Forum: Ernährung - COMT (Catechol-O-methyltransferase) messen lassen | News vom 18.11.2022

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Patricia D. 707 Kommentare Angemeldet am: 20.07.2020

Frau Dr. Kristina Jacoby hat in den News vom 19.08.2022 über einen wichtigen Zusammenhang geschrieben (Auslassungen und Hervorhebunge durch mich):

Heuschnupfen aus dem Darm

Der Darm und die unzähligen Bakterien, Viren und Pilze, die in ihm wohnen, werden erst seit ungefähr zwei Jahrzehnten intensiv erforscht. Wöchentlich kommen neue Erkenntnisse über den Einfluss des Darms auf die Gesundheit des gesamten Organismus hinzu.

Je nach Zusammensetzung der Darmbakterien bilden sich mehr gesundheitsfördernde oder gesundheitsschädliche Stoffe.

Eine Übermenge an gesundheitsschädlichen und ein Mangel an gesundheitsfördernden Stoffen kann zu einer Reihe von Erkrankungen führen. Nach Stand der Wissenschaft trägt diese Dysbalance auch zu Heuschnupfen bei.

Was man mittlerweile weiß:

  1. Im Darm von Allergikern ist der Anteil der Clostridium species-Bakterien höher als im Darm von Nicht-Allergikern. Die Bakterien aktivieren bestimmte Immunzellen (T-Zellen des Typ Th17), die an allergischen Reaktionen beteiligt sind. Clostridium species breiten sich vor allem aus, wenn wenig Ballaststoffe verzehrt werden.

  2. Das Bakterium Akkermansia muciniphila produziert entzündungshemmende Botenstoffe. Bei Stuhluntersuchungen asthmatischer Kinder wurde festgestellt, dass sie besonders wenige dieser Bakterien aufwiesen. Eine Ernährung arm an Ballaststoffen reduziert das Vorkommen von Akkermansia muciniphila-Bakterien.

  3. Bei allergischen Mäusen, die mit einem Probiotikum behandelt wurden, welches Bifidobacterium longum- und Lactobacillus plantarum-Bakterien enthielt, nahm die Konzentration von IgE im Blut ab. IgE ist ein Botenstoff, der vor allem bei Allergikern erhöht ist.



Was hilft also gegen Heuschnupfen?

Viel Gemüse! Und wenn es einmal ganz heftig wird, reduzieren zusätzlich eingenommene Probiotika allergische Reaktionen.

 

Soweit Frau Dr.Jacoby. Zu ihrem letzten Satz möchte ich noch hinzufügen: Zusätzlich eingenommene Probiotika werden sich nur dann dauerhaft ansiedeln, wenn sie durch Präbiotika in Form von vielen verschiedenen Ballaststoffen ausreichend Futter bekommen.


Vielleicht schreibt sie noch viele weitere Beiträge über die Darmbakterien und ihre enorme Bedeutung für unsere Gesundheit.

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Robert K. 3837 Kommentare Angemeldet am: 14.01.2017

Hallo Greg,

exakt so. Ich esse genauso...immer eine Portion Gemüse zum Fleisch.

Und wie Jean schreibt. Das Gesamtsystem "Säure-Base-Haushalt" im Menschen wurde noch nicht wirklich verstanden. Wir atmen vieles einfach ab bzw. scheiden haufenweise organische Säuren über die Nieren aus.

Trotzdem denke ich, dass wir schon eine sehr lange Zeit lang einfach all das essen, was verfügbar war. Auf der anderen Seite sind wir nur durch Fleisch+Fett von Tieren zu dem geworden, was wir heute sind. Das sollte man nie vergessen, ich sage nur Vitamin K2 in der Form MK-4. Oder Vitamin B12. Oder Carnitin. Man nenne mir eine Pflanze, wo das enthalten ist ;-)

Und man sollte auch zur Kenntnis nehmen, dass Fleisch von natürlich gehaltenen Tieren (demeter, Bioland) eben auch viele Mineralien und Spurenelemente enthält, und zwar in der Form, wie wir Menschen sie prima aufnehmen können. Keine Phytinsäure in Sicht ;-)

@Patricia: Dein Vergleich mit Helmut Schmidt hinkt gewaltig bzw. ist für mich nicht nachvollziehbar. Der Mann hatte bereits Anfang der 80ziger einen oder gar mehrere Herzinfarkte und sass die letzten Jahre im Rollstuhl. Ich brauche kein langes Leben, wenn die Lebensqualität nicht mehr da ist. Mit 89 beim Laufen tot umfallen, das wäre eine schöne Geschichte...kein Tag Krankenhaus, kein Tag im Rollstuhl, kein Tag irgendwie auf andere angewiesen sein.

Aber all das hat mit dem Thread-Thema mal so gar nix mehr zu tun! Hier geht es um das COMT-SNP und wie man das messen lassen kann.

VG,

Robert

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GregP 516 Kommentare Angemeldet am: 23.10.2013

Hallo Zusammen,

da schaue ich mir die " forever young Ernährungspyramide " - auf der Startseite rechts im kleinen Kasten - an und weiß wie ich essen muß.

Deswegen mache ich mir auch keine Gedanken zu meinem Darm und schon garnicht zur Übersäuerung ! Auch mir schmecken Eier und das 350g Steak als Beilage zum Gemüse (frisch, roh, eingelegt...)

Leider haben wir Menschlein den Inhalt, des oberen Teils der Pyramide, nach unten verlagert und vice versa....

LG

Greg

 

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Jean S. 554 Kommentare Angemeldet am: 12.03.2016

[https://www.apotheken.de/gesundheit/gesund-leben/ernaehrungsmedizin/4876-funf-ernahrungsmythen]

Interessanter Artikel über das Säure-Basen Verhältnis, ich zitiere mal

"Übersäuerung als Krankheitsursache. Der weitaus größte Teil der Säuren, die der Körper tagtäglich abzupuffern hat, stammt nicht aus der Nahrung. Vielmehr fallen sie als Teil des Routinebetriebs im Stoffwechsel an, also allein dadurch, dass wir überhaupt Nährstoffe wie Fette, Kohlenhydrate und Eiweiß verbrennen. Und für diesen Säureanfall ist der Körper bestens gewappnet: Ein gesunder Mensch hat etwa 20-mal so viele freie Basenmoleküle im Körper wie freie Säuremoleküle und damit einen gewaltigen Puffer, der ihn vor einer Übersäuerung schützt. Wenn wir zu viele säurebildende Nahrungsmittel essen, kommt es deshalb nicht zu einer „Übersäuerung“ – der Körper wird allenfalls weniger basisch. Eine verminderte Pufferkapazität wird rasch wieder ausgeglichen und führt deshalb auch nicht zu Krankheiten. Es wundert also nicht, dass Ärzte immer wieder feststellen, dass die Pufferkapazität auch bei solchen Menschen noch erhalten ist, die an angeblich durch Übersäuerung bedingten Krankheiten wie Rheuma oder Hautkrankheiten leiden."

LG Jean

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St. W. 1315 Kommentare Angemeldet am: 06.10.2019

Also es tut mir aufrichtig leid, dass ich so weing Ahnung von Ernaehrung habe, Thomas. Ehrlich!

Aber wenn es um's Mikrobiom natuerlich lebender Voelker geht, sehe ich hauptsaechlich einen Unterschied im Level der Hygiene - so ist es klar fuer mich, dass deren Darm z.b. jede Menge Erd-Bakterien abbekommt. Selbst wenn man hier in D, 2022 die Substrate genau kopieren wuerde, die diese Voelker essen, dann waer's mit unserem sterilen, bestrahlten und pestizid-behandelten Food eben trotzdem nicht das gleiche!

 

 

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Jean S. 554 Kommentare Angemeldet am: 12.03.2016

"und jetzt muss der Körper laufend Calcium bereitstellen, um eine chronische saure Situation zu kompensieren"

Das klingt mir doch sehr übertrieben, der gröste Teil der Säuren wird problemlos über die Nieren und die Atemluft ausgeschieden.

LG Jean

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ThomasV 264 Kommentare Angemeldet am: 07.11.2022

Na ja, die Zuführung verschiedener Nahrungssubstratrate, deren Beleg Stw vermisst, sieht man im Mikrobiom indigenen Völker. Die sind deutlich vielseitiger aufgestellt, als die der übrigen Welt. Je vielfältiger es aufgestellt ist, umso leichter wird es auch mit Situationen fertig, wenn man etwas Vergammeltes gegessen hat. Nach einer Antibiotikabehandlung geht die Restaurierung des Mikrobioms auch deutlich schneller voran, je vielfältiger die Nahrungszufuhr im Anschluss ist.

Das ist für mich das kleine Einmaleins der Ernährung.

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St. W. 1315 Kommentare Angemeldet am: 06.10.2019

Morning boys and girls,

Also rein logisch gesehen ist diese Aussage erst einmal falsch: "je vielfältiger das Mikrobiom aufgestellt ist, umso besser ist es für die Gesundheit."

Man stelle sich nur einmal vor, man haette jede Menge verschiedener, pathologischer Bakterien im Darm - ist dann vielfaeltig, oder? ;-)

Mit dem Biom ist das ein bisschen wie mit dem Wetter - da spielen zufaellige Ereignisse mit rein (mal dort gegessen, mal 'was Vergammeltes gegessen, mal Antibiotika nehmen muessen ... usw ).

Und ja, wir Menschen koennen vieles verdauen, aber ob wir das auch muessen ist fraglich. Zumindest das gleichzeitige Zufuehren aller moeglichen Nahrungssubstrate scheint weder historisch belegt noch physiologisch sinnvoll, oder?

LG

Stefan

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ThomasV 264 Kommentare Angemeldet am: 07.11.2022

Unbestritten ist, je vielfältiger das Mikrobiom aufgestellt ist, umso besser ist es für die Gesundheit.

Unbestritten ist, je vielfältiger man sich ernährt, umso vielfältiger setzt sich das Mikrobiom zusammen.

Unbestritten ist, je einseitiger man sich ernährt, umso einseitiger und verarmter ist das Mikrobiom.

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:-) 6472 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Eigentlich ganz einfach:

Der Körper braucht an verschiedenen Stelllen unterschiedlich saure oder basische Milieus. Die wechseln sich bisweilen sogar ab, so dass der Körper schnell unsteuern können muss (z.B. Magen sauer, Darm eher basisch. Dafür benötig der Körper entsprechende Substanzen. Stehen  die, z.B aufgrund einseitiger Ernährung, nicht in erforderlichen Umfang zur Verfügung, muss der Körper kompensieren. Je nach Situation kann er das unterschiedlich gut/lange.  Wenn er aber chronisch kompensieren muss, kann man das wohl als suboptimal ansehen. 

Einseitige Ernährung wirkt sich drüber hinaus auch suf die Zusammensetzung des Mikrobiomy aus. Fehlen in der Ernährung Ballaststoffe, gehen die entsprechenden Darmbakterien zurück. Schlimmstenfalls verabschieden die dich komplett sus dem Mikrobiom; mit ggf. unbekannten / ungeahnten Folgen.

Unsere carnivoren Pflanzenkostverächter mögen mit ihrer Ernährung  dann zwar zurechtkommen,  aber sie werden es such schwer haben,  wieder zu einer anderen,  vielfältigen Ernährung zurück zu wechseln. Vielleicht können sie auch durch Hochdosen geeigneter NEM  dagegen halten. Nur, ein Zurück wird dadurch auch nicht einfacher.

Ich sehe keinen wirklichen Grund, warum man sich nahrungsmäßig einseitig einschränken sollte. Das Erfolgsmodell "Mensch" konnte sich doch vor allem deswegen so erfolgreich über den Globus verbreiten,  weil er unterschiedlichste Nahungsquellen erschließen und nutzen konnte. Der menschliche Stoffwechsel ist ein Vielstoffmotor. Use it or lose it. 

Also  Ballaststoffanteil auf deutlich über 50g/d erhöhen. Geht nahezu nur mit Pflanzen, wenn man nicht auf noch mehr NEM steht. Und dann klappt es i.d.R. mit dem Säure-/Basenhaushalt von ganz alleine.

Ach ja, wenn man es mit den Alkohol nicht übertreibt...

LG Thorsten 

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