Forum: Infektion & Prävention - Covid19 aus dem Labor...

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:-) 7235 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Moin Thomas.

" es geht um eine unsolide, wackelige Energiepolitik."

Wo und wie manifestiert sich diese?
Ist die Strom-/Energieversorgung unsicherer/unzuverlässiger geworden?
Ist die Enrgiepreisschere Deutschland vs. Rest EU weiter aufgegangen?
Hat der Ausbau von EE und Netztrassen nachgelassen oder der Rückgang der CO2 Emissionen im Energiesektor?
Stockt der Ausbau der Ladeinfrastruktur?

Worin also manifestiert sich deiner Ansicht nach diese angeblich unsolide, wackelige Energiepolitik? Vor allem auch mit Blick auf die Verwerfungen am Energiemart (Gas, ÖL) durch den Ukrainekrieg?

 

"Statt die Autobahn zu nutzen, hoppeln wir über Landstraßen..."

Was wäre denn die energipolitische Autobahn?

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Thomas V. 6567 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

...wenn ich schon höre, es liegt an der Kommunikation...Eigentlich wird es schon zur Genüge viel zu geschönt dargestellt. Ich erinnere an den Doppelwumms...

Es geht auch nicht um eine eventuelle Abhängigkeit von Frankreich, es geht um eine unsolide, wackelige Energiepolitik. Sie weist gewisse Ähnlichkeit mit der Finanzpolitik auf, in der Schulden zu Sondervermögen umbenannt werden und in der finanziell jongliert wird, bis die Gerichte eingreifen. 

Ginge es wirklich nur um die CO2 Neutralität, dann ist der grüne Weg doch ideologisch sehr eingeengt.  Statt die Autobahn zu nutzen, hoppeln wir über Landstraßen...aber das mit Doppelwumms :-/

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:-) 7235 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018
  • Dss die Strategie verbesserungswürdig ist, mindestens aber ihre Kommunikation,  stelle ich gar nicht in Frage, die Cassandrarufe über eine angeblich ach so unsichere, unzuverlässige Stromversorgung, am Rockzipgel franz. AKW, dagegen sehr.
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Thomas V. 6567 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Nun Thorsten, dann frage ich mich, warum die Autoren deiner Quelle zu diesem Ergebnis kommen, was die Energieversorung Deutschlands betrifft:

"Eine realistische Strategie für die künftige deutsche Energieversorgung ist daher unabdingbar, damit Unternehmen sich auf langfristige Investitionen in Deutschland einlassen."

Für mich heisst das, die aktuelle Energieversorgung unterliegt keiner realistischen Strategie! 

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:-) 7235 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

"Auschlaggebend bei den anderen Ländern ist, im Gegensatz zu Deutschland, dass diese Länder alle ihre Backup-Alternativen vorrätig hatten und haben."

Nochmal: unsere noch immer vorhandene fosfile  thermische Kraftwerkskapazität reicht noch immer aus, um  über 100% unseres Strombedarrfs decken zu können; ohne auf Wind, PV, Biomasse, Wasser, Pumpdpeicher, Importe angewiesen zu sein!

Wo wurde da also irgendetwas vorzeitig oder voreilig an Backup-Alternativen abgeschaltet?

Wir sind in der überaus komfortablen Situation,  mittlerweile einen soliden Grundstock an EE zur Verfügung zu haben; Tendenz steigend.  Alles, was darüber hinaus benötigt wird, können wir wahlweise importieren oder selber in Backupkraftwerken erzeugen oder jede beliebige, wirtschaftlichere Mischung daraus. Es ist schlicht Blödsinn, dass wir am franz. Atomstromtropf hängen oder notfalls nicht in der Lage wären, genügend eigenen Strom zu produzieren.

Einige Länder verfügen über noch laufende und abgeschriebene AKWs und können damit vergleichsweise preiswert Strom erzeugen (Ewigkeitskosten nicht berücksichtigt). Das können, bzw. brauchen wir nicht. Ob es sinnvoll gewesen wäre? Wer weiß. Aber der Zug ist seit 2011 abgefahren. 

Fakt ist aber nunmal, dass unsere Stromversorgung durch die Energiewende nicht unzuverlässigen geworden ist. Dass es bei uns, im Gegensatz zu Frankreich,  keine Zwangsabschaltung von Verbrauchern gab. Und dass sich die Strompreise in der EU den deutschen annähern, sprich schneller steigen, als hierzulande. Französische Haushalte zahlen mittlerweile zum Teil mehr für ihren Strom, als deutsche (ein Ende des Preisanstiegs ist vorerst nicht in Sicht); ein hoch auf den "billigen" Atomstrom. 

Aber hey, wie soll man natürlich mit Fakten gegen eine gefühlte Stromkriese argumentieren können...

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Thomas V. 6567 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Thorsten, da hast du einen sehr informativen Link hier reingestellt, der die Thematik schön differenziert darstellt!

Zu deinen Fragen:

Wo soll denn der Fehler sein, EE nach und nach auszubauen und in der Übergangszeit auf (konventionelle) Alternativen oder Importe (je nach dem, was preiswerter ist) zurück zu greifen?

Darin liegt der Fehler nicht. Der Fehler liegt/lag im vorschnellen Abschaltender fossilen Alternativen, wobei die Grünen nicht ursächlich waren, dann aber als endgültige Vollstrecker, ideologiegetrieben die letzten AKWs abschalten. Das Thema hatte wir schon. 

Ja, andere Länder kopieren sehr wohl unseren EE-Ausbau und sind uns in Realität und Planung teilsweise deutlich voraus. So gesehen hast du dann aber tatsächlich doch Recht. Die Anderen kopieren nicht unser zögerliches Getue; zum Glück.

Auschlaggebend bei den anderen Ländern ist, im Gegensatz zu Deutschland, dass diese Länder alle ihre Backup-Alternativen vorrätig hatten und haben. Da wurde eben nichts vorschnell abgeschaltet. Da wurde bei der Energiewende der Gang eingelegt und man liess die Kupplung sicher greifen. Bei uns wurde der Gang Energiewende eingelegt, dann wurde Vollgas gegeben, man ließ die Kupplung ruckartig kommen und würgte den Motor ab! Im Gegensatz zu den anderen Ländern müssen bei uns noch die Backup-Gaskraftwerke gebaut werden, deren Kosten auf den Strompreis umgelegt werden.

Ich formuliere es noch einmal deutlich: Kein Land weltweit, hat seine EE ausgebaut und vorher die alte Energierzeugung demontiert. Beide Varianten werden in anderen Ländern parallel betrieben. 

Zur Entwicklung der Wirtschaft zitiere ich aus deiner Quelle. Demnach herrscht Handlungsbedarf und die Lage wird nicht so entspannt gesehen, wie du es hier vermittelst:

Gibt das Anlass zur Entwarnung? Nein, denn es bestand schon vor der aktuellen Krise eine erhebliche Unsicherheit über die Zukunft der deutschen Energieversorgung, die möglicherweise Investitionsentscheidungen in Deutschland gebremst hat (Berger et al., 2022). Die Unsicherheit hat sich mit der Energiekrise verstärkt. Eine realistische Strategie für die künftige deutsche Energieversorgung ist daher unabdingbar, damit Unternehmen sich auf langfristige Investitionen in Deutschland einlassen.

Mit anderen Worten, unter der aktuellen Regierung hat sich die Unsicherheit betreffend der Energieversorgung verschärft. Auch wenn die Regierung nicht die direkte Ursache war, so läßt sie aber eine Strategie vermissen, diese Sutuation zu korrigieren - und für dieses Versäumnis darf/muss man dieser Regierung im vollen Umfang verantwortlich machen!

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:-) 7235 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

"Thorsten, wir benötigen den französischen Strom, wenn EE nicht liefert. Klar, dann ersetzt es den Kohlestrom, bzw Gas. Der Punkt ist aber eben, es fehlt dann am Regenerativen!"

Völlig richtig beobachtet. Deswegen wird der EE-Ausbau ja weiter voran getrieben.
Was also wolltest du damit zu Ausdruck bringen? Das wir doch bitte erst 100% EE-Versorgung aufbauen sollten und dann auf eine Schlag komplett umschalten?

Wo soll denn der Fehler sein, EE nach und nach auszubauen und in der Übergangszeit auf (konventionelle) Alternativen oder Importe (je nach dem, was preiswerter ist) zurück zu greifen?

Und ja, Fracking-Gas ist "böse". Aber russiches Erdgas ist derzeit werde verfügbar noch eine Option. Zur Erinnerung: Wir haben russisches Erdgas nicht boykottiert, sonder Russland hat die Belieferung eingestellt! Aber auch hier ist da Ziel ja klar vorgegeben, Reduktion des Bedarfs an fossilen Primärenergieträgern, inkl. Erdgas. Zur Zeit bedeutet das aben eben auch, dass ein Anteil Fracking-Gas dabei ist. Nicht schön, aber derzeit noch notwendig.

Und was EE + Frankreich angeht, die Franzosen "wollen" in den nächsten Jahren (bzw. besser Jahrzehnten) erst mal mindestens 6 neue AKW bauen. Legt man mal den neuen Reaktor Flamanville III zugrunde und unterstelltim optimisitschsten Fall, dass sie die parallel bauen können, werden sie nicht vor 2050 ans Netz gehen; in Summe knapp 10GW. Bis 2050 will Frankreich aber auch 45GW(!) Windkraft installieren, vornehmlich offshore. Gleichzeitig erreichen ca 10-15AKW mit >20GW Nennleistung das Ende ihrer (scho verlängerten) Lebensdauer.

Ja, andere Länder kopieren sehr wohl unseren EE-Ausbau und sind uns in Realität und Planung teilsweise deutlich voraus. So gesehen hast du dann aber tatsächlich doch Recht. Die Anderen kopieren nicht unser zögerliches Getue; zum Glück.

Insgesamt sehe ich die Lage zwar nicht rosig, aber deutlich besser, als die von German Angst geprägten Cassandra-Rufer der Deindustrialisierung. Fun-Fact: die gesiegenen Energiepreise haben unterm Strich dazu geführt, dass der Preisabstand für Energie zwischen Deutschland und dem Rest der EU gesunken ist.

Sehr lesenswert in dem Zusammenhang:
https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2022/heft/12/beitrag/die-deindustrialisierung-deutschlands-berechtigte-sorge-oder-german-angst.html

 

 

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Thomas V. 6567 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

...sorry, zu früh verschickt 

...da in diesen Ländern mit den Emissionen entspannter umgegangen wird.

So wirklich kann ich deine Sicht auf die wirtschaftliche Situation, auf die Energiepolitik nicht nachvollziehen. Für mich ist das nichts, als Schönfärberei! 

Aber das ist eben Politik. Jeder sieht es aus einem anderen Blickwinkel und jeder verfolgt seine eigene Agenda. Allerdingst finde ich die grüne Heiligenscheinpoliererei etwas zu durchsichtig. Ich wundere mich nur, dass du da so mitgehst.

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Thomas V. 6567 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Nein, überhaupt nicht.

  1. Verdrängt/ersetzt der franz. Atomstrom keinen heimischen EE-Strom, sondern i.d.R. heimischen Kohlestrom

Thorsten, wir benötigen den französischen Strom, wenn EE nicht liefert. Klar, dann ersetzt es den Kohlestrom, bzw Gas. Der Punkt ist aber eben, es fehlt dann am Regenerativen! 

wenn das alles so super ist, wie du es schilderst, warum ist dann Deutsxhland das einzige Land weltweit, das so verfährt? Warum werden wir nicht reihenweise kopiert?

Eine Anrwort wäre z.B., wäre Frankreich auf dem selben Zug wie Deutschland, könnte es bei Flaute auch nicht liefern. Auch Frankreich würde die Kohle hochfahrenmund schon ist es vorbei mit der guten CO2 Bilanz! Geschieht das Europaweit, bzw weltweit, könnten wir die CO2 Reduzierung ad acta legen! 

Mit anderen Worten, unser System kann nur funktionieren, wenn die anderen es ja nicht kopieren! 

Wir wollen auch kein Fracking, haben aber kein Problrm damit, Frackinggas aus den USA zu importieren, befördert mit ölgetriebenen Motoren.

Wir wollen bei uns Naturschutz, setzen uns sogar für das Erhalten der Regenwälder ein...benötigen wir aber Lithium, ist uns der Natutschutz in  Südamerika herzlichst egal! Hauptsache Deutschland ist Klimaneutral! 

Wenn unsere Energiepreise so hoch sind, dass die Industeiemabwandert, feiern sich die Grünen für die Reduktion des VO2, blenden aber geflissentlich aus, dass diese Insustrie nun im Ausland das VO2 aussstößt, unter Umständen sogar deutlich mehr, als in Deutschland, da in diesen Ländern de

 

 

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:-) 7235 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

"Sollte es sich um Importe aufgrund günstigeren Atomstroms handeln, wackelt deine Rechnung Atomstrom/ Regenerativer Strom."

Nein, überhaupt nicht.
1. Verdrängt/ersetzt der franz. Atomstrom keinen heimischen EE-Strom, sondern i.d.R. heimischen Kohlestrom
2. Haben auch die Franzosen gelegentlich Phasen mit einer Stromüberproduktion. Und diese Überschüsse werden dann genauso am Markt verramscht, wie gelegentlich deutsche EE-Überschüsse.

Dass man franz. Atomstrom aus alten und abgeschriebenen AKWs unter Umständen günstiger einkaufen kann, als Kohlestrom aus einem extra anzufahrenden Kohlekraftwerk, sollte nicht so schwer zu verstehen sein.

"Importe stiegen von 4 auf 16 Terrawatt!"

Alleine diese Formulierung zeigt doch die völlige Ahnungslosigkeit der Autoren. "Terawatt" ist eine Leistungseinheit und keine Energiemenge.

Übrigens, das europäische Stromnetz macht es möglich, dass Deutschland auch hier zum Transitland wird. Also ein paar GWh Atomstorm im Westen aus Frankreich importiert, gleichzeitig aber auch ein paar GWh nach z.B. Tschechien exportiert.

Der Fokus auf einen Austauschpartner ist also wenig zielführend, wenn man die deutsche Stromversorgung bewerten will.

Hier mal derr Austauschsaldo  1.HJ 2023 mit unseren Stromnetznachbarn:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/180862/umfrage/stromaustauschsaldo-deutschlands-nach-partnerlaendern/

Negative Werte = Exportüberschuss.

Und oh Wunder, da ist Deutschland gegenüber  Frankreich mit -1TWh auf einmal Netto-Strom-Exporteur. Und aus Dänemark, Norwegen, Schweden importieren wir gut 7TWh (überwiegend regenerativen) Strom. Und darus wollen Manche eine Abhängigkeit Deutschlands von franz. Atomstorm konstruieren? Gelächter, schallendes!

 

 

"Was ist denn nun die Ursache für die gestiegenen Importe? Ist der Atomstrom günstiger, oder erzeugen wir zu wenig Regenerativen Strom?"

Keine Ahnung, welche "gestiegenen Importe" du meinst. Die aus Dänemark, Schweden, Norwegen? Ja, da gibt bisweilen preiswerten EE-Strom, der deutschen Kohlestrom aus dem Netz verdrängen kann; weil er preiswerter zu haben ist. Mit Frankreich ist es wechselseitiges Geben und Nehmen; unterm Strich ein Saldo von 1TWh Export nach Frankreich im 1.HJ 2023.

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