Dass ich das auf meine alten Tage noch erleben darf! Über beide Backen strahlend lese ich da am 12.12.2012 ein Interview. Mit einer berühmten Ernährungsforscherin, nämlich Frau Prof. Susanne Klaus, die an der Uni Potsdam die Arbeitsgruppe "Energiestoffwechsel" leitet. Also eine sehr kluge, wissenschaftlich gebildete Professorin. Und die verkündet uns ihre allerneuesten Erkenntnisse.

Darf ich zitieren?

"Dass eiweißreiche Kost das Körpergewicht senken kann, wussten wir bereits aus anderen Studien. Aber nicht warum." Jetzt erklärt Frau Prof. Klaus dies durch vermehrte Wasseraufnahme. Tja.

"Die Versuchstiere, die viel Eiweiß bekamen, nahmen trotz fettreicher Kost nicht weiter zu. Auch wiesen sie deutlich niedrigere Cholesterin- und Leberfettwerte auf."

"In unseren Versuchen wurde die Fettneubildung in der Leber durch das Eiweiß gebremst. Die Leberverfettung wird also durch stark eiweißreiche Kost verhindert. Das ist ein wichtiges Ergebnis, denn die Fettleber ist eine Wohlstandskrankheit."

"Auf Fett können wir nicht verzichten. Die Zusammensetzung des Gänsefetts (Weihnachten) ist beispielsweise auch gar nicht so schlecht. Die Gans alleine ist nicht das Problem. Schwierig wird es nur, wenn man noch viele Klöße, Schokolade und Süßigkeiten dazu isst."

"Diese neuen Ergebnisse...tragen dazu bei, die Wirkung von Eiweißen und Eiweißbausteinen (also Aminosäuren) auf den lebenden Organismus besser zu verstehen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um neue Methoden zu entwickeln, die Übergewicht und ernährungsbedingten Stoffwechselerkrankungen vorbeugen."

An dieser Stelle darf ich - wenn auch innerlich jubelnd - kurz erinnern, dass die Messung der Aminosäuren von den Krankenkassen bis heute als überflüssig abgelehnt werden. Und die berufen sich auf Gutachten von Universitätsprofessoren, liebe Frau Prof. Klaus. Woher jetzt Ihr plötzlicher Sinneswandel?

All das, was uns, liebe forever young Leser, seit 20 Jahren Alltag ist, wird hier als völlig neu und sensationell verkauft. Zu Weihnachten 2012. Ist das nicht herrlich?

Strahlen Sie bitte einfach einmal mit, und... fröhliche Weihnachten: Gänsebraten ist ausdrücklich erlaubt. Danke, Frau Professor.