Forum: Fitness - alkohol

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Thomas V. 5653 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

ein guter bekannter von mir war kampfschwimmer. wer die ausbildung dieser leute kennt, weiss, dass sind keine weicheier. einer von 100 wird nach der ausbildung übernommen.

dieser bekannte berichtete mir öfter, wie die gut trainierten triathleten reihenweise versagten - und zwar dann, wenn man sie unter stress setzte: schlafentzug, nahrungsentzug.

mein bekannter genehmigte sich abends immer gern ein oder zwei hefeweizen. wenn um 2 uhr morgens wecken war und die nicht vorher angekündigten nachtübungen begannen, wunderten sich die triathleten immer, wie er das nach seinen "abendlichen exzessen" machte, dass er das besser wegsteckte, als die askethen. für ihn war das reine kopfsache.

...um 4 uhr wurden sie dann in die kojen geschickt zum ausschlafen...um 6uhr war dann wecken:)

das konnten die triatlethen nicht so gut ab...etwas überzüchtet die jungs...mal ein wenig mehr gelassenheit, etwas weniger verbohrtheit und abends mal ein geselliges gläschen, dann funzt das auch mit der sportlichen leistung!

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Jean S. 554 Kommentare Angemeldet am: 12.03.2016
Zurück zum Thema, Alkohol:
Hier muss man natürlich differenzieren zwischen rein gesundheitlichen Aspekten und leistungsfördernden bzw. leistungsmindernden Effekten.
Ich habe einige Quellen angegeben, die darauf hinweisen, dass mäßiger Alkoholkonsum gesundheitliche Vorteile bringen kann. Es gibt noch viele weitere, speziell den cardiovaskulären Bereich betreffend, die geringen Mengen Alkohol hier eine gesundheitlich positive Wirkung zusprechen.
Das heißt aber nicht automatisch, dass Alkohol auch sportlich leistungssteigernd ist oder sein muss (es gibt viele Studien und Untersuchungen, die die leistungsmindernde Wirkung von Alkohol beschreiben).
 
Es gibt zwar eine Schnittmenge aber keinen automatischen Zusammenhang zwischen "gesund" und "leistungssteigernd" (im sportlichen Sinne).
Anabolika und verschiedenste Dopingmittel sind z.B. Leistungssteigernd, aber nicht gesund.
Moderater Ausdauersport ist zwar gesund, aber nicht unbedingt leistungssteigernd.
Intensiver Ausdauersport kann zwar leitungssteigernd sein, muss aber nicht in jedem Fall auch gesund sein.
 
Mich stört ein wenig der undifferenzierte guttemplerische Beißreflex in Bezug auf Alkohol.
Dabei will ich weder die Gefahren von zuviel Alkohol oder sogar Alkoholmisbrauch in Frage stellen.
Aber Alkohol kann auch ein Genußmittel sein. Und Genuß ist durchaus ein Stück Lebensqualität.
Ich kenne ein Vielzahl Leistungssportler, die gerne auch mal ein Bier oder ein Glas Wein trinken. Wenn auch nicht gerade in den heißen Trainings- oder Wettkampfphasen. Von 100% Abstinenz kann aber jedenfalls keine Rede sein.
 
Alkohol ist etwas, dass die Menschheit schon seit Jahrtausenden begleitet, z.B. in Form reifer oder angegorener Früchte. Schriftliche Aufzeichnungen reichen bis über 4000-5000 Jahre zurück.
 
Also wieder einmal ein kontext- und dosisabhängiges Problem, bei dem jeder selber wissen sollte, wo er steht und wo er hin will.

Die strammen Genossen der Schwarzweissfraktion werden sowas niemals akzeptieren {#emotions_dlg.wink}

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Josef M. 145 Kommentare Angemeldet am: 02.01.2006

Liebe Gundula, damit hast du natürlich recht. Ganz nach dem Motto "kein Alkohol ist auch keine Lösung" , denke ich dabei an die 5%-Regel (nach Strunz?). 

Die besagt, dass es einen vielleicht gerade mal um 5% besser gehen (könnte), wenn man gewisse Dinge tut oder läßt. Z.B. Einmal am Tag ein probiotisches Joghurt essen, das eine Glas Wein zum Abendessen weglassen, Heublumentee trinken, bei Vollmond gepflückten Löwenzahnsalat säen usw. 

Kenne ich genügend Leute im 0,1-Tonnen Gewichtsbereich, die mit solchen Maßnahmen versuchen, in Form zu kommen. Klappt meistens nicht, weil die oft die restlichen 95% verkehrt machen (Nicht laufen, nicht meditieren, kein Formel1-Reflex, kein Yoga). 

Alles, was man über Alkoholmißbrauch weiß, stimmt. Punkt. Stimmt aber nicht vollkommen, denn interessant bleibt dabei allemal, dass dieser auch eine genußvolle Seite hat. Wer diese kennt und für sich pflegt, der leidet nicht unter Alkoholgenuß, der profitiert davon, sofern man Genießen als etwas positives erachtet.

Leidet einer aber tatsächlich unter einem guten Glas Wein zum ebenso gutem Essen und trinkt es trotzdem, der handelt unklug. Er sollte es lassen. 

Jomo

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Martin G. 46 Kommentare Angemeldet am: 17.04.2014

Hallo,

ist einfach interessant welche Argumentation so mancher hier, entwickelt. Wie doch die meisten in ihren anerzogenen Verhaltensformen verhaftet sind. Was da der Eine oder Anderen alles „auffährt“.

Fakt ist, Alkohol ist für ob Hoch- oder Leistungssport kontraproduktiv. Schluß Ende.

Alkohol ist eine Droge. Eine gefährliche sogar. Eine Einstiegsdroge. Der Übergang vom „Hin und wieder“ zur Sucht ist fließend. „Ich merk ja nichts“….na ja… Gewöhnung!

„202 Menschen sterben Schätzungen zufolge in Deutschland jeden Tag an den Folgen ihres Alkoholkonsums. Das sind rund 74.000 Todesfälle im Jahr“. Richtig kleiner Krieg. Gesellschaftsfähig, ist richtig. War Opium im 19.Jahrhundert auch….(Europa, China…)

# zu Jean Und wenn dann „Ostern und Weihnachten zusammenkommt,“ und ein Franzose eine Etappe gewinnt, dann kann die ganze Mannschaft ein Fass aufmachen….die restliche Tour geht da sowieso nichts mehr. Lebensleistung erreicht. Klar böse, aber im Augenblick für Radprofis aus Frankreich eher real. Gute Regeneration ist da nicht mehr besonders wichtig. Schau da bei den „führenden Mannschaften“ mal nach. Da werden keine „Millionen-Etat“ wegen „einem 1/4 Rotwein“ geopfert.

Nur so am Rande.

# zu Thomas V. Das mag wohl bei „Minigolf“ kaum eine Rolle spielen, ich glaube nicht, dass damit eine HIIT-Trainingseinheit durch zu stehen ist. (Mit mir sicher nicht…:)

 

 

Nix für ungut

 

Martin

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Josef M. 145 Kommentare Angemeldet am: 02.01.2006

Servus,

ich trinke täglich zum Abendessen ein Glas Wein. Am Wochenende kann nach ausgiebigeren Menus auch mal ein guter Single Malt flankierend zum Wein dazukommen. Es schmeckt und es tut erst mal gut. Ich mag auch mal Speisen, nach denen ich mich in die Couch werfen muß und eine Stunde keine Bewegung mehr machen kann, weil das Essen so schwer war aber gut geschmeckt hat.

Gleichzeitig merke ich aber, dass mir z.B. ein Sushi-Menu mit gutem japanischen Sencha auch schmeckt und wesentlich besser tut.    - ?!?-

Tja, will sagen, wenn ich ich mich auf einen Marathon vorbereite, dann lasse ich die Sachen weg, die mich meiner Leistung berauben. Die kenne ich natürlich und Alkohol gehört da auch dazu.

Da ich keinen Marathon mehr laufe, ziehe ich aber trotzdem einmal im Jahr eine Marathonvorbereitung durch. Man sagt ja schon immer, dass Marathontraining gut tut, Marathon laufen aber nicht.

Im Grunde weiß jeder hier, dass ihm so manche Verhaltens- oder/und Ernährungsweise nicht gut tut. Unklug ist es, wenn man es so gar nicht in den Griff bekommt, die Sachen abzustellen, die einem ausbremsen.

Ich versuche beides zu genießen. Einmal im Jahr so richtig in Marathonform zu sein und den Rest des Jahres fitter, als der Normalerdling und ab und zu ein paar "schädliche" Dinge genießend.

Das klappt recht gut und sorgt dafür, dass ich mich das ganze Jahr über rundherum gut fühle. Ich muß mir dabei nicht in die eigene Tasche flunkern, dass es nichts ausmacht, wenn ich mal "sündige".

jomo

 

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Jean S. 554 Kommentare Angemeldet am: 12.03.2016

Meine, Güte, warum projizierst du dein Weltbild auf den Rest der Sportlerwelt. Hättest du dir mal Hintergrundberichte über die vergangenen Olympischen Spiele angesehen dann hättest du andere Beobachtungen gemacht. Da wurde nach einem guten Ergebnis auch mal gefeiert, bestimmt nicht gesoffen aber doch halt mal ne Pulle aufgemacht. Was tun farnzösiche Radprofis nach einem Etappensieg bei der Tour de France ? {#emotions_dlg.wink} Und die Jungs sind keine Leistungssportler sondern Hochleistungssportler, ab und zu 1/4 Liter Rotwein nach einem tollen Tag, kein Problem für die. Natürlich gibt es Sportler wie auch Nichtsportler die Alkohol prinzipiell ablehnen aber nicht alle sind Puristen die nur "Karotten und Reis konsumieren". (Jeannie Longo über sicht selbst) Da ist auch viel Kopfmusik im Spiel, wenn du überzeugt bist das dies oder das dir schadet dann wird es dir bestimmt nicht nützlich sein und du lässt dann auch besser die Finger davon.

 

Liebe Grüße,

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Basti P. 2 Kommentare Angemeldet am: 12.10.2016

Naja, es kommt auch auf die persönliche Zielsetzung an. Betreibe ich Sport, um mich nur fit zu halten, spricht absolut nichts dagegen, ab und an auch mal ein wenig Alkohol zu sich zu nehmen. Ist man allerdings Leistungssportler und verfolgt Ziele, sollte Alkohol absolut tabu sein, denn der Alkohol wirkt dem Ziel massiv entgegen und das auch schon bei geringen Mengen. 

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Jean S. 554 Kommentare Angemeldet am: 12.03.2016

@Thorsten ST

Interessant dieser Satz aus deiner Studie:

Therefore, by connecting the dots, there is compelling logic that much of the reduced mortality seen with moderate levels of alcohol consumption is due to reduced PA levels and the resulting suppression of mTOR.

Moderate Alkoholmengen mimen also praktisch das Fasten..aber bitte jetzt keine falschen Schlüsse ziehen.

 

Liebe Grüße,

 

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Jean S. 554 Kommentare Angemeldet am: 12.03.2016

Na denn Prost {#emotions_dlg.wink}

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:-) 6466 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Nachtrag:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1615277/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2957519/

Es gibt offenbar biochemische, mortaltätssenkende Effekte von Alkohol. Da es zweifellos auch gesundheitsschädliche Effekte von Alkoholkonsum gibt, ist das Ganze wieder einmal kein Mini/Max Problem, sondern ein Optimierungsproblem.

DIE DOSIS MACHT DAS GIFT   umgekehrt läßt aber auch sagen DIE DOSIS MACHT DIE MEDIZIN

Für jeden Einzelnen und für Jeden ein wenig anders.

Entspannte Grüße,
Thorsten

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