Forum: Gesundheit - Heutige News - Muskelzuwachs

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Jürgen B. 11 Kommentare Angemeldet am: 08.04.2014

Hallo liebe Forengemeinde,

ein phantastisches Buch zu diesem Thema lautet: "12 Minuten pro Woche", Autor : Dr. Doug McGuff. Das beste zu diesem Thema was ich jemals gelesen habe. Habe über 30 Jahre Erfahrung im Thema Kraftsport.

Liebe Grüße

J.B.

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:-) 6331 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Hi Mira.

Was den sportlichen Einsatz von Muskeln angeht, so gibt es da verschiedenste Belastungsformen:
* exzentrisch: der Muskel wird unter Belastung gedehnt (z.B. Absenken eines Gewichtes)
* Konzentrisch: der Muskel wird unter Belastung verkürzt (z.B. Anheben eines Gewichtes)
* langsamer Dehnungs-Verkürzungszyklus: der Muskel wird erst unter Belastung gedehnt und dann verkürzt (z.B. Schrittfolge beim Dreisprung; Aufkommen/Landen = Dehnen unter Last gefolgt von Absprung = Verkürzen unter Last)
* schneller Dehnungs-Verkürzungszyklus: wie vor, jedoch schneller (z.B. Sprungwurf beim Basketball, Sprung beim Vollyball)

Je nach Sportart treten diese Belastungsformen mit unterschiedlichen Anteilen und Intensitäten auf und sollten auch entsprechend traininert werden. Wichtig ist nämlich, dass das Zusammenspiel aus Muskeln und Neuronalem System diese Belastungsformen bewältigen kann.

Wenn ich nur eine (oder überwiegend nur eine) dieser Belastungsformen trainiere (z.B. exzentrisches Muskeltraining für maximalen Aufbau von Muskelmasse), dann kann mein neuro-muskuläres System auch nichts anderes!

Um auf deine Frage zurück zu kommen: Ja, diese Muskelberge taugen nur zum Anschauen und Posen. Beweglichkeit und Bewegungskoordination bleiben da auf der Strecke.

Anders sieht es natürlich aus, wenn ich ein gewisses Maß an Muskelmasse schnell (wieder) aufbauen will/muss (z.B. im Bereich der Rehabilitation nach Unfällen (-> Dr. Strunz) / Krankheiten oder zur Steigerung des Kraftniveaus im (Leistungs)Sport)). Dann folgt im Anschluss (teilweise auch parallel) aber im Allgemeinen ein differenzierteres Training (Bewegungsvermögen, Ausdauer, sportartspezifisches Training).

LG,
Thorsten

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Markus 726 Kommentare Angemeldet am: 25.07.2013

Das Problem ist nicht das Experiment an und für sich, sonder das, was manch einer dort hinein interpretiert.

Im Übrigen wuchs nicht nur die Masse, sondern auch die Kraft in einem beeindruckenden Maße:

Bevor das Colorado Experiment startete (rund eine Stunde vor dem ersten Training), wurden Krafttest bis zum Wiederholungsmaximum durchgeführt. Am Ende des Experimentes (3 Tage nach dem letzten Training), wurde ein finaler Krafttest absolviert.

Während des ersten Tests schaffte Casey Viator bei der Übung Beinpressen

  • 32 Wiederholungen in der Beinpresse mit 181kg  (400 pounds).

28 Tage später und ohne in irgendeiner Art und Weise eine ähnliche Übung während der gesamten Zeit des Colorado Experimentes durchgeführt zu haben, absolvierte Viator

  • 45 Wiederholungen mit 381kg (840 pounds).

Er musste jedoch den Krafttest bei 45 Wiederholungen, aufgrund von unerträglichen Muskelschmerzen (verursacht durch Milchsäure) abbrechen, ohne überhaupt den Punkt des Muskelversagens oder des Wiederholungsmaximums erreicht zu haben.

(Anmerkung: Noch erstaunlicher wird dieses Ergebnis, wenn man sich vor Augen hält, dass Viator diese Übung, das Beinpressen, nur vor dem Start und nach dem Ende des Colorado Experimentes absolvierte. Jeglicher Übungseffekt spielte somit keinerlei Bedeutung, sodass allein durch den Muskelmassezuwachs und damit einhergehend durch Kraftzuwachs diese enorme Kraftsteigerung hervorgerufen wurde).

Und weiterhin:

 

Und während Jones und Viator in Colorado trainierten, absolvierten professionelle Football Teams Trainingseinheiten in einer von Jones Einrichtungen in Florida. Der Trainingsstil war identisch.

3 kurze, wöchentliche Trainingseinheiten mit jeweils einem Satz pro Übung, rund 12 Übungen insgesamt und einer größtmöglichen Betonung des negativen Teil einer Bewegung.

Ein Mitglied des Kanadischen Profiteams wurde so stark, dass dieser in der Lage war in der Übung Überzüge (Pullover) mit guter Ausführung viele Wiederholungen mit 306kg (675 pounds) zu absolvieren. Dieser startete zwei Monate zuvor mit nur rund 125kg (275 pounds).

Lou Ross von den Buffalo Bills nahm rund 9kg (20 pounds) bei einer Größe von fast 2 Meter zu und war in der Lage 20% schneller auf einer 40 Yard (rund 36,6 Meter) Strecke zu laufen, sprang knapp 14 cm (5 1/2 Inches) höher als jemals zuvor und verdoppelte seine Kraft in vielen seiner Bewegungen. Diese Zahlen wurden vom Trainerteam der Buffalo Bills zur Verfügung gestellt, welche Lou´s Leistungen vor dem Training mit dem Nautilus Trainingsprogramm und zweit Monate danach in Florida gemessen haben

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:-) 6331 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

"Schrottstudie".

Übliche Muskelzuwachsraten im Bodybuilding liegen in der Größenordnung 10-14kg Muskelmasse im 1. Jahr. In den Folgejahren sinkt die Zuwachsrate.

Beide Probanden kann man getrost als ungewöhlich "talentiert" in Bezug auf Muskelzuwachs ansehen. Beide  habe in den Jahren vorher Krafttraining mit Muskelaufbau betrieben. Beide haben vor dem Experiment massive Muskelmasse eingebüßt. Einer durch eine verletzungsbedingte Pause, einer in Vorbereitung auf das Experiment.

Der Wiederaufbau einmal bereits vorhandener Muskelmasse geht auch deutlich schneller als der erstmalige Neuaufbau.

Alles in Allem sind die Ergebnisse diese n=2 Experimentes weder representativ noch in irgendeiner Form auf normale Menschen übertragbar. Allenfalls eine nette Anektdote, die zeigt, was im Extremfall / Ausnahmefall unter bestimmten Voraussetzungen möglich sein kann.
Genauso, wie ein Verweis auf die Tarahumara in Bezug auf das Laufen (700km in 48h); wobei diese, als indigenes Volk, schon mal eine deutlich größere Untersuchungsgruppe bilden, als die n=2 aus dem Colorado Experiment.

Aber vielleicht kommt ja in den nächsten Tagen noch eine News, das Tim Wiese auch nach diesem Prinzip trainiert hat {#emotions_dlg.tongue_out}.

LG,
Thorsten

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Mira_L 84 Kommentare Angemeldet am: 16.05.2016

Guten Morgen. {#emotions_dlg.smile}

 

Das mit den heutigen News wäre zu schön um wahr zu sein.

Da muss noch an weiteren Parametern geschraubt worden sein. Und ob diese Muskeln dann auch wirklich so belastbar sind, wie sie aussehen ist wieder eine andere Frage.

Ist allerdings nur meine bescheidene Laienmeinung. Da will ich mich nicht zu sehr aus dem Fenster hängen.

 

Ich (ok, als Frau ist das ja wieder bissl anders) trainiere mir mit relativ niedrigen Gewichten/ Intensität, also nicht bis zum vollständigen Muskelversagen, sondern "nur" bis ca. 85% der Maximalanstrengung.

Das aber jeden Tag. Viertelstunde. Ja, das wars dann auch bei mir.

Und da ich schon mal weniger Körperfett hatte, weiß ich auch wie sich das anfühlt und aussieht. Muskelberge habe ich nicht, aber eine ziemlich drahtige Körpermitte (und auch ein bissl Sixpack, aber nicht hervorstechend) und verhältnismäßig viel Kraft für mein eher drahtiges Muskelkorsett.

So gesehen kann man auch nicht behaupten, eine Trainingsintensität ohne Muskelversagen würde nichts bringen.

Auch wenn ich Muskelberge schön finde (auch bei anderen Frauen) ist die Frage, ob das für mehr als die Optik ausreicht.

 

LG

Mira_L

 

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Markus 726 Kommentare Angemeldet am: 25.07.2013

"Experiment", bitte! Keine "Studie".

 

Viator hatte zwei Jahre zuvor bereits den Titel als Mr. America geholt und danach aufgrund eines Autounfalles Masse verloren. Ob du das glaubst oder nicht ändert jedenfalls nichts an den dokumentierten Ergebnissen. 

Hier wird das Experiment gut beschrieben:

http://www.got-big.de/Blog/colorado-experiment/

 

Und hier auf welche schweißtreibende Art Artur Jones seine Bullen damals in Florida züchtete, hier an Hand von Casey Viator:

https://www.t-nation.com/training/old-school-muscle

Solch unglaublich lang werdenden 30 Minuten sollte man sich mal gegönnt haben um mitreden zu können{#emotions_dlg.smile}

 

Und hier wird noch etwas mehr aus dem HIT-Nähkästchen und dem Colorado-Experiment geplaudert:

https://www.t-nation.com/training/rebirth-of-hit

 

 

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Reinhard S. 217 Kommentare Angemeldet am: 26.08.2015

Eine "Studie" mit n=2. Eine ziemlich überschaubare Zahl. Dazu noch ausgeprägte Bias (Verletzung des einen bzw. vorgängige lange Krankheit des anderen Probanden).

28kg Muskelmassen-/Magermassen-Zuwachs mit 4x3x34=408 Min. Training? Glaub ich schlichtweg nicht.

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