Fakt ist: Wir Menschen können nur so ca. 40% unseres Energiebedarf aus Eiweiß decken...wobei wir ja auch einer Meinung sind, dass man kaum Energie aus Eiweiß beziehen sollte. Das ist wichtig für so ziemlich alle anderen Dinge, aber nicht Energie...der Pfad ist nicht "optimal", Thema Ammoniak.
Also ist es sehr wahrscheinlich, dass wir schon recht viel Fett gegessen haben; das war deutlich einfacher als die gleiche Menge an KH auszubuddeln. Und natürlich wird es regionale Unterschiede gegeben haben. Weil am Ende haben wir das gegessen, was wir da war.
VG,
Robert