Forum: Ernährung - LowCarb, Cori Zyklus und die 50% Carbs als Optimium...
Ist es am Ende des Tages so, dass LC für den gesunden Menschen vollkommen daneben ist? Klar, bei Krebs ratsam, bei Diabetes, bei Epilepsie...zum Abnehmen. Jajaja...alles sinnvoll und dann ratsam. Aber wenn man (metabolisch) gesund ist, ähm...ist es vielleicht überhaupt nicht ratsam? Ich habe so ein Gefühl...
Wann ist man denn metabolisch gesund??
Geht man mal davon aus, dass man keine diagnostizierbar en Krankheiten wie:
Diabetes, Bluthochdruck, ...etc. hat und ein Arzt wie Dr. Strunz sagen würde, Sie sind gesund, aber Ihr Körperfettanteil ist zu hoch. Z.B. 17% bei einem Mann mit 50Jahren. Ist man dann metabolisch gesund?
Wenn nicht, welcher KFA wäre denn gesund? Dr. Strunz ist sicher der Meinung, dass man mit 5% sehr gesund sein kann. Aber ne Definition hab ich noch nirgends gefunden.
Wir wissen ja, dass KH im Körper Entzündungreaktionen provozieren. Das gleiche tut (zuviel) Fettgewebe, Sport, ...
Ist die Gesamtheit der Entzündungsprovokatoren zu hoch, wird man vermutlich krank. Dementsprechend kann man das wohl selbst steuern, je nach dem wie man leben möchte. Bin ich ein ambitionierter Sportler, kann ich die Sportinduzierten Entzündungen nicht vermeiden, sondern nur variieren.
Bei der Ernährung ist das entsprechend vergleichbar. Nämlich zyklisch genau das zuführen, was die erwünschten Reaktionen bzw. Bedürfnisse unterstützt.
Dies kann heißen: train LC compete HC. Und halte Deinen KFA so, dass Du ein optimales Ergebnis erziehlen kannst.
also nochmal, was könnte denn der niedrigst mögliche gesunde KFA sein?? Ich gebe zu bedenken, dass das Verhältniss von Gesamt-Körperfett zu Organfett nicht konstant ist. Möglicherweise liegt hier der Hund begraben.
LG
Martin
Moin,
ich bin genauso kritisch wie Ihr. Und ich habe in den Unterlagen von A.Mente leider keinen Hinweis darauf gefunden, wie er auf diese 54% Kohlenhydrate überhaupt kommt. Wie sich die berechnen. Er schreibt ja, dass er noch auf der Suche ist nach einer passenden Diät für alle.
Ich hoffe, dass er bei der nächsten LowCarb DownUnder Konferenz wieder dabei ist und dann diese Ergebnisse vorträgt und dazu dann auch was sagt. Oder wahlweise das als Studie rausbringt :-) ...hat er nämlich zu den beiden anderen Themen auch gemacht als Ergebnisse der PURE Studie. Guter Mann weil neutral. Die anderen beiden Themen waren Fett + Salz.
Das mit den Ballaststoffen könnte ein seht guter Hinweis sein! Dann landet man so langsam im realistischen Bereich:
1000 kcal in Carbs sind : 250g-50g Ballaststoffe = 200g Kohlenhydrate. Das wird dann langsam realistischer, ...wahrscheinlich liegt es daran, dass man einfach (noch) mehr Wurzelgemüse und auch mal Süss-Kartoffeln essen sollte...dann segelt man irgendwo zwischen 100-200g
Ich verfolge aktuell weiter "meinen Ansatz"...den Mark Sisson Ansatz mit 50-150g am Tag. Der bekommt mir und meiner Frau sehr gut.
VG,
Robert
stefan...upps verrechnet:-)
Manno Robert, jetzt wir es richtig biochemisch!
Leider kenn ich die Pure-Studie nicht. Aber 53% Carbanteil und die höchste Langlebigkeit - im Verhältnis zu welcher Ernährung?
Wie soll ich auf 53% Kohlenhydrate kommen, wenn ich die klassischen Bomben ignoriere? Wenn ich Weissmehlprodukte und raffinierten Zucker vermeide, aber alle anderen Kohlenhydrate in entsprechender Menge esse - wie komm ich auf eine derartige Menge? Dann muss ich auch gesunde Fette reduzieren, wie auch Protein.
Wenn ich dann noch metabolisch flexibel bleiben möchte, also möglichst auch ketolysefähig, intermittierendes Fasten mit einbauen möchte und dann einen durchschnittlichen Carbverbrauch von über 50% anstrebe...
Ich weiss nicht, ich weiss nicht...
Mich würde eine Studie interessieren, die als Vergleichsgruppe auf eine carbreduzierte Fraktion setzt, die vielleicht nur um die 20-30% vorsieht und das auch noch in der flexiblen Variante, mal Keto und dann auch wieder carblastige Ernährung. Das ganze angepasst an den Lebensrhythmus: viel sitzende Tätigkeit, wenige Carbs. Bei Sport mehr davon, bei Ausdauersport eher mal in richtung Low Carb / Keto.
Diese Studie wird es sicher nie geben, so viele Exoten gibt es gar nicht, die sich so ernähren. Das gäbe nie einen repräsentativen Querschnitt. Selbst bei Low Carb wird es schwierig, da jeder etwas anderes darunter versteht.
Die mediterrane Ernährung soll eigentlich mit der längsten Lebenserwartung aufwarten. Die sieht aber lediglich ca.35% Kohlenhydrate vor. 35% halte ich schon für eine Menge. Bei 2000 Kalorien am Tag, entspricht das 444g Kohlenhydrate. Darauf komm ich nicht, obwohl ich persönlich nicht auch kohlenhydrathaltiges esse, und ich ess mehr als 2000 Kalorien.
Hier für alle die es interessiert die Folien von Prof. Mente ...ich schaue mir die auch grad an, beim Suchen nach dem Vortrag bin ich grad daruf gestossen:
http://statics.drvoice.cn/uploadfile/2018/0902/20180902120010945.pdf
Hallo in die Runde,
ich möchte gern ein paar Aspekte des LowCarb mit Euch diskutieren, die mir beim Grübeln über LC/Keto die letzten Wochen so durch den Kopf geschossen sind.
1) Cori Zyklus : https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Cori-Zyklus.svg
Man sagt ja immer, die roten Blutkörperchen brauchen 40g Glukose am Tag. Ich halte die Aussage für falsch.
Was richtig ist: Über die "Akkuflüssigkeit" Glukose im Blut (ca. 5g) wird Energie in der Höhe von 40g am Tag zu den roten BK gebracht.
:-)
Oder? Das einzige, was die Leber braucht, sind 6 ATP, um aus Laktat wieder Glukose zu machen...mittels LDH (ist nämlich ein umkehrbarer Prozess). Und diese Energie kann sie doch aus Fett (Beta-Ox) gewinnen, oder?
2)
Dazu meinte Ben Bikman im letzten Interview bei Mike Mutzel, dass ein Acetyl-CoA, was in der Leberzelle vorliegt, 3 Wege hat:
1. Zu Triglyceriden umgeformt zu werden (wenn Insulin hoch ist...also Normalzustand der Menschen mit der SAD-Diät=DGE-Ernährung)
2. In den Citratzyklus stecken und Energie gewinnen.
3. Zur Glukeneogene verwenden. (Insulin niedrig, Glukagon hoch)
Und als ich das höhrte...dachte ich: Halt mal. Das Acetyl-CoA kann aus der Beta-Ox kommt, sprich von Fett. Damit wäre ja ein direkter Weg von Fett nach Glukose möglich?
Ähm...hat das einer schonmal so irgendwo gelesen? (Ich habe Ben angeschrieben, aber keine Antwort bekommen....ggf. ist die Emailadresse auch eine alte gewesen...oder er hat keinen Bock auf die Frage gehabt, ob ich 3. richtig verstanden habe)
3)
50% Kohlenhydrate am Tag scheinen nach PURE und der Auswertung von Prof. Mente das Optimium zu sein bzgl. Sterblichkeitsrisiko (so wie 12g Salz am Tag).
siehe : https://www.strunz.com/de/news/raetsel-kohlenhydrate.html
Ähm...das tut mir der Doc zu lapidar ab in seiner News. Das ist meiner Meinung nach eine volle Breitseite auf seine Ernährungsrichtlinie. Die sieht 10-15% Carbs vor...nicht 53%...das ist die Mediterane Diät mit Bohnen, Kartoffeln (eigentlich auch Brot aus selbst angebautem Weizen) usw usw. ...das ist 100% NICHT Keto. Das ist noch nicht mal LC!
Oder?
Ist es am Ende des Tages so, dass LC für den gesunden Menschen vollkommen daneben ist? Klar, bei Krebs ratsam, bei Diabetes, bei Epilepsie...zum Abnehmen. Jajaja...alles sinnvoll und dann ratsam. Aber wenn man (metabolisch) gesund ist, ähm...ist es vielleicht überhaupt nicht ratsam? Ich habe so ein Gefühl...
Ich denke, dass ist reichlich Diskussionsstoff für einen grauen Sonntag :-)
VG,
Robert